[Rezension] I knew u were trouble

Von Tiana

Ansprechendes Cover, neugierig machender Klappentext und auch im Inneren hält das Buch, was es verspricht:
„I knew u were troubel" hat mich positiv überrascht und mir packende sowie emotionale Lesestunden geschenkt!
Hach...* schwärm*

Die Handlung


Zugegeben, die Handlung schreit nach Klischee und nach „Das-gibt-es-ja-schon-hunderttausendmal" und doch, hat es mich in seinem Bann gezogen und erst am Ende wieder losgelassen.
Es handelt zwar über ein reiches Mädchen und einem kriminellem Bad Boy, aber es geht um mehr, als „bloß" die Liebesgeschichte.
Es handelt über die gesellschaftlichen Unterschiede, die es (vor allem) in Großstädten gibt, es handelt über die Problematik Elternvernachlässigung, Vergangenheitsbewältigung und ob es richtig ist, das falsche aus dem richtigen Grund zu tun.
Ja, es ist eine Liebesgeschichte zwischen dem reichen MädchenFrankie und dem (scheinbar) Bad Boy Marco, aber ebenso ist es so viel mehr!

Nicht nur die Gefühle, die Kami Garcia transportiert haben mich gefesselt, sondern auch die Message, welche zwischen den Zeilen steht.

" Manchmal muss man aus dem richtigen Grund etwas Falsches tun. " [Zitat; Seite 397]


Denn es geht darum, für was man kämpft und ob man bereit ist, für dieses was auch alles zu riskieren.

Die Charaktere


Marco ist der typische Bad Boy. Dunkler Typ, unfassbar gutaussehend und mit dem Ruf eines Aufreißers. Oder ist das alles nur Fassade?
Das fragt sich Frankie auch laufend, denn Marco ist vieles, aber einfach zu verstehen definitiv nicht.

Bei der Schlägerei ist der vorher so überhebliche Typ von einer Sekunde auf die andere völlig ausgerastet. Aber als er mich umgepflügt hatte, stand pure Panik in seinem Blick. [...] Ich würde ihm die Panik und dieses übertriebene Bad-Boy-Gehabe abnehmen, wenn nicht noch Variante C dazugekommen wäre: der liebevolle Bruder, der seiner Schwester den Rucksack abnimmt. " [Zitat; Seite 79]


Frankie ist auch anders, als wie ich mir ein Mädchen aus den Heights (Wohnort; bedeutet aber auch = reich, aus gutem Haus) vorgestellt habe. Durch den Mord - den sie beobachtet hat - an ihrem Freund Noah ist sie in ein Loch gefallen. Sie quälen Schuldgefühle, da sie zwar theoretisch den Täter gesehen hat, sich aber nicht mehr erinnern kann. Hinzukommt, dass sie ständig Flashbacks von dieser schrecklichen Nacht hat, sodass sie sich zwar immer an etwas von damals erinnert, aber ebenso dabei abdriftet und für einen Moment nicht ansprechbar ist.
Dazu hat Frankie Eltern, die sie einfach nicht verstehen. Sie wollen ihre „alte" Tochter wiederhaben, ohne richtig einzusehen, dass sich ihre Tochter verändert hat. Diese Ignoranz bzw. Kurzsichtigkeit brach mir öfters das Herz, machte mich aber ebenso rasend vor Wut.

Ich bin von den Charakteren im Allgemeinen sehr begeistert. Frankies „alte" Freunde Lex und Abel sind ebenso wichtig, wie ihre neuen Bekanntschaften Chef, Cruz, Sofia und natürlich Marco. Sie haben alle ihre Päckchen zu tragen und vor allem die Leute aus den Downs scheint dieses Ungleichgewicht des Glücks nur stärker gemacht zu haben.

Die Protagonisten überraschen mich mit Problemen, die ich nicht erwartet, mit Vernunft wo ich keine gesehen habe und mit Loyalität, die bedingungslos ist.
Die Charaktere sind lebendig, authentisch und ich konnte ihre Handlungen nachvollziehen. Im Laufe der Handlung wachsen sie über sich hinaus und werden stärker (oder bekommen Hilfe).

Einen Kritikpunkt habe ich schon: Die Gefühle zwischen Marco und Frankie gingen mir zu schnell, aber ansonsten bin ich mehr als Zufrieden!

Die Schreibweise


Locker, leicht und ab der ersten Seite fesselnd!
Da das ganze Buch aus Frankies Sicht geschrieben und sie mir sympathisch ist, hat das Lesen aus ihrer Perspektive großen Spaß gemacht. Sie lernt die Downs als etwas Neues kennen. Sie versucht aufgeschlossen zu sein und nicht allzu viele Vorurteile vortreten zu lassen (meistens jedenfalls).
Die Schreibweise ist angenehm und bildgewandt. Das Kopfkino läuft beim Lesen jedenfalls mit.