Rezension: Ich und die Menschen von Matt Haig

Rezension: Ich und die Menschen von Matt Haig

© dtv Verlag

Der Sinn der Liebe war: Sie half dir beim Überleben. Und der Sinn der Liebe war, nicht immer nach Bedeutung zu suchen. Mit der Suche aufzuhören und mit dem Leben anzufangen. Die Hand des Menschen zu halten, die man liebte, und in der Gegenwart zu leben. - Seite 266
Inhaltsangabe:In einer regnerischen Freitagnacht findet Professor Andrew Martin die Lösung für das größte bekannte Problem in der Mathematik. Danach verschwindet er. Seine Stelle nimmt jemand anders ein - ein Wesen von einem anderen Stern mit überlegener Intelligenz und einem Auftrag: den weiteren mathematischen Fortschritt der Menschheit zu verhindern. Der neue Andrew ist nicht begeistert von seiner Aufgabe, auch nicht von seiner neuen Existenz. Und von den Menschen schon gleich gar nicht. Was für eine seltsame Lebensform, die nur primitivste Technik, mittelmäßige Intelligenz und keinerlei Sinn fürs Wesentliche besitzt! Und doch, bei näherer Bekanntschaft kann man auch positive Seiten an ihnen entdecken. Er schiebt die Erfüllung seines Auftrags immer weiter hinaus, und eines Tages reißt seinen Auftraggebern die Geduld.
Endete so die Liebe? Mit einer Verletzung auf einer Verletzung auf einer Verletzung? - Seite 283
Meine persönliche Meinung:Ich sah den Buchtrailer, las den Klappentext und wusste sofort, dass dies eine ganze andere Geschichte werden würde. Ein etwas anderes Buch mit einem außergewöhnlichen Inhalt. Meine Neugierde wurde somit sofort geweckt. Das Cover hat mich ebenfalls sofort verzaubert. Schlicht und doch so einzigartig schön. Ich kam also nicht daran vorbei und "Ich und die Menschen" musste in mein Regal einziehen. Ein Kauf, den ich auch bis heute nicht bereut hab.
Wir haben es hier mit Menschen und mit Außerirdischen, oder sagen wir mal mit Lebewesen von einem anderen Planeten, zu tun. Eine Mischung, die die Geschichte ganz besonders macht. Kluge Professoren die mich oftmals grübelnd und staunend zurückließen. Menschen die sich tagtäglich mit der Mathematik beschäftigen, bis ins kleinste Detail, das wäre absolut nichts für mich. Jedoch lobenswert, wenn man sich damit auskennt und den dafür benötigten IQ besitzt.
Die Idee, ein Wesen von einem anderen Stern, anstatt Andrew Martin auf die Welt zu setzen, fand ich richtig genial. Dieses Wesen muss das Leben von Andrew einnehmen und so viel wie möglich von diesem Menschen erfahren. Er muss seine Rolle perfekt spielen, damit Arbeitskollegen, Freunde und die Familie von diesem Austausch nichts mitbekommen. Ganz besonders schwierig wird es bei Andrew's Frau, denn die merkt ganz schnell, dass sich ihr Mann doch ein wenig verändert hat, jedoch zum positiven. Andrew war wirklich kein guter Ehemann, da kann ein Außerirdischer wohl nicht mehr viel schief machen.
Protagonisten die für mich wirklich sehr gut ausgearbeitet und dargestellt wurden. Andrew's Frau gefiel mir irgendwie richtig gut. Ich konnte ihre Gedanken und Wörter, die sie diesem Wesen desöfteren geradeheraus gesagt hat, sehr gut nachvollziehen. Eine Frau, die von ihrem Ehemann mehr als nur vernachlässigt wird, denn dieser hat nur seine Mathematik und die Forschung im Kopf. Für Familie bleibt da nicht mehr viel Zeit.
Ein Schreibstil, an den ich mich anfangs ein wenig gewöhnen musste. Ich brauchte so meine Zeit um mich richtig einzulesen. Als ich mich aber dann so richtig in das Buch fallen lassen konnte, flogen die Seiten nur so davon. Ich wollte schnellstmöglich wissen, wie diese etwas andere Geschichte ausgehen würde. Ein Ende, mit dem ich auch noch zufrieden war, was will ein Leser mehr? 
Zu viel möchte ich von "Ich und die Menschen" nicht verraten, denn meiner Meinung nach, muss man dieses Buch selbst gelesen haben, um sich wirklich eine genaue Vorstellung davon machen zu können. Wer Geschichten mit anderen Wesen, in Komibination mit Menschen mag, muss schnellstens in eine Buchhandlung düsen, um sich dieses Buch zu holen. Ich fand es großartig mal etwas anderes zu lesen zu bekommen. Eine tolle Abwechslung, die mich sehr zufrieden zurückließ.
In diesem Buch geht es darum, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. Mit anderen Worten: In diesem Buch geht es um dich. Um all das Katastrophale, Sterbliche, Wunderbare, das dich ausmacht. Ein Roman mit einem ganz großen Herzen. Herzerwärmend, hochkomisch, schräg und ganz und gar wunderbar. Witzig, packend und phantasievoll!
Liebe ist das, was die Menschen ausmacht, und doch haben sie keine Ahnung, wie sie funktioniert. Wenn sie es wüssten, wäre sie nicht mehr da. Ich weiß nur, dass die Liebe eine beängstigende Sache ist. Und die Menschen haben große Angst vor ihr, was übrigens Grund dafür ist, dass es Quizshows gibt. Zur Ablenkung - um auf andere Gedanken zu kommen. Die Liebe ist beängstigend, weil sie eine extrem starke Sogkraft hat, wie ein ultramassives Schwarzes Loch, das von außen ganz harmlos wirkt, aber von innen jede noch so vernünftige Tatsache in Frage stellt, die man kennt. - Seite 235
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  • Broschiert: 352 Seiten
  • Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag; Auflage: 2. Auflage. (1. April 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3423260149
  • ISBN-13: 978-3423260145
  • Preis: 14,90€ (D) - 15,40€ (A)

Rezension: Ich und die Menschen von Matt Haig

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