Rezension | „Jane & Miss Tennyson“ von Emma Mills

Jane & Miss Tennyson_Mills

Autorin: Emma Mills / 480 Seiten / Übersetzung: Katharina Diestelmeier / Hardcover / Verlag: Carlsen / OT: First & Then / auch erhältlich bei: mayersche.de, bücher.de

Der Plot…

Devon würde nichts an ihrem Leben ändern wollen. Sie ist glücklich, an Freitagabenden die Footballspiele von der Tribüne anzusehen, heimlich in ihren besten Freund verliebt zu sein und die Zukunft nach der High School eifrig zu ignorieren. Aber das Universum hat andere Pläne mit ihr. Erst zieht ihr Cousin Foster, ein unverbesserlicher Sonderling mit einem überraschenden Talent für Football, bei ihr und ihren Eltern ein. Dann wird sie zu mehr Aktivitäten zugunsten eventueller College Bewerbungen verdonnert. Und zu guter Letzt taucht der unausstehliche, überhebliche und attraktive Football-Star Ezra in ihrem Sportkurs auf.

»Zwischen Jane Austen und Football…«

Mein Resumé…

Devon Tennyson ist ein Einzelkind von beschützenden liebenden Eltern. Die High School hat sie bisher ohne große Vorkommnisse und relativ planlos gemeistert. Doch damit soll Schluss sein. Devon soll aktiver werden, sich mehr beteiligen um so ihre Bewerbungsmappe (die sie noch nicht einmal avisiert hat) aufzupeppen. Für Devon sind das keine besonders schönen Neuigkeiten, denn sie ist schon genug genervt von ihrem 14-jährigen Cousin Foster. Der folgt ihr nämlich auf Schritt und Tritt, und treibt Devon mit seiner komischen Art in den Wahnsinn.

Devons Stimme hat einen schnittigem Humor und sie zieht wunderbare Parallelen zu ihrer großen Mentorin Jane Austen. Obwohl Devon zum einen bei Fremden etwas kühl wirkt, hatte ich sofort einen Draht zu ihr. Das lag auch daran, dass sie in manchen Situationen ihre Gefühle mit einer Ausführung aus einem Jane Austen Roman ausdrückte. Wie der klassische Aspekt von Emma Mills in Devons Gegenwart gewebt wurde, konnte mich sehr überzeugen.

Foster brachte für mich mit seiner zauberhaften Naivität und der süßen, schusseligen Art frischen Wind in die Geschichte. Er ist aufgeweckt und neugierig. Nachdem er von seiner Mutter von jetzt auf gleich verlassen wurde, nahmen Devons Eltern ihn bei sich auf. Seine gesamte Situation, die erst sehr spät in der Geschichte offen gelegt wird, ist ziemlich herzzerreißend. Für mich war die Entwicklung der Beiden daher sehr schön zu beobachten, sowohl als Einheit als auch jeder für sich.

„»Wie war Foster?« Ich hasste solche Fragen. Was soll man darauf schon antworten? Es klang, als wäre er ein Wettersystem. Foster war bewölkt mit achtzigprozentiger Regenwahrscheinlichkeit.“

Der Klappentext – sowohl in Englisch, als auch Deutsch – lässt glauben, dass Devon sich Hals über Kopf in Ezra verliebt. Doch die Beziehung zwischen den Beiden ist geprägt von Sticheleien und Argwohn, und daher eher mit Elizabeth Bennet und Mr. Darcy aus Jane Austens bekannten Werk »Stolz und Vorurteil«, zu vergleichen. Und natürlich gibt es da noch Cas, in den Devon schon ewig verliebt ist.

Ezra Lynley ist der Goldjunge des Football. Er ist attraktiv und ehrgeizig, aber auch sehr unnahbar. Er wirkt oft gelangweilt. All die Eigenschaften lassen ihn an Mr. Darcy erinnern. Während des Sportunterrichts, bei dem er als Tutor aushelfen soll, entdeckt Ezra ausgerechnet in Foster ein neues Talent. Es entwickelt sich zunächst eine Tutor/Schützling-Beziehung zwischen Ezra und Foster. Zwar wird von der Autorin noch einiges von Foster und Ezra enthüllt, aber mir hätte es trotzdem gefallen, etwas früher mehr über sie zu erfahren. Denn beide haben eine sehr bewegende Vergangenheit.

Jane & Miss Tennyson_collage

Mit dem Erklären der Regeln und technischen Details von American Football hielt sich Emma Mills nicht besonders auf, was mich auch überhaupt nicht störte. Vielmehr brachte sie hervor, wie stark das Football-Spiel von der Kameradschaft und Etikette des Teams abhängig ist.

Tacheles…

Emma Mills Debüt ist eine ans Herz gehende Wohlfühlgeschichte über Akzeptanz, Freundschaft, Familie und Liebe, mit fehlerbehafteten aber wunderbaren Figuren. Der Plot bietet nicht viele Überraschungen, jedoch ist das hier auch nicht notwendig. »Jane & Miss Tennyson« ist zauberhaft und liest sich wie eine kleine Hommage an die große Jane Austen!


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