Das Buch habe ich vom Suhrkamp-Verlag zur Verfügung gestellt bekommen. DANKE noch einmal dafür.
Hier kommt, mit etwas Verspätung, meine Meinung zu
Jennifer Clement - Gebete für die Vermissten
Ein Dorf ohne Männer - Guerrero im Süden von Mexiko. Die Männer sind abgehauen, auf der Suche nach einem besseren Leben. Fort von der Armut, der Hoffnungslosigkeit, fort von ihren Familien.
Auch Ladydi und ihre Mutter wurden verlassen. Und so müssen sich die beiden alleine durch das harte Leben kämpfen. Ein Leben das für Mädchen so gefährlich ist, dass man sie sogar hässlich machen muss. Denn schöne Mädchen werden von Drogenbossen oder Menschenhändlern geholt und fortgebracht. Doch Ladydi hat Glück. Sie bekommt die Möglichkeit als Kindermädchen zu arbeiten. Doch lange währt das Glück nicht, denn schon auf dem Weg zu ihrer neuen Arbeitsstelle wird Ladydi in ein Drogengeschäft verwickelt.
Die Geschichte wird uns von Ladydi erzählt und man wird sofort in das Buch hineingezogen. Unfassbar, dass Mütter Erdlöcher buddeln, um ihre Töchter zu verstecken, sobald sich ein Auto dem Dorf nähert. Schreckliche Zustände, die in Mexiko herrschen. So sehr mich das Buch zu Beginn gefesselt hat, so sehr hat es mich leider ungefährt nach der Hälfte wieder losgelassen. So richtig kamen dann keine Emotionen mehr rüber. Vielleicht hat Jennifer Clement diese emotionslose Erzählweise bewusst gewählt, um die unfassbare Situation sachlicher und deshalb eventuell auch realistischer dazurstellen. Keine Ahnung... jedenfalls hat für mich das Buch ab etwa der Hälfte nachgelassen.
Das Buch ist erschütternd und ich finde es sehr gut und wichtig, dass Jennifer Clement die Zustände in Mexiko mit diesem Buch aufgegriffen hat. Sie hat jahrelang recherchiert um uns Lesern die nackte Wahrheit vor die Augen zu werfen. Dafür alleine kann ich allerdings keine richtige Leseempfehlung aussprechen. So leid es mir tut...
Liebe Grüße *wink*
mara