Titel: Im Herzen die Rache
Autor/in: Elizabeth MilesVerlag: LoeweOriginaltitel: Fury
Seitenzahl: 384
Preis: 17,95 € (D)
ISBN: 978-3-7855-7377-8
Klappentext:
Es ist Winter in Ascension, einer Kleinstadt in Maine. Die Seen sind zu Eis erstarrt, der makellose Schnee fällt in dicken Flocken vom Himmel. Aber der friedliche Schein trügt – denn in Ascension haben Fehler tödliche Folgen. Drei geheimnisvolle Mädchen sind in die Stadt gekommen, um darüber zu urteilen, wer für seine Taten büßen muss. Und die Wahl ist auf Em und Chase gefallen.
Emily ist glücklich. Zach, in den sie seit Monaten verliebt ist, zeigt endlich Zuneigung zu ihr. Doch Em weiß: Wenn sie etwas mit ihm anfängt, gibt es kein Zurück mehr. Denn Zach ist bereits mit Gabby zusammen – Ems bester Freundin.
Chase hat nicht nur Probleme zu Hause, auch seine Freunde lassen ihn links liegen. Aber es ist etwas anderes, was ihm den Schlaf raubt. Chase hat etwas unfassbar Grausames getan. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis es ans Licht kommen wird.
Schon lange gingen Bilder und hohe Meinungen zu Fury auf diversen englischen Blogs herum. Keine Frage also, dass der Titel auch in Deutschland bereits heiß erwartet wurde. Eigentlich hatte ich gar nicht vor, das Buch zu lesen, doch dann sah ich das Cover und stürzte mich doch direkt drauf. Tja, manchmal ist der erste Gedanke doch der richtige.
Jeder von uns hat seine kleinen Geheimnisse, ob Highschool-Queen, Sportass, Nerd oder Gothic-Girl. Und wir geben uns alle sehr viel Mühe, diese kleinen Dinge für uns zu behalten. Doch Emily, die sich heimlich in den Freund ihrer besten Freundin verliebt hat, und Chase, der zwar ein Footballstar ist, aber zusammen mit seiner Mom nur in einem kleinen Wohnwagen lebt, müssen bald herausfinden, dass es Mächte in dieser Welt gibt, die sich nach Rache sehnen und es auf die beiden abgesehen haben.
Dieser Roman sollte scheinbar eine Mischung aus realistischer Highschool-Story, spannendem Thriller und mythisch angehauchter Fantasy sein, was der Autorin allerdings nur bedingt gelungen ist. Die Protagonisten waren zwei Figuren, wie wir sie bereits aus etlichen anderen Jugendbüchern gewohnt waren. Emily, hübsch, beliebt und ziemlich naiv muss sich ihren Platz der erzählenden Hauptfigur mit Chase teilen, dem unverstandenen Sportler.
Beide wollen sie derzeit eigentlich nur das eine: ihre wahre Liebe finden. Während Emily bereits ein Auge auf den scheinbar perfekten Zach geworfen hat (Gewissen hin oder her, Gabby, ihre beste Freundin, wird ihr schon irgendwie verzeihen, dass sie ihm den Freund ausspannt), lernt Chase ein neues Mädchen kennen. Zufällig wunderschön, zufällig tiefgründig, zufällig all das, was er sich immer erträumt hat. Ach das Leben kann so schön sein.
Wenn da nicht diese drei Mädchen wären. Sie tauchen plötzlich auf und machen unseren beiden Lieblingen das Leben zur Hölle. In düsteren Augenblicken stehen sie auf einmal am Fenster und bringen das Blut in unseren Adern zum Gefrieren. Naja, fast. Die Schockmomente, die Frau Miles einbaut, wären in einem simplen Horrorfilm vielleicht ganz wirksam, erreichen in einem Buch aber nicht wirklich ihr Ziel. So erschien mir besonders der Mittelteil der Geschichte ziemlich zäh und wollte einfach nicht vergehen.
Als sich dann alles endlich dem Ende zuneigte, und man auf eine erfüllende und aufklärende Auflösung hoffte, wurde diese so kurz und flach gehalten, dass ich fast glaube, die Autorin hat sich etwas nettes aus der griechischen Mytholgie herausgesucht, damit ihr Buch mysteriöser und besonders wirkt, sich dann aber nicht weiter damit beschäftigt. Da allerdings noch Fortsetzungen folgen werden, schiebe ich diese Oberflächlichkeit erst einmal darauf und kann nur hoffen, dass die Tiefe des Stoffs im zweiten Teil folgt.
Die Idee hinter Im Herzen die Rache möchte ich überhaupt nicht kritisieren, denn sie ist auf alle Fälle interessant und wird hoffentlich in den nächsten zwei Bänden noch weiter ausgebaut. Was allerdings den Rest der Geschichte betrifft, so finden wir hier eine sehr gewöhnliche Story über zwei Menschen an der Highschool, die für all das büßen müssen, was sie angerichtet haben. Manchmal fragt man sich sogar, warum es gerade die beiden treffen musste, aber vielleicht klärt sich auch dies noch auf. Wir werden sehen...
Da sticht die deutsche Version doch eindeutig heraus, gefällt mir aber trotzdem sehr, weil es gut passt.
Die Autorin:
Elizabeth Miles wuchs in der Nähe von New York auf. Nach ihrem Studium in Boston arbeitete sie als Journalistin für eine alternative Wochenzeitung. Sie spielt leidenschaftlich gern Theater, liebt Pizza über alles und eine kalte Winternacht in Maine ist für sie das Schönste, wenn auch Unheimlichste, was sie sich vorstellen kann. Sie lebt mit ihrem Freund und ihren zwei Katzen in einer chaotischen Wohnung in Portland, Maine.