Das Familienanwesen Buckshaw scheint so gut wie verloren und das bedrohliche "Zu verkaufen"-Schild wurde in den Boden gerammt. Das kann Flavia natürlich nicht hinnehmen und muss etwas unternehmen. Wenn ihr da nur nicht ein Mordfall in die Quere kommen würde. Ein toter Heiliger soll aus feierlichen Gründen aus seiner Gruft befreit werden. Statt es erwarteten Toten findet sich allerdings ein weiterer nicht ganz lebendiger Bewohner von Bishop's Lacey im Grab unter der Kirche: Der Kirchenorganist Mr. Collicut hat seine letzte Ruhe gefunden. Was hat es allerdings mit der Gasmaske in seinem Gesicht auf sich und wie steht das alles in Verbindung mit der Familie de Luce? Flavia ermittelt!INTERVIEW: Hier gibt es nicht nur die Rezension dieses Buches für euch. Ich durfte ein Interview mit Alan Bradley führen und ihn zu Flavia befragen. Eine ganz besondere Ehre für mich als großer Fan! Also nach der Rezension einfach weiterlesen.
Verlag: Penhaligon
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Ach du heilige Pfeife – Flavia zieht alle Register!
Sie steckt ihre Nase überall hinein und befördert jeden noch so tief vergrabenen Hinweis ans Licht – die elfjährige Flavia de Luce ist Hobbydetektivin aus Leidenschaft. Als sie ihre Nase zur Abwechslung in eine alte Kirchengruft steckt, rechnet sie allerdings nicht damit, eine verhältnismäßig frische Leiche ans Licht zu befördern. Aus dem Grab des Kirchenheiligen von Bishop's Lacey blickt ihr der ermordete Kirchenorganist hinter einer grotesken Gasmaske entgegen. Wer hatte einen Grund, Mr. Collicutt zu töten, und wieso hat er die Leiche hier, an diesem heiligen Ort, versteckt?
Wie auch bei allen anderen bisherigen Bänden der Flavia-Reihe hat das Cover eindeutig Wiedererkennungswert und mit dem ersten Blick fühlt man sich in die Welt von Flavia versetzt. Die Farbe Blau dominiert dieses Mal und auch Flavia ist wieder als zentraler Mittelpunkt abgebildet. Mit dem Cover werden viele Handlungsstränge und Details der Geschichte in einem einzigen Motiv zentriert und perfekt wiedergegeben. Die Aufmerksamkeit des Betrachters ist geweckt und ein erster Eindruck von dem, was zwischen den Buchdeckeln schlummert ist vermittelt. Ich kann mir keine besseren Cover vorstellen als die, die der Verlag gewählt hat.
Am Kurzinhalt gibt es auch dieses Mal wieder nichts auszusetzen. Er ist kurz und knapp gehalten, weckt aber sofort das Interesse der Lesers. Die Rahmenhandlung wird anhand von zwei Schlüsselfragen angerissen. Es wird nicht zu viel verraten, aber eben gerade genug, um den Leser zum Lesen zu verführen.
In Bezug auf die Handlung in Band 5 stellt man fest, dass dieses mal nur wenige Tage vergangen sind, bis Flavia wieder ermittelt. Hat sie in Band 4 gerade erst der Mörder einer Filmdiva entlarvt und sich dabei gesundheitlich in Gefahr gebracht, ist sie jetzt wieder auf den Beinen und lechzt nach neuen Abenteuern. Es dauert nicht lang und schon ist die 11-Jährige Hobbydetektivin und "ehrenamtliche" Kommissarin im Einsatz. Im Grab des Dorfheiligen entdeckt sie bei dessen Exhumierung eine Leiche, mit der keiner gerechnet hätte. Natürlich kann Flavia nicht nachvollziehen, warum Inspektor Hewitt sie gänzlich aus den bevorstehenden Ermittlungen ausschließen will. Schließlich hat sie den spektakulären Fund ja gemacht. Das kann sie nicht auf sich sitzen lassen und ermittelt – wie immer – auf eigene Faust. Doch dieses Mal ist der Fall enger mit ihr und ihrer Familie verbunden, als sie vermutete. Und es kommen Dinge ans Licht, über die nicht mal die naseweise Flavia Bescheid wusste.
Neben den teilweise schon seit dem ersten Buch bekannten Figuren tauchen dieses Mal einige andere Dorfbewohner auf, die allerdings eine wichtigere, wenn nicht sogar Schlüsselrolle spielen. So wird der Fokus dieses Mal beispielsweise auf den Vikar gerichtet oder auch die etwas schrullige Miss Tanty. Natürlich ist auch Dogger wieder dabei und liefert Flavia in zerzwickten Situationen wichtige Impulse, die sie in ihren Gedankengängen bestätigen. Eine nicht unwesentliche Rolle spielt auch ein Neuankömmling in Bishop's Lacey: Adam Sowerby. Diese Figur scheint nicht ganz das zu sein, wofür sie sich ausgibt und spielt eine nicht minder interessante und wichtige Reihe in Alan Bradleys Buch.
Auch in diesem Buch kann ich nur wieder den Schreibstil des Autors loben. Die gelungene und geniale Mischung aus Krimi und Komödie sorgt für ein Spannungsfeld aus grenzenloser Neugier und schmerzenden Mundwinkeln. Alan Bradleys Stil ist unverwechselbar und macht Flavia erst zu dem, was sie ist. Er versteht es perfekt, sich in dieses Mädchen hineinzuversetzen und stellt sie weder als anstrengende Heranwachsende, noch als altklugen Plagegeist dar. Flavia ist einfach liebenswert und hat aber Seite 1 des ersten Buches einen festen Platz in meinem literarischen Herzen UND besondere Plätze im Bücherregal.
In diesem Buch gibt es natürlich die traditionelle Auflösung des Falls. Darüber hinaus aber ist das letzte Kapitel – und insbesondere der allerletzte Satz – ein Cliffhanger, wie er im Buche steht. Wie bereits angedeutet, wird Flavias Familie eine wichtige Rolle in diesem Buch spielen und der letzte Satz dieses Buches hat dafür gesorgt, dass ich mich dieses Mal wohl nicht bis zum Erscheinungstermin des deutschen 6. Bandes gedulden kann. ICH MUSS wissen, das dieser letzte Satz lostritt!
Ich verleihe zusätzlich den Page Turner. Dieser gilt im Grunde für alle Flavia-Bücher, die von Anfang bis Ende einfach grandios sind.
Alan Bradley
© Shirley Bradley
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Mörderische Teestunde im Herrenhaus von Buckshaw
Und das sind die Cover der anderen Bücher:
Herzlichen Dank an Penhaligon für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Ich freue mich wahnsinnig, euch mein Interview mit einem meiner Lieblingsautoren zu präsentieren. Alan Bradley hat mir Rede und Antwort gestanden und mich mit in seine und Flavias Welt genommen. Mein persönliches Highlight!
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