Verlag: HEYNE fliegt
Erscheinungstermin: 21. Oktober 2013Bindung: PaperbackSeitenzahl: 320ISBN: 978-3-53-26818-0Preis: 12,99 EuroReihe: ja - Band 1 (The Timesmith Chronicles)Originaltitel: Sorrowline Book 1
Hier direkt bestellen...
Hier geht es zur Leseprobe.
Jack ist zwölf, und das Leben könnte besser laufen: Vor fünf Jahren ist seine Mutter gestorben, in der Schule findet er nicht so richtig Anschluss, und sein Vater ist ein Dieb. Als er dann auch noch erfährt, dass er zu seiner Tante nach Brighton ziehen soll, weil sein Vater ins Gefängnis muss, flüchtet Jack an den Ort, der ihn bisher immer getröstet hat: das Grab seiner Mutter. Doch dieses Mal ist alles anders. Als Jack den Grabstein berührt, zieht etwas an ihm, und plötzlich wird er mit Haut und Haaren von dem Stein eingesaugt! Er erwacht in der Vergangenheit, wo er Freundschaft mit dem Schlitzohr Davey und der hübschen Eloise schließt. Die beiden erklären ihm, dass er ein Zeitreisender ist, der mithilfe der Grabsteine durch die Zeiten springen kann – und das ist ja wohl das Coolste, was Jack je in seinem Leben gehört hat! Aber seine Begeisterung währt nur kurz, denn in der Vergangenheit warten auch der fiese Schurke Rouland und seine Gespensterarmee auf ihn. Der Gauner hat es nämlich auf einen geheimnisvollen Gegenstand abgesehen, den Jacks Mutter einst versteckt haben soll. Ehe Jack sich versieht, sind er und seine Freunde mittendrin in einer wilden Verfolgungsjagd quer durch alle Zeiten …
Quelle: HEYNE fliegt
Als ich die Druckfahnen vorab angeboten bekam, war ich mir nicht ganz sicher, ob Jack Morrow und das Grab der Zeit etwas für mich ist. Trotzdem hat meine innere Stimme gesagt, dass ich mich trauen soll. Die Altersfreigabe hat mich ein wenig zögern lassen, da ich sonst eher Jugendbücher lese, die mindestens ab 14 Jahren freigegeben werden. Und ich wurde positiv überrascht.
Das Cover dieses Buches erscheint auf den ersten Blick sehr düster und unheilvoll. Dennoch ist es für die Zielgruppe nicht zu gruselig. Es stimmt gut auf die zu erwartende Atmosphäre im Buch ein. Besonders gut hat mir die Wahl der Stilmittel gefallen, so dass die Motive fast schon von Hand gezeichnet aussehen.Der Kurzinhalt gibt relativ detailliert wieder, was im ersten Drittel der Buches passiert. Für mich persönlich hätte es eine geschmälerte Version mit Schwerpunkten auch getan. Alles Weitere erfährt der Leser während er in Jacks Geschichte eintaucht. Im Kurzinhalt werden daher schon Handlungsstränge angerissen und der komplette Anfang wiedergegeben. Hier hätte weniger einfach mehr sein können.Jack Morrow ist ein liebenswerter Charakter, den ich sofort ins Herz geschlossen habe. Er musste schon einige Schicksalsschläge in seinem jungen Leben hinnehmen. Für sein Alter schlägt sich Jack auffallend wacker und lässt sich nicht unterkriegen. Scheint er erst als Einzelgänger aufzutreten, entpuppt er sich doch im Laufe des Buches als Teamplayer und schließt Freundschaft mit Davey, der ihm viel näher steht, als Jack anfangs vermutet. Mit ihm besteht er so manches Abenteuer. Jack Morrow ist die Verkörperung des "Nichtaufgebens". Trotz der Steine, die ihm familiär und in Bezug auf seinen Umkreis in den Weg gelegt wurden, setzt Jack tapfer seinen Kopf durch und brilliert durch Intelligenz und Kombinationsgabe. Für sein Alter ist Jack erstaunlich reif.Dem Leser wird nicht viel Zeit gelassen, sich auf das Buch einzustimmen. Abgesehen von einem Prolog, der mehr als spannungsgeladen ist, startet Niel Bushnell sofort die eigentliche Handlung. Bei vielen anderen Büchern hat mich das oft gestört, allerdings finde ich, dass man die Zielgruppe nicht aus den Augen verlieren darf. Jugendliche dieser Altersgruppe sind eher handlungsorientiert und fühlen sich eventuell von seitenlangen Erklärungen gelangweilt. Von daher hat der Autor die richtige Wahl getroffen und eine schöne Balance von Action und leisen Tönen gefunden.Neben Jack gibt es noch zahlreiche andere Figuren, die das Buch ausmachen. Von Fantasiewesen mit unheimlichen Namen bis hin zu manch zwielichtigem Charakter, der nichts Gutes im Schilde zu führen scheint, fährt Niel Bushnell ein buntes Ensemblé auf die "Bühne". Abwechslung ist geboten und das Maß der Dinge ist auch hier gut gewählt, da man sich zu keiner Zeit überfordert von der Vielfalt fühlt. Ein paar Fragezeichen hat die Figur Eloise bei mir hinterlassen. Die Unklarheit wird aber vielleicht in einem der folgenden Bücher weichen.Nicht unerwähnt möchte ich den wunderbaren Schreibstil von Niel Bushnell lassen. Er schreibt ausdrucksstark und lässt mit seiner Wortwahl automatisch Bilder im Kopf entstehen. Man steht nicht nur außerhalb der Geschichte, sondern fühlt sich, als ob man immer nur einen Schritt hinter Jack steht und alles aus nächster Nähe mitverfolgen kann. Die Sprache ist zwar Zielgruppen orientiert, aber trotzdem anspruchsvoll und abwechslungsreich. Niel Bushnell hat mich regelrecht zwischen seine Zeilen gezogen.Ich freue mich auf die Fortsetzung der Timesmith Chronicles Reihe.
© Diane Bushnell
Homepage von Niel Bushnell
Niel Bushnell bei Twitter
Cover der Originalausgabe
Herzlichen Dank an HEYNE fliegt für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!