Vielleicht weil "Ich würde dich so gerne küssen" eben gerade so undurchsichtig ist und es irgendwie auch bis zum Ende bleibt. Obwohl vieles aufgeklärt und erklärt wird, hatte ich am Ende nicht das Gefühl, wirklich hinter die Figuren geblickt zu haben. Trotz der Versuche in die Tiefe zu gehen, blieb die Geschichte mir zu sehr an der Oberfläche, wohin sie nach einigen mehr oder weniger geglückten Tauchversuchen immer wieder zurückkehrte. Irgendwie war es ein ständiges Hin und Her, wenn auch auf eine so andersartige Art und Weise, denn die Geschichte ist gar nicht mal so leicht erzählt. Es ist keine klassische Liebesgeschichte, viel mehr ist es eine Anti-Liebesgeschichte, die eben irgendwie doch eine ist - schwer zu beschreiben!
Diese Zerrissenheit ist teils einfach nicht verständlich - einerseits ist sie eher der schüchterne Typ,
Eine der größten Stärken des Buches sind aber die personenbezogenen Problemthemen, die angesprochen und behandelt werden, wie beispielsweise Einsamkeit, Depressionen, Selbstfindung und das typische nicht-alt-werden-wollen. Allerdings wird ziemlich wenig aufgelöst, am Ende scheint alles zu bleiben, wie es immer war und auch wenn das im echten Leben meist nicht anders ist, hätte ich mir ein bisschen mehr gewünscht. Die zweite größte Stärke ist der untypische Handlungsverlauf, der dem Buch so einige Extrapunkte gewährleistet hat, denn es kommt nichts so, wie man es erwartet hätte. Ich hoffe, dass dieses Schema im zweiten Band nicht gebrochen wird, auch wenn man merkt, dass die Geschichte zwischen Jeffer und Frieda noch nicht wirklich geklärt und zu Ende ist. Ansonsten gefiel mir die sommerliche und berlinerische Atmosphäre und die Tatsache, dass das Leben eines "Teenagers" (da würde Frieda jetzt an ihre Mutter denken!) mal nicht ganz so unrealistisch dargestellt wird, wie es in vielen anderen Büchern der Fall ist.
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