[REZENSION] "Imago"

Cover
[REZENSION] Die Autorin
Isabel Abedi, 1967 geboren, hat 13 Jahre lang als Werbetexterin gearbeitet. Abends, am eigenen Schreibtisch, hat sie Geschichten geschrieben und davon geträumt, eines Tages davon leben zu können. Dieser Traum hat sich längst erfüllt: Isabel Abedi hat inzwischen zahlreiche Bücher veröffentlicht und gehört zu den erfolgreichsten Kinder- und Jugendautoren der letzten Jahren. Ihr Jugendroman "Whisper" wurde 2006 für den Jugendliteraturpreis nominiert. Isabel Abedi lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Hamburg.
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Taschenbuch: 402 Seiten
Verlag: Arena (Januar 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3401029088
ISBN-13: 978-3401029085
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
Größe und/oder Gewicht: 18,8 x 12,2 x 3,4 cm
Leseprobe
Quelle: abedi-imago.de  *fantasievolle Welt*
Die Geschichte...
Wanja führt das ganz normales Leben einer 12-jährigen: Sie geht zur Schule, hasst Mathe, mag ihre Freundinnen Britta, Sue & Tina und lebt mit ihrer Mutter in einem idyllischen Haus am Waldrand. Ihr Vater ist ein Tabuthema im Haus Walters und alle machen ein großes Geheimnis darum. Doch mit der Zeit verspürt Wanja immer stärker das Bedürfnis, etwas über ihren Vater zu erfahren. Eines Nachts, als das Mädchen nicht schlafen kann, erscheint zur Geisterstunde die Stimme einer alten Frau, die sie zu der Ausstellung "Vaterbilder" einlädt. Sie soll sich am 24. Mai in der Kunsthalle ihrer Heimatstadt einfinden und durch die rote Tür gehen. Als es endlich soweit ist, finden sich auch andere Jugendliche bei der roten Tür ein, darunter ist auch der 13-jährige Mischa, ein etwas verwahrlost aussehender Einzelgänger, der neu an der Schule ist. Hinter der Tür treffen sie auf eine alte Frau, die ihnen erklärt, dass sie zu dem Bild gehen sollen, welches sie am meisten anspricht und dass sie beim 3. Gong zurück sein müssen, denn sonst bleibt ein Teil von ihnen in der anderen Welt.
Von den Männern auf den Bildern, die z.B. einen Mönch, einen Indianer, einen Schafhirten etc. zeigen, gefällt ihr am besten das mit dem Seilartisten – und plötzlich wird Wanja in das Bild hineingezogen und findet sich in einem Zirkuszelt wieder, neben ihr sitzt der erstaunte Mischa. Im Zirkus Anima werden sie von den Artisten freundlich begrüßt und vor allem der Seilartist Taro kümmert sich wie ein Vater um Wanja und Mischa. Wenn der Gong ertönt, müssen sie wieder zurück kehren. Immer wieder erhalten die Jugendlichen Einladungen zur Ausstellung und Wanja ist in Imago überglücklich, denn Taro verbringt viel Zeit mit den beiden und bringt ihr sogar Trapezkünste bei. Doch auch Imago hat nicht nur schöne Seiten: Ein schwarzer Vogel bedroht die Artistenund lässt alle Farben verschwinden. Und so stellen sich für Wanja einige Fragen: Was hat der schwarze Vogel vor? Welche Rolle spielt Mischa bei der Sache? Wird sie ihren Vater endlich finden?
Meine Meinung:"Imago" ist nach "Isola" mein 2. Buch von Isabel Abedi. Die Handlungsdauer umspannt 1 Jahr und beginnt im Mai. Als Schauplatz dient Hamburg sowie die Fantasiewelt Imago. Hauptthema dieses Fantasy-Jugendromans sind Väter bzw. die Bindung zu ihnen, weiters spricht die Autorin die heiklen Themen Alkoholmissbrauch, Misshandlung und Vernachlässigung an.
Wanja Walters hat ihren Vater nie kennen gelernt und lebt bei ihrer Mutter Jo, die in einer Werbeagentur arbeitet. Immer wieder blockt sie Wanjas Fragen nach ihrem Vater ab und auch von Jo's Freundin Flora erfährt sie nichts. Außerdem hat sie mit den typischen Problemen einer 12-jährigen zu kämpfen, trifft sich oft mit ihrer besten Freundin Britta Sanders. Dabei merkt man, dass sich die beiden Mädchen auseinander entwickeln. Während sich Britta schon schminkt, knappe Kleidung trägt und sich für Jungs interessiert, beschäftigt sich Wanja lieber mit den Fragen nach ihrem Vater oder ihrer Katze "Schröder". Außerdem fragt sie sich, wie sie am besten ihrem Matehlehrer aus dem Weg gehen kann, denn Wanja hasst Mathe. Der 13-jährige Mischa Konjow ist der Neue an der Schule und wird gleich zum Außenseiter abgestempelt. Mischa bekommt ebenfalls eine Einladung für die Ausstellung "Vaterbilder", obwohl er doch einen Vater hat. Beide Elternteile sind Alkoholiker, kümmern sich wenig um Mischa und sind kein gutes Beispiel für ihren Sohn.
Man hat das Gefühl, dass sich vor allem Wanja rasant weiter entwickelt. Anfangs ist so noch schüchtern und ein wenig unsicher, doch in Imago fühlt sie sich so geborgen, dass sie über sich hinauswächst. Aber auch Mischa und Britta machen eine ansprechende Weiterentwicklung durch. Die Protagonisten sind interessante Persönlichkeiten und wurden gut ausgearbeitet. Allerdings kommen für meinen Geschmack in dieser Geschichte zu viele Nebencharaktere vor, die für die Handlung nicht immer relevant sind.
Realität und Fiktion ergeben eine kunterbunte, fantastische Mischung. Obwohl Imago eine große Rolle spielt und uns eine vollkommen neue Welt eröffnet, hält sich Wanja doch meistens in Hamburg auf. Und ich muss gestehen, dass mir diese Passagen besser gefallen haben. Die Passagen rund um den Zirkus Anima sind mir teilweise zu ausführlich geraten. Außerdem habe ich die Fantasienamen der Artisten manchmal durcheinander gebracht. Oder könnt ihr euch nebst Taro die Personen Baba, Perum, Noaeh, Reimundo, Madame Nue, Pati  Tatü, Sulana, Amon, Thyrm und Thyra und Gaba merken?
Erzählt werden die turbulenten Geschehnisse aus Wanjas Blickwinkel, die uns in der Nebenhandlung auch ihre Familie näher bringt und schildert, was sie beim Besuch ihrer Großmutter und Urgroßmutter erlebt. So kann man sich gut mit Wanja identifizieren und mitfiebern. Leider birgt die Handlung einige Längen und hätte an ein paar Stellen ruhiger knapper sein dürfen. Und auch das Ende lässt sich ahnen, obwohl mir der Schlussteil sehr gefällt. Die offenen Fragen stören auch nicht weiter und so kann man die eigene Fantasie spielen lassen… Der fesselnde, gefühlvolle  Schreibstil der Autorin lädt zum Träumen ein, wodurch sich die 400 Seiten schnell und flüssig lesen lassen.
FAZIT:
Dieser reizvolle Jugendroman entführt Leser ab 12 in das zauberhafte Land Imago, wo nichts unmöglich erscheint und wo die Jugendlichen eine wunderbare Zeit verleben. Dank der unterhaltsamen Handlung, der liebevoll gestalteten Charaktere sowie der herrlichen Schreibweise von Isabel Abedi macht das Lesen von "Imago" großen Spaß. Dafür vergebe ich märchenhafte 4 (von 5) Punkte
[REZENSION]

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