Das heißt allerdings nicht, dass mir das Buch insgesamt nicht gefallen hat, trägt die Geschichte doch ein ansehnliches Theaterkostüm und weiß, sich mit schönen Worten einzuhüllen und Atmosphäre zu bewahren. Schillernd und extravagant, so wirkt die Geschichte während des Lesens, ja, irgendwie wichtig, sei es wegen der Worte oder dem inneren Konflikt der Protagonistin. Diese ist übrigens eher schwer greifbar und ihre Selbstbeschreibung trifft sie eigentlich in jeder Hinsicht perfekt: "Ich bin ein Wesen aus Buchstaben, eine Figur aus Sätzen, eine Ausgeburt der Fantasie." So sehr sie auch versucht aus diesem Schema auszubrechen, irgendwie scheint es ihr nicht zu gelingen. Juliette bleibt distanziert, unwirklich, ungreifbar für den Leser ohne das eine richtige Identifikation möglich wäre. Natürlich schließt das nicht aus, dass sie interessant ist - das steht außer Frage. Durch
Und so dreht sich ein Großteil der Geschichte um ihre Selbstzweifel, ihre Selbstfindung und die Angst davor, wieder ausgestoßen, nicht akzeptiert zu werden, niemals berührt werden zu können. Adam, der vorhersehbar, aber definitiv sympathisch ist, kann diese zumindest teilweise aus dem Weg räumen, denn auch er scheint eine Besonderheit an sich zu haben, die ich an dieser Stelle aber nicht nennen möchte. Der andere Großteil der Geschichte beherbergt die Liebesgeschichte zwischen den beiden und ich denke, ich verrate da nicht zu viel. "Ich fürchte mich nicht" ist eine nämlich im Grunde genommen eine Liebesgeschichte, die sich als Dystopie tarnt, was leider nicht viel frischen Wind mit sich brachte, zumal hier für die Gefühle nicht viel Zeit gelassen wurde, auch wenn sich die beiden schon von früher kannten. Man hatte nicht das Gefühl, Teil einer Entwicklung zu sein, und auch die Zuneigung wirkte ein wenig gekünstelt, was womöglich auch an der Sprache liegen kann.
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Für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanke ich mich sehr herzlich bei