Rezension: Ich lebe, lebe, lebe

Von Kielfeder

Alison McGhee – Ich lebe, lebe, lebe



“Ich lebe, lebe, lebe” bei amazon.de


Kurzbeschreibung:
Eine Winternacht in den Bergen, eine vereiste Kurve, ein blauer Truck … immer und immer wieder durchlebt Rose den Unfall, bei dem ihre ältere Schwester Ivy schwer verletzt wurde und ins Koma fiel. Rose sucht nach Hilfe: bei ihrer verschlossenen Mutter, bei wechselnden Jungenbekanntschaften. Doch was sie wirklich braucht, ist etwas anderes, was nur sie selbst sich geben kann.
Eindringlich, aber schwerfällig…
Das Cover verdeutlicht den Inhalt des Buches auf geradezu prägende Weise.
Das Mädchen in der Mitte allein auf einem Stein, haltsuchend kauernd und etwas verloren wirkend.
Diese Idee findet sich auch im Schreibstil der Autorin.
Er ist gewöhnungsbedürftig, aber spiegelt die ruhelose Suche von Rose bis an den Rand der Erschöpfung auf eindringliche Weise wider.
Ständig wiederholt sie die Schlüsselszene, lässt den Leser immer wieder nachfühlen, was das Mädchen durchlebt hat. Oder womit ihr persönlicher Albtraum ihren Anfang nahm.
Doch der Stil strengt auch an.
Es sind einfach zu wenige Seiten, als dass Rose eine ernsthafte Entwicklung durchleben kann.
Ihre wechselnden Jungengeschichten ließen bei mir kein Mitleid entstehen, eher Unverständnis. Der Charakter blieb einfach zu blass. Ich konnte mich nicht einfühlen und wenigstens versuchen, ihre Handlungsweise nachzuvollziehen.
Die Geschichte ist viel zu schnell um, dreht sich häufig nur im Kreis und es fehlt ein wenig der springende Punkt.
Mir ist die Handlung rasch wieder entglitten, woran ich merke, dass das Buch nichts in mir bewirkt hat.
Sicherlich versuchte die Autorin, Worte für eine unaussprechliche Grausamkeit zu finden, wenn es kaum Worte gibt, was ihr leider aber nur teilweise gelungen ist.
„Ich lebe, lebe, lebe“ ist schnell gelesen, aber auch ebenso schnell wieder vergessen. Leider.
Bewertung: