Rezension: Ich bin die Nacht von Ethan Cross

Von Kendra


  Buch: Ich bin die Nacht Autor: Ethan Cross  ISBN: 978-3404169238Verlag: Bastei LübbeSeiten: 400
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Klappentext des Inhaltes:
Mein Name ist Francis Ackerman junior. Ich bin das, was man gemeinhin einen Serienkiller nennt. Doch ich töte nicht wahllos, und jedes meiner Opfer bekommt eine faire Chance, denn ich fordere es zu einem Spiel heraus. Wer gewinnt, überlebt. Ich habe noch nie verloren. Die meisten Menschen werden mich verabscheuen. Einige, die mir ähnlich sind, werden mich verehren. Aber alle, alle werden sich an mich erinnern. Mein Name ist Francis Ackerman junior. Ich bin die Nacht, und ich möchte ein Spiel mit Ihnen spielen.
(Quelle: Bastei Lübbe)
Meine Meinung:
„Ich bin die Nacht“ von Ethan Cross ist ein ziemlich überraschender Thriller, dessen Ende den Leser wirklich erstaunt. Eine wirklich unerwartete Auflösung wird hier präsentiert , mit der ich wirklich nicht gerechnet hätte.
Alles in einem ist das Wort : „Verblüffend“ wirklich zutreffend für dieses Buch.
Da ich anfangs nicht so recht mit der Lektüre warm geworden war und schon fast frustriert über den fehlenden Nervenkitzel und die bis dahin anhaltende leichte Lethargie war, wandte sich dies jedoch im Vierten Teil des Buches (der auch der letzte Abschnitt war, wohlgemerkt) . Plötzlich fand ich endlich das, was ich mir am Anfang bereits gewünscht hätte, Spannung und Tempo.
Natürlich kann man sagen, dass es doch schon auf den ersten Seiten haufenweise von Dramatik und Action gab......doch dies empfand ich leider nicht so, denn viele Opfer machen nicht zwangsläufig einen spannenden Roman aus. Hier fehlte mir auch irgendwie das Mitleid für die Toten, da man in keinster Weise einen näheren Bezug zu ihnen aufbauen konnte. Vielleicht bin ich ja ein Wolf? So wie unser Serienkiller Francis Ackermann, der unaufgeregt und ziemlich wahllos Menschen ohne einen näheren Zusammenhang tötet, doch vorher inszeniert er noch ein ganz besonderes Spiel mit seinen Opfern, bzw gibt ihnen eine „Chance“ um dessen Leben und deren Lieben zu spielen. Meistens mit einem tödlichen Ende....
Toll fand ich hierbei die Umsetzung des Autors, dass er aus der Sichtweise des Mörders schreibt, und uns somit in dessen Abgründe blicken lässt und wir somit mehr über die abstrusen Gedanken über Vorhersehung und seinem gesuchten Ziel seines Lebens mitbekommen.
Somit schleicht sich schon fast so etwas wie Mitleid und ein leichtes Verstehen für den Bösen ein. Auf der anderen Seite bekommen wir Marcus präsentiert, den Gegenpol zum Bösen und somit unser Held in dieser Geschichte. Marcus, der ebenfalls durch seine Vergangenheit geformt wurde, kreuzt nicht nur den Weg des Serienkillers Ackermanns, sondern auch den ganz eigenen, Machenschaften des Ortssheriffs der im Städtchen Asherton sein ganz eigenes Gesetz praktiziert. Bald schon steht er mitten im Kreuzfeuer und muss nicht nur um sein eigenes Leben kämpfen, sondern auch das von anderen unschuldigen Menschen, die er retten will. Dabei wird die wichtige Frage aufgeworfen, zu welcher Kategorie Mensch er gehören möchte: Hirte, Wolf, oder Lamm?
Ein Buch, dass in meinen Augen am Ende erst so richtig in Fahrt kam und daher erst dann meine Lesebegeisterung entfachte. Schade, dass der Funke nicht schon früher auf mich herüber gesprungen war.
Das Buch ist jedoch etwas ganz spezielles,- nicht nur wegen dem atemberaubend toll gestaltenden Covers, dass mich mit der Farbe Schwarz und den gefärbten Seiten geradezu in der Buchhandlung angeschrien hat: Kauf mich! , sondern auch wegen der nicht gerade alltäglichen Story und dessen phänomenalen Auflösung.
Dennoch bleiben am Ende die ein oder andere offene Frage offen, die mich zu der weiteren Kernfrage bringt: Wird es eine Fortsetzung geben?
Zitat Seite: 299
„Für den Triumph des Bösen reicht es, wenn die Guten nichts tun“
„Manchmal geht es nicht um die Frag, ob man Erfolg hat oder nicht. Es geht darum, aufzustehen und sich zu wehren“
  Von mir bekommt es 3 von 5 Punkten