Rezension | "If you leave: Niemals getrennt" von Courtney Cole

Rezension |

| Knaur | Taschenbuch | 432 Seiten | €8,99 | Amazon |


Seit dem Tod ihrer Eltern führt Madison das Familien­restaurant weiter, was all ihre Zeit beansprucht. Daher spielen Männer für sie keine Rolle. Das ändert sich schlagartig, als sie den faszinierenden Gabriel Vincent kennenlernt. Sie fühlt sich unwiderstehlich von dem geheimnisvollen Mann angezogen, bei dessen bloßem Anblick ihre Knie weich werden. Doch genau wie sie hat auch Gabriel eine schwere Zeit hinter sich. Wird ihre gegenseitige Liebe die Schatten der Vergangenheit überwinden können? 
Rezension |
Rezension | Irgendwie mag ich diese Reihe. Es ist keine Sucht oder literarisch hochtreibende Literatur, aber die Geschichten von Courtney Cole sind solide, durchweg auf einem angenehmen Niveau und schaffen es größtenteils reine Liebesgeschichten durch Tiefgang und Aufarbeitungen von Problemen aufzuwerten. Zwar wirkt diese Kombination hier und da doch ein bisschen überzeichnet, da in der Reihe tatsächlich jeder von seiner schlimmen Vergangenheit geprägt ist, dennoch bieten die Bücher schöne Unterhaltung für Zwischendurch. So ist auch "If you leave: Niemals getrennt" eine kurzweilige und unterhaltsame Lektüre, obwohl das Schema dem ersten Band sehr ähnlich ist - nur eben mit charakterlichen Änderungen. In dem zweiten Band der "Beautifully Broken" Reihe geht es um Madison, die man bereits aus dem ersten Teil kennt, und Gabriel, einem ehemaligen Ranger. Dieser hat die Hölle bei seiner Stationierung in Afghanistan quasi kochen gesehen und schleppt seinen emotionalen Ballast ohne Hilfe mit sich herum. Auch Madison bleibt von Problemen nicht  verschont, denn sie lebt einen Traum, der eigentlich gar nicht ihrer ist...
Und so treffen in "If you leave" quasi zwei Extreme aufeinander - der nach außen hin toughe Gabriel, der innerlich jedoch von seinen Problemen zerfressen wird und die ebenso selbstbewusst wirkende Madison, die jemanden braucht, an den sie sich lehnen kann. Die beiden Protagonisten sind definitiv interessant gewesen, wenn auch teils ein bisschen blass. Gerade bei Gabriel hatte ich oft das Gefühl, eigentlich gar nichts von ihm zu wissen, obwohl man im Laufe der Geschichte doch relativ viel erfährt. Seine Gefühle zu Madison sind mir nicht so richtig nahe gegangen, einfach, weil er sehr distanziert wirkt und es nicht schafft, sie glaubwürdig an den Leser zu bringen. Da hatte ich einen sehr viel besseren Zugang zu Madison, die mir gut gefallen hat, einfach, weil sie ein bisschen mehr Biss besitzt. Zwar wird sie auch viel zu schnell zu Butter in Gabriels Händen, aber im Großen und Ganzen schafft sie es, den Leser zu überzeugen. Das geschieht gerade im Zusammenhang mit ihrer Familie - also ihrer Schwester Mila und deren Ehemann Pax. Hier gibt es so einige Situationen, in denen man auch das Paar aus Band 1 weiterhin verfolgen kann.
Der Plot ist letztlich nichts neues, schließlich heißt die Reihe nicht umsonst "Beautifully Broken": zwei gebrochene Menschen, die erst körperlich voneinander angezogen werden und schließlich nach einigen Stolpersteinen, meist die Vergangenheit betreffend, zueinander finden. In diesem Fall ist das etwas emotionaler und tiefgründiger, da Gabriel von den Kriegserlebnissen in Afghanistan geprägt ist und schlimme Albträume hat - eine sehr interessante Idee, wenn es mal nicht irgendwelche prägenden Kindheitserinnerungen sind, gerade weil Gabriel sehr extrem ist und einige ziemlich 'krasse' Dinge geschehen, die den Ablauf der Geschichte drastisch verändern. Dennoch fand ich das Buch zu jedem Zeitpunkt vorhersehbar, aber das liegt wohl mehr am Genre, als an dem Buch selbst. Man weiß einfach immer, wohin diese Art von Geschichte führt, deswegen kann man das im Grunde nicht kritisieren - irgendwie wäre aber doch ein wenig frischer Wind ganz angenehm. Der Schreibstil ist in meinen Augen an vielen Stellen wirklich gut - besser als ich es aus dem Genre kenne -, wird aber durch merkwürdige Beschreibungen wie "Er vögelte meinen Mund" (Wortlaut) doch sehr abgewertet. So bleibt "If you leave" in jedem Fall ein solides Buch aus dem Bereich New Adult, gibt Einblick in emotionale Abgründe und bietet nebenbei auch erotische Szenen.
Rezension |
Auch "If you leave" hat mich mit einem eingängigen Plot, einem weitesgehend sehr soliden Schreibstil und interessanten Figuren zum Bleiben überredet - 'Niemals getrennt' wäre aber doch zu viel gesagt, denn obwohl mich die Geschichte insgesamt unterhalten hat, ist sie nicht innovativer als anderen Bücher des Genres. Nette und kurzweilige Unterhaltung, in der Cole versucht durch emotionale Abgründe mehr Tiefe ins Geschehen zu bringen, was ihr auch gelingen würde, wenn es nicht zeitweise viel zu überzeichnet und dramatisch wäre. Weniger ist manchmal eben doch mehr! Ansonsten aber wieder sehr lesenswert - ich mag diese Reihe einfach, anders kann man es nicht sagen!
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