Rezension: "Ich wünschte ich könnte dich hassen" von Lucy Christopher


spannendes Thema, schwache Umsetzung...
Klappentext des Inhaltes:
Du hast mich zuerst gesehen. Auf dem Flughafen, an jenem Tag im August. Dein intensiver Blick, noch nie hat mich jemand so angeschaut. Ich hab dir vertraut. Dann hast du mich entführt. Raus aus meinem Leben, weg von allem, was ich kannte. Hinein ins Nirgendwo, in Sand und Hitze und Dreck und Gefahr. Du hast geglaubt, dass ich mich in dich verliebe. Und dort im Nirgendwo, in Sand und Hitze und Dreck und Gefahr, hab ich mich in dich verliebt. Doch ich wünschte, ich könnte dich hassen

Kurzinhalt:
Ein sehr packendes und bewegendes Thema., das meiner Meinung nach jedoch etwas in der Ausführung schwächelte.
An sich ist "Ich wünschte, ich könnte dich hassen" von Lucy Christopher ein guter Roman, der sich sehr ausführlich und intensiv mit dem Thema: Entführung und dem sogenannten Phänomen der *Hass-Liebe" zum Entführer, im Fachjargon auch: Stockholm Syndrom genannt, beschäftigt. Jedoch konnte mich das Buch leider nicht gänzlich überzeugen oder begeistern.
Ich wundere mich, dass es schlichtwegs so viele sehr gute Rezensionen gibt.....vielleicht liegt es daran, dass ich ein Außenseiter wie der Entführer Ty,bin, oder habe ich vielleicht sogar ein anderes Buch gelesen?! Scherz
Warum es in meinen Augen etwas schwächelte kann ich hoffe ich plausibel ausführen und erklären: 1. war mir die Situation etwas zu steif und geplant: "Wie konnte der Entführer wissen, dass Gemma (Hauptperson und leidtragende Entführte) Streit mit ihren Eltern bekommt und somit sich alleine am Flughafenin Bangok aufhält? Nun ja vielleicht dachte er sich ja auch: Für den Notfall habe ich immer meine K.o. Tropfen bei mir, damit ich ihr sie bei Bedarf und bei Gelegenheit ins Getränk schütten kann?" Und 2. warum zum Teufel entführt er sie und probiert nicht auf gewohnter Flirtweise bei ihr zu landen, wenn er sich doch so in sie verliebt hat? Schließlich hat sie ihn ja vorher nie eine Abfuhr erteilt...Nun ja ist ja auch egal warum er sie entführt, letztendlich hat mich die viel zu detaillierte Geschichte , bzw ihr doch sehr großes Gefühlchaos etwas eingeschläfert, wie ich zugeben muss. Auch dass gefühlt nichts wirklich sehr dramatisches passierte, enttäuschte mich doch etwas.Es hatte alles so eine gewisses Flair von Stillstand, das sich nicht wirklich mit Schwung weiterentwickelte... Von Angstmomenten oder Mitfühlszenarien habe ich mich schlichtwegs nicht mitreißen lassen können, dass schade ist, da ich normal immer sehr gerne mit der Hauptperson mitfiebere und mitleide. Jedoch kann dies auch daran liegen, dass Gemma mir unsympatisch war. Ich hatte ja schon fast mehr Bezug zu Ty, als zu ihr....das wirklich mehr als komisch ist, wie ich zugeben muss.
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Was ich mehr als ansprechend fand und das Buch lesenswert machte ist die klasse Schreibweise, die sich sehr flüssig liest und einem mit der Ich Perspektive in die Handlung hineinkatapultiert. Auch das Gefühl der Gegend wurde gut herübergebracht; ich konnte förmlich die weite und leere Wüste Australiens, das Outback förmlich vor mir sehen. Auch die Verzweiflung von Gemma und ihre unfruchtbaren Fluchtversuche wurden sehr gut herübergebracht. Sogar ihre Veränderung ihrer Gefühle zu ihrem Entführer sind nachzuempfinden....schließlich baute sich nach einiger Zeit ein Band der Vertrautheit und der Freundschaft auf, die in ihrer Situation durchaus nachzuvollziehen ist....
Dennoch fand ich etwas zu langatmig, ich denke dieses Wort trifft meine Empfindung von diesem Buch ausgezeichnet! Ein bisschen mehr Spannung, Drama und Gänsehaut hätte für mich noch dazugehört, doch dies sind ja Dinge die man keiner Entführten wirklich wünschen will......doch als Buch alleine angesehen, hätte es durchaus mehr Würze haben dürfen :-)
Buchinformationen:
Verlag: Carlsen Verlag, ISBN-13: 978-3551520081, Preis: 14,95
Autoreninformationen:
Lucy Christopher wurde 1981 in Wales geboren und wuchs in Australien auf.
Bis zum Hauptstudium lebte sie in Melbourne. Nachdem sie sich als Schauspielerin, Kellnerin und Wanderführerin versucht hatte, zog sie nach England und machte ihren Master im Kreativem Schreiben.
Inzwischen unterrichtet sie an der Bath Spa University.
(Quelle: aus dem Buch:Ich wünschte, ich könnte dich hassen.)

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