[Rezension] Isle of Night – Die Wächter

Von Lenabosblog @LenaBorg

Isle of Night – Die Wächter

Erscheinungstermin: Dezember 2011

Autorin: Veronica Wolff

Verlag: Piper

Preis: 12,99 € (Taschenbuch)

Seiten: 368

ISBN: 9783492268578

Originaltitel: The Watchers – Isle of Night (Paperback, eBook)

Reiheninfo: Die Wächter (Isle of Night), Vampire’s Kiss, Blood Fever, The Keep

Leseprobe


Meine Bewertung

Inhalt: Annelise kann es kaum erwarten, vorzeitig ein Studium in Florida zu beginnen. Als absolutes Genie wird sie in der Schule von ihren Mitschülern kaum beachtet und von ihrem alkoholkranken Vater wurde sie ihr Leben lang psychisch gequält. Doch als das junge Mädchen dann an ihrer Traumuniversität ankommt und sich einschreiben möchte, wird ihr mitgeteilt, dass eine nicht absolvierte Schwimmprüfung an ihrer High-School sie vom Studium ausschließt. Annelise fällt in ein tiefes Loch, will nicht wahrhaben, dass ihr Traum durch eine solche Lappalie platzen könnte. Und dann steht plötzlich Ronan vor ihr, der bestaussehenste Junge, dem Annelise je begegnet ist. Er bietet ihr einen Ausweg, eine Möglichkeit, die sie davor bewahrt, wieder zu ihrem gewalttätigen Vater zurückkehren zu müssen. Ronan lädt Annelise auf die ‘Insel der Nacht’ ein, auf der dem Mädchen eine angesehene Akademie und eine hervorragende Ausbildung erwarten. Annelise ergreift ihre Chance, wohl ahnend, dass ihre überstürzte Entscheidung aufgrund von Ronans umwerfenden Aussehens getroffen wurde. Doch schon im Flugzeug auf dem Weg zur Insel muss Annelise feststellen, dass sie ihren Beschluss besser hätte durchdenken sollen. Ihre neuen Mitschülerinnen sind genauso grausam, wie sie es von ihrer High-School gewohnt ist, all ihre privaten Gegenstände, darunter auch ein Foto ihrer verstorbenen Mutter, sind auf der Insel streng verboten und die Akademie wartet mit äußerst ungewöhnlichen Zielen und Dozenten auf.

Plötzlich sieht sich Annelise an einem Ort voller Vampire und anderer gefährlicher Kreaturen wieder und muss schon schnell erkennen, dass sie jeden Tag ums Überleben kämpfen muss. Im wahrsten Sinne des Wortes…

Meine Meinung: Um ehrlich zu sein, hatte ich vor dem Lesen vom Buch keine großen Erwartungen, auch wenn die Bewertungen bisher sehr positiv sind. Ich habe mich also von dem Buch völlig überraschen lassen und muss sagen, dass mich Annelises Geschichte bis auf wenige Abstriche sehr gut unterhalten hat.

Meine Kritikpunkte sind schon nach wenigen Sätzen aufgetreten, wobei ich aber betonen muss, dass sie im Laufe der Kapitel immer kleiner wurden, bis sie schließlich ganz verschwunden sind.
Der Schreibstil der Autorin ist bisweilen, gehäuft am Anfang der Geschichte, sehr gewöhnungsbedürftig. Die Sprache kommt gewollt jugendlich und umgangssprachlich daher, was an sich erst einmal kein Problem ist. Wenn die Sprache dann aber schon fast vulgäre Ausmaße annimmt, dann stört es mich während des Lesens doch. In meinen Augen hätte die Autorin ohne Probleme auf eine andere Wortwahl setzen können und damit das frische und freche Gemüt der Protagonistin genauso gut rüberbringen können. Gott sei Dank zieht sich diese Sprache nicht durch das gesamte Buch und kommt nicht mehr so gehäuft vor, wie es noch am Anfang des Buchs der Fall ist. Allgemein passt der Schreibstil wunderbar zu dem Charakter von Annelise und hat mich des Öfteren zum Lachen und Schmunzeln gebracht.
Besonders positiv an ‘Isle of Night’ ist, dass die Autorin keine Zeit mit unwichtigen Details und Passagen verschwendet. So kommt es öfters vor, dass Annelise davon redet, sie müsse beispielsweise am Ende des Tages noch eine Schwimmstunde absolvieren und nur einen Satz später ist man als Leser bereits mit der Hauptfigur am Meer.

Die Geschichte ähnelt in den Grundzügen den bereits bekannten und beliebten Büchern von Richelle Mead, ‘Vampire Academy’. Denn als Leser begleitet man eine starke, toughe und traumatisierte junge Frau, die an eine Schule geht, an der auch Vampire leben. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber im  Laufe der Handlung entdeckt man immer weitere Parallelen zu Meads Büchern. Die Insel der Nacht, ihre Akademie und ihre Gründungsidee ist aber bei weitem grausamer. Leider war die Idee der Autorin in der Theorie spannender als in ihrer Umsetzung, sodass ich mich erst in den letzten Kapiteln mit einer gewaltigen Portion Nervenkitzel konfrontiert sah.
Viel mehr waren es von Anfang an die toll gezeichneten Charaktere, allen voran Annelise, die mich zum Weiterlesen animiert haben, sodass ich die Story Seite für Seite gebannt weiterverfolgen wollte. Auch, wenn Veronica Wolff nicht mit wer weiß wie vielen Überraschungen und Wendungen aufwarten konnte, so waren es doch die furchteinflößenden Vampire, die man stets im Hinterkopf hatte und damit auch immer das Gefühl, dass mir nichts dir nichts etwas richtig grausames passieren könnte.
Die Akademie wird von der Autorin hervorragend dargestellt. Man erhält nicht nur Einblicke in die außergewöhnlichen Unterrichtsfächer und deren Lehrer, sondern in die gesamte Struktur und Umgebung der Schule. Gerade letzteres führt zu einem tollen Kopfkino, sodass das Lesen noch mehr Freude bereitet.

Der zweite Teil der Reihe erschien am 6. März unter dem Namen ‘Vampire’s Kiss‘ auf Englisch. Teil drei, ‘Blood Fever‘ ist auf Englisch bereits im August erhältlich. ‘The Keep‘, der vierte Teil wird voraussichtlich im April 2013 erscheinen.

Fazit: Auch, wenn der Schreibstil der Autorin anfangs nicht meinen Traumvorstellungen entsprach, so ist er im gesamten sehr locker und flüssig. Das Buch bereitet mit seiner Geschichte und vor allem seinen Figuren so viel Freude, dass man es am liebsten in einem Rutsch runter lesen mag.
Ich empfehle ‘Isle of Night’ allen Fans von ‘Vampire Academy’, Lesern, die ein Buch mit einer tollen Protagonistin lesen möchten und Leseratten, die Bücher mit wirklich bösen Vampiren bevorzugen.