Rezension | "Ich. Neben der Spur - Mein Hund ist doof, die Welt ist schlecht und ich weiß auch nicht weiter" von Allie Brosh

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| Mosaik | Klappbroschur | 384 Seiten | €14,99 | Hyperbole and a Half | Allie's Blog | Amazon |


Absurd, seltsam, einfach wundervoll: Hilfloses Gelächter und ein hoher Wiedererkennungswert sind garantiert, wenn die überaus erfolgreiche Bloggerin Allie Brosh in ihren unnachahmlichen Zeichnungen und genialen Texten davon erzählt, welcher Fluch eine leichtfertige Äußerung sein kann, vor allem, wenn es dabei auch noch um Tabasco-Sauce geht; wie sie herausfindet, dass ihr Hund minderbemittelt ist (sie liebt ihn trotzdem); warum sie nicht erwachsen werden kann (Verantwortung führt nur zu Systemabstürzen); und vor allem natürlich von ihrer Fähigkeit, Dinge, die getan werden müssen, nicht zu tun. So macht sie ein für alle Mal klar, warum Tiefpunkte, Macken und andere Katastrophen einen gleichzeitig weinen und lachen lassen.
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Dieses Buch ist so unglaublich schräg, witzig, skurril, absurd, echt, wahr, traurig und schön zugleich, dass mir nicht genug Adjektive einfallen wollen, die es beschreiben könnten. In jedem Fall aber weiß ich, dass ein einzelnes Adjektiv nicht genug ist, denn die Geschichte ist vieles zugleich - (gerade) inklusive Widersprüche. Ich will nicht sagen, dass es das beste Buch ist, das ich je gelesen habe, denn das wäre gelogen, aber es ist definitiv das außergewöhnlichste Buch, das ich je gelesen habe. Und das unzusammenhängenste. "Ich. Neben der Spur" ist das Werk der Bloggerin Allie Brosh, die die Figur auf dem Cover erfunden und ihr Leben eingehaucht hat, und es hat keinen wirklich erklärbaren Inhalt. Einen roten Faden gibt es nicht, es ist vielmehr eine Ansammlung von aus dem Leben gegriffenen Situationen und Ereignissen, die mit vielen, vielen Bildern untermalt und in einzelne Kapitel aufgeteilt sind.
Worum geht es also in diesem Buch? Um Allie. Und um ihre zwei Hunde - den dummen Hund und Hilfshund. Um Allies Depressionen. Um skurrile Situationen und Gedanken aus ihrer Kindheit. Schlicht: Um Allies Leben. Und das ist tatsächlich ziemlich unterhaltsam, denn Allie hat einige wirklich absurde Ereignisse in Comics gepresst und mit den witzigen Mimiken und Bildchen hat sie mich einige Male lauthals zum Lachen gebracht. Das liegt vor allen Dingen daran, dass man sich in den Bildern und Texten einige Male selbst findet und erkennt - oder seinen Hund, denn Allies, wie sie selbst sagt, zurückgebliebener Hund hat mich dann und wann an meinen eigenen erinnert.
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Natürlich kann einem nicht jeder Comic gefallen und manche fand ich witziger als andere, aber insgesamt hat mich das Buch für einige Stunden wunderbar unterhalten und irgendwie auch sehr beeindrucken können. Vielleicht liegt das daran, dass Allie Brosh ihre Depressionen in dem Buch darstellt und gleichzeitig mit ebendiesem Buch beweist, dass sie sich nicht von ihnen kontrollieren lässt. Im selben Moment regt sie mit ihren Gedanken jedoch auch zum Nachdenken an und man beginnt, über sich selbst und seine eigenen Marotten nachzugrübeln, während man im nächsten Augenblick schon wieder lachen muss. Allie sieht die Welt durch ihre eigenen Augen und bietet dem Leser einen faszinierenden Einblick in ihr Leben und ihre knallharte und ehrliche Gedankenwelt.
Das Buch, wenn auch ohne jeglichen roten Faden und teils bedrückenden Szenen, hat mir etwas gegeben. Etwas, das ich selbst nicht so ganz benennen kann - vielleicht das Gefühl, dass am Ende, so skurril das Leben auch ist, alle durch denselben Mist gehen müssen, manche länger, manche kürzer, und das Leben trotzdem in unterschiedlichen Farbnuancen sehen. Dass Allie teilweise meine Farbnuancen getroffen hat, macht sie und das Buch natürlich noch einmal mehr sympathisch, aber mir gefällt ihr Blick auf Dinge und ihr Umgang mit dem Leben und ihr selbst einfach, denn er ist ungeschönt und ohne jegliche Schnörkel. Einfach, echt und authentisch. Menschlich. Und dabei herrlich skurril.
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Dieses Buch ist völlig neben der Spur. Und eine Ansammlung von Adjektiven, die hier den Rahmen sprengen würden, die sich aber beinahe allesamt gegenseitig widersprechen und "Ich. Neben der Spur" zu einem ganz besonderen Leseerlebnis machen. Ich habe laut gelacht, hart geschluckt, gegrinst und genickt - und mich viel zu oft in den Bildern und Texten wiedergefunden. Wer unterhalten und gleichzeitg zum Nachdenken angeregt werden will, sollte auf jeden Fall mal einen Blick in "Ich. Neben der Spur" oder zumindest auf Allies Blog werfen, auf dem man die kleinen Comics ebenfalls finden kann. Ich für meinen Teil brauche definitiv mehr von Hilfshunden, scharfer Soße und weiteren skurrilen Situationen. Noch mehr Allie, bitte!
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