Rezension: J.K. Rowling - "Ein plötzlicher Todesfall"

Rezension: J.K. Rowling - Titel: Ein plötzlicher Todesfall
Originaltitel: The Casual VacancyAutorin: J.K. RowlingVerlag: CarlsenErscheinungsjahr: 2012Genre: RomanSeiten: 575Preis: 24,90€ (eBook: 19,99€)
„‚Sam und ich sind im Krankenwagen mitgefahren.’ Miles betonte jedes Wort. ‚Zusammen mit Mary und der Leiche.’ Samatha bemerkte, dass Miles’ zweite Version das hervorhob, was man als den dramatischen Aspekt der Geschichte bezeichnen konnte. Sie konnte es ihm nicht verdenken. Ihre Belohnung dafür, all das Schreckliche durchgemacht zu haben, war das Recht anderen davon zu erzählen.“

Barry Fairweather verstirbt urplötzlich und das mit Anfang 40. Zunächst scheint die ruhige Kleinstadt Pagtown vom Mantel der Trauer gefangen. Aber hinter der Fassade entpuppt sich die hässliche Fratze der Gier. Denn mit dem Ableben des beliebten Barrys ist ein Platz im Gemeinderat freigeworden und jetzt heißt es diesen Platz so schnell wie möglich wieder zu besetzen.Ein Krieg mit unerwarteten und grausamen Folgen steht unmittelbar bevor und niemand kann ihn mehr stoppen.
Mit Spannung habe ich dieses Buch erwartet, begierig habe ich es gelesen und bin jetzt, nachdem ich es gelesen habe zufrieden. „Ein plötzlicher Todesfall“ hat alle meine Erwartungen erfüllt.Zu Beginn werden viele verschiedene Charaktere vorgestellt, so dass ich damit meine Probleme hatte. Aber nach und nach ist das gar kein Problem mehr, denn die Protagonisten sind alle auf ihre Art und Weise so scheußlich und verkorkst, dass man sie schnell auseinander halten kann.
Und tatsächlich gab es keine einzige Figur die komplett nett und loyal wäre, gut, vielleicht der kleine dreijährige Robbie, aber prinzipiell schafft es Rowling die Abgründe verschiedener Charaktere richtig gut herauszuarbeiten. Kleinstadt bedeutet Krieg. Nicht nur zwischen Erwachsenen, sondern auch zwischen Kindern und zwischen Kindern und ihren Eltern. Die volle Bandbreite an Streits, Unmut und Hinterlist erwartet den Leser.Man bekommt quasi den Spiegel vorgehalten. In irgendeiner Situation erkennt man sich wohl immer wieder: Sei es die heimliche Raucherei vor den Eltern, oder Streit mit der Mutter beziehungsweise Streit mit den Nachbarn.
Der Schreibstil ist wie gewohnt gut. Wenn Rowling eins kann, dann ist das Geschichten erzählen. Als ich erstmal in der Story drin war und die Charaktere auseinander halten konnte, wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.Vom Prinzip her, ist das Buch aufgebaut wie Filme á la „Tatsächlich Liebe“, man bekommt Einblicke in das Leben verschiedener Charaktere, verfolgt ihre Geschichte gespannt und am Ende  treffen sich die verschiedenen Handlungsstränge dann um zu einem zusammen zufließen!
„Ein plötzlicher Todesfall“ ist ein großartiges Buch, welches sozialkritisch, aber dennoch humorvoll das Leben in der Kleinstadt karikiert.Für mich ein weiteres gutes Buch der Bestsellerautorin, was ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann!

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