[Rezension] Janika Nowak, Das Lied der Banshee

[Rezension] Janika Nowak, Das Lied der Banshee

(c) Pan


Seitenzahl 480HardcoverPreis EUR (D) 14,99ISBN 978-3-426-28339-4
Inhalt (lt. www.pan-verlag.de):Aileen ist siebzehn Jahre alt und führt ein ganz normales Leben. Das ändert sich schlagartig, als sie eines Abends von vier bulligen Kerlen überfallen wird. Irgendwie übersteht sie die Situation unbeschadet – nur wie? Hat es etwas mit diesem merkwürdigen Schrei zu tun, den sie instinktiv ausgestoßen hat? Am liebsten würde Aileen die ganze Sache vergessen, doch weder ihre unverwüstliche Sturheit noch ihre frechen Sprüche können verhindern, dass sie sich plötzlich in einer Welt voller Magie und Gefahr wiederfindet …
Zum Buch:Das Buch glänzt vor allem durch seine wunderschöne Aufmachung und das noch selten bediente Thema. Ein interessanter Debutroman, der einige Imperfektheiten aufweist.
Aileen lebt in Berlin und macht gerade eine Tischlerlehre. Eines Abends wird sie von einer Gruppe von Schlägern überfallen. Doch statt vollkommen verprügelt zu werden, setzt sie die Angreifer mit einem Schrei außer Gefecht. Kurz darauf wird sie von Harpyien attakiert und von einem Fremden gerettet - der ihr offenbahrt, dass sie wahrscheinlich die noch letzte lebende Banshee ist. Um sich selbst zu retten, muss Aileen sich mit anderen Magiewesen verbünden.
Besonders schön: Die optische Gestaltung des Buches. Es gibt zahlreiche Illustrationen, die den Text begleiten und auflockern. Das hat die Geschichte allerdings auch hin und wieder nötig, denn teilweise ist die Handlung etwas zu dicht - statt sich auf Aileen zu konzentrieren (die immerhin Ich-Erzählerin ist), hat die Autorin eine Vielzahl an Elementen eingebracht, die dann und wann auch mal etwas zu überladen wirken. Der Vorteil dabei ist natürlich, dass es immer spannend bleibt und das Tempo erhöht wird.
Mit Aileen konnte ich gar nicht warm werden. Dies ist einer der wenigen Fälle, in denen ich mich nicht in den/ die Ich-ErzählerIn hineinversetzen konnte. Zuerst wirkt Aileen tough und emanzipiert durch die ungewöhnliche Berufswahl und das recht harte Auftreten. Doch kaum geht es um ihre heimliche Liebe Thomas, benimmt sie sich wie ein hormongesteuerter, naiver und infantiler Teenager - um nicht zu sagen,  einfach blöd.  Selbstverständlich sind Teenager manchmal wechselhaft, allerdings wohl kaum in dem Maße, dass sie von einer Sekunde auf die nächste ihr ganzes Wesen ändern. So wirkt es auch alles andere als passend (oder süß), als Aileen mitten in brenzligen Situationen über Thomas Hinterteil o.ä. sinniert.
Insgesamt handelt es sich um eine recht banale Gut gegen Böse-Geschichte - wogegen nicht das Geringste einzuwenden ist. Eine recht geradlinige Handlung mit wenigen Überraschungen ist zu erwarten, da Nowak ihrem Prinzip von Gut-Böse von Anfang bis Ende treu bleibt und auch sonst im Grunde die ganzen Verlauf schon auf den ersten Seiten vorzeichnet.
Statt einer ganzen Armee an magischen Wesen hätte ich mir ein wenig mehr Information über Banshees und Aileen im Besonderen erhofft. Denn gerade das Thema macht die Geschichte so spannend und differenziert (ein wenig) vom Mainstream.
Alles in allem habe ich mich, trotz aller Mankos, durchaus unterhalten gefühlt und war besonders fasziniert von den wunderschönen Illustrationen.
[Rezension] Janika Nowak, Das Lied der Banshee
Lieben Dank anPan

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