[Rezension] Ice – Hüter des Nordens

[Rezension] Ice – Hüter des NordensIce – Hüter des Nordens

Erscheinungstermin: 09. Februar 2012

Autorin: Sarah Beth Durst

Verlag: LYX

Preis: 12,99 € (broschiert), 11,99 € (eBook)

Seiten: 320

ISBN: 978-3-8025-8602-6

Originaltitel: Ice (Hardcover, Paperback, eBook)

Leseprobe

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Meine Bewertung

[Rezension] Ice – Hüter des Nordens

Inhalt: Cassie lebt bereits ihr Leben lang mit ihrem Vater in der Arktis. Dort führen sie gemeinsam mit mehreren Mitarbeitern ein Forschungslabor, welches das Verhalten und Leben der Eisbären untersucht. Ihrer Mutter ist Cassie noch nie begegnet, da diese kurz nach Cassies Geburt verstorben ist.
Eines Tages muss Cassie feststellen, dass ihre Mutter noch am Leben ist und das Märchen, was Cassies Großmutter schon so viele Male erzählt hat, der Wahrheit entspricht. Gail wurde entführt, als sie sich weigerte den Eisbärkönig, dem sie bereits viele Jahre lang versprochen war, zu heiraten. So begibt sich Cassie auf die Reise, auf die Suche nach dem Eisbärkönig, der ihr dabei helfen soll, ihre lang vermisste Mutter wiederzufinden. Doch Bär ist kein normaler Eisbär. Er ist ein Seelenhüter, dafür verantwortlich, neugeborenen Eisbärjungen Leben einzuhauchen. Hat Cassie sich anfangs noch vor dem mächtigen Eisbären gefürchtet, so entwickelt sie schon bald innige Gefühle für ihn. Doch ihre Liebe wird plötzlich auf eine harte Probe gestellt…

Meine Meinung: Ich habe mich wirklich auf dieses Buch gefreut, auch, wenn ich skeptisch war. Natürlich bin ich ein riesen Fan von Fantasyliebesgeschichten. Eine Liebe zu Vampiren oder Werwölfen ist nichts Neues mehr und konnte mich bisher immer begeistern. Warum also nicht einmal eine Liebesgeschichte zwischen einem jungen Mädchen und einem anderen magischen Wesen, einem speziellen Eisbären ausprobieren? Hört sich merkwürdig an, oder? Ich muss zugeben, das war es wirklich. Es gibt viele Menschen, die in hohen Tönen von diesem Buch reden und völlig begeistert waren. Meinen Geschmack hat das Buch allerdings nicht getroffen.

‘Ice – Die Hüter des Nordens’ ist nicht rundum misslungen. Von Anfang an konnte mich die Autorin mit einem wunderschönen Schreibstil für sich gewinnen. Die Geschichte beginnt im Prolog mit der Erzählung eines Märchens, auf dessen Handlung der weitere Verlauf der Geschichte aufbaut. Die zauberhafte Stimmung, die Sarah Beth Durst bereits mit dem Märchen eines Eisbärkönigs und einer jungen, unschuldigen Frau schafft, zieht sich durch das gesamte Buch. Nicht nur, dass die Sprache ununterbrochen eindrucksvoll ist, auch die Kulisse, in der sich die Protagonistin wiederfindet, versprüht einen märchenhaften Flair, der zunächst zauberhafte und märchenhafte, im Laufe der Handlung aber auch düstere Töne anschlägt. Die Autorin ist stets darauf bedacht, die Orte des Geschehens gewissenhaft und detailgetreu zu beschreiben, ohne, dass die Handlung langatmig wirkt. In puncto Schreibstil und Kulisse konnte mich die Autorin also rundum überzeugen.

Auch die Grundidee der Geschichte, die besondere Fähigkeit der Eisbären, hat von Anfang an mein Interesse geweckt, denn sie ist tatsächlich erfrischend und innovativ. Schade, dass dieser Handlungsstrang nur recht wenig Raum einnimmt und die Autorin dafür andere Schwerpunkte setzt. Diese waren für meinen Geschmack schlicht zu abgehoben. Dass sich ein Mädchen in ein magisches Wesen mit besonderen Kräften verliebt, hat immer einen gewissen Reiz, weswegen ich dem Fantasygenre samt Liebesgeschichte schon lange verfallen bin. Auch freue ich mich immer über neue Ideen, die unverbraucht sind und stehe solchen Geschichten stets offen gegenüber. So auch bei diesem Buch. Doch je länger ich die Geschichte las, desto weniger konnte ich an mich halten, bis ich schließlich nur noch lauthals lachend über dem Buch saß. Ich denke, das war sicher nicht im Sinne der Autorin. Um ehrlich zu sein, war mir die Geschichte ab einem gewissen nur schlicht zu abgedroschen.
Anfangs konnte ich mich noch in die Geschichte einfühlen, empfand die Liebesbeziehung zwischen einem normalen Mädchen und einem Eisbären, der auch menschliche Gestalt annehmen kann, als sehr schön. Gerade die Szenen, in denen Bär als Mensch auftritt waren herzerwärmend und schön zu lesen. Doch schon im nächsten Augenblick zerstört die Autorin diese Atmosphäre, indem sie die Handlung in eine völlig andere, unrealistische, viel zu fantasylastige Richtung lenkt. Zu fantasylastig denkt ihr euch? Ja, denn neben Eisbären, die reden können, für die Seelenübertragung der Eisbären zuständig sind und sich in Menschen verwandeln können, tauchen in diesem Buch noch weitere phantastische Wesen auf, die die Geschichte ad absurdum führen. Plötzlich hat die Autorin noch eine Trollfestung und eine Trollprinzessin parat und ich hätte am liebsten geweint. Warum konnte Sarah Beth Durst es nicht bei dem Eisbärenkönig belassen? Leider konnte die weitere Handlung, die ohne Zweifel sehr spannend war, nichts mehr an meinem Eindruck ändern.

Fazit: Wer ‘Ice – Hüter des Nordens’ lesen möchte, der sollte sich darüber im Klaren sein, dass es sich hierbei wirklich um ein Fantasybuch handelt. Sprechende Eisbären, die sich in Menschen verwandeln können, ein Mädchen, das sich in einen solchen Eisbären verliebt und Trolle, die den Eisbären an den Kragen wollen, sind hier zu erwarten. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin der Fantasyanteil ein wenig beschränkt hätte, denn so war mir die Geschichte schlicht zu weit hergeholt. Einzig der wunderschöne Schreibstil der Autorin und ihre Liebe zum Detail konnten mich in diesem Buch überzeugen.

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