Inhalt
Bristol 1957: Der Vorsitzende der Barrington Schifffahrtgesellschaft wird zum Rücktritt gezwungen – für Emma Clifton ist dies die Gelegenheit, den Posten zu übernehmen und Macht über die Gesellschaft zu gewinnen. Doch die tragischen Ereignisse um ihren Sohn Sebastian, der in einen Autounfall verwickelt wurde, legen einen Schatten über Emma und ihren Mann Harry.
Meine Meinung
Nachdem ich die ersten drei Teile der Clifton Saga in einem Rutsch weg gehört habe, war ich umso gespannter auf den mittlerweile vierten Band der Reihe von Jeffrey Archer. Nach einem weiteren fiesen Cliffhänger am Ende von Teil drei schließen wir hier nahtlos in der Geschichte an. Zudem schreiten unaufhörlich weiter in der Zeit und so verwundert es auch nicht, dass das Hauptaugenmerk von Harry & Emma nach und nach zum Großteil auf ihre Kinder Sebastian und Jessica übergeht. Sämtliche Ereignisse des vierten Teils der Clifton Saga rühren von der Freundschaft zwischen Sebastian und Bruno Martinez her. Die 6 Jahre, die die Geschichte hier schreibt, fühlen sich durch die rasante Erzählweise an wie kaum mehr als ein Jahr.
Jeffrey Archer beschert uns wieder eine Reihe von Handlungssträngen, die unaufhörlich auf ein finales Ereignis herauslaufen. Erzählt wird wie bereits gewohnt, aus der Sicht verschiedener Charaktere. Das macht die Geschichte vielschichtig und abwechslungsreich, ohne an Spannung einzubüßen. Dennoch werden ein-zwei Ereignisse angerissen, die dann im Sande verlaufen, einfach nicht mehr aufgegriffen werden. Ich hoffe, dass Archer das bewusst so gewählt hat, um dann im Folgeband weiter darauf einzugehen.
Zu den uns bekannten Charakteren, stoßen auch diesmal wieder einige neue hinzu. Mr. Bingham, Inhaber einer Fabrik für Fischpastete und Samantha Sullivan, Amerikanerin und Angestellte einer Galerie. Ersterer ist ein sehr angenehmer Zeitgenosse, der das Herz auf dem rechten Fleck trägt. Letztere hat ein Auge auf den jungen Sebastian geworfen und verdreht ihm ganz schön den Kopf. Ob und welche Ziele sie verfolgen könnte, ist noch unklar. Zumindest stellt sie recht schnell klar, welchen Lebensstandard sie gewillt ist zu leben.
Die Clifton-Saga ist wirklich eine komplexe und interessant konstruierte Familiengeschichte, die unheimlich viel Spaß macht. Jeffrey Archer ist ein Meister darin, die Geschichte mit dem nötigen Ernst zu erzählen und dem Leser/Hörer trotzdem ab und zu ein Schmunzeln ins Gesicht zu zaubern. Bei Archer gibt es Zufälle, die so abwegig sind, dass sie letztendlich doch wieder schlüssig erscheinen. Gepaart mit der unterhaltsamen und sehr angenehmen Stimme von Erich Räuker, kann dabei nur ein tolles Hörerlebnis herauskommen.
Fazit
"Im Schatten unserer Wünsche" baut die Geschichte um die Familien Clifton und Barrington unaufhörlich weiter auf. Trotz der vielen Ereignisse, verliert man nie den roten Faden, unterschiedliche Erzählstränge treffen immer wieder an einem Punkt zusammen, sodass eine in sich schlüssige Geschichte entsteht. Fans der Reihe kommen wieder voll auf ihre Kosten und es fällt, auf Grund eines erneut fiesen Cliffhängers, sehr schwer, den nächsten Band abzuwarten, der voraussichtlich im April 2017 erscheint.
Mein Dank geht an das Bloggerportal und den Heyne-Verlag, welche mir das Hörbuch freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.