[Rezension] "Höllenherz" - Dark Magic 4 von Sharon Ashwood

Von Jucele

Höllenhund Lor übernimmt die Sheriffdienste von Vampir Alessandro Caravelli, da dieser sich mit seiner Familie einen wohlverdienten Urlaub nimmt. Doch kaum ist Lor für die Sicherheit der paranormalen in Fairview zuständig, überschlagen sich die Ereignisse. Ein wahrhaft höllisches Feuer vernichtet die Klinik der Paranormalen und auch das Wahlkampfbüro des ersten paranormalen Kandidaten Michael de Winter geht in Flammen auf. Schnell wird klar, dass hier ungewöhnlich starke dämonische Kräfte wirken müssen.
Das soll aber nicht das einzige Problem sein, um das Hilfssheriff Lor sich kümmern muss. Talia, eine noch sehr junge Vampirin, die vor ihrem "Macher" auf der Flucht ist, wird beschuldigt, ihre Cousine brutal ermordet zu haben. Talia beteuert ihre Unschuld und befürchtet, dass der grausame Anschlag ihr gegolten hat. Obwohl die Situation eigentlich nur einen Schluss zulässt, zweifelt Lor an Talias Schuld und nimmt sich ihrer an.
Werden Lor und Talia den Mörder von Michelle fassen und auch die anderen Vorkommnisse aufklären können?
Kritik
Auch das Finale "Höllenherz" von Sharon Ashwoods "Dark Magic"-Reihe bietet den Lesern wieder unterhaltsame Lesestunden. Der gewohnt düstere Plot besticht neben seiner Handlung wieder einmal durch die interessanten Charaktere, prickelnde Leidenschaft und gut durchdachtem Humor.
Dem flüssigen und mitreißenden Erzählstil der Autorin kann wieder spielend gefolgt werden. Ein klarer Satzbau unterstützt dabei zusätzlich den Lesefluss. Der Stil passt zum unterhaltsamen Geschehen genauso gut wie zu den interessanten Figuren. Gleich zu Anfang wird der Leser mit einer spannenden wie düsteren Handlung konfrontiert und diese Spannung wird im Laufe des Geschehens weiter ausgebaut. Nach einem geradezu atemberaubenden und spannenden Showdown läuft die Geschichte langsam aus und alle Fragen werden letztendlich geklärt. Auch ihrem düsteren Plot bleibt die Autorin treu bis zum Ende. Selbst wenn das magische Gefängnis, die "Burg", nur kurz behandelt wird, schafft es die Sharon Ashwood durch einen neuen Handlungsort unter den Straßen Fairviews, eine abwechslungsreiche und detailreiche Bühne zu schaffen. Ebenso fließt der ansprechende Humor der Autorin sowie eine gefühlsbetonte, wenn auch schwierige, Romanze in den unterhaltsamen Plot mit ein. Ein roter Faden leitet die Leser durch die Geschichte, es kommt zwar zu Rückblicken, um auch die Charaktere besser zu verstehen, ansonsten kommt es zu keinen Umbrüchen.
Ein unabhängiger Beobachter erzählt uns Lesern die spannende Geschichte. Diese dritte Person lässt die unterschiedlichen Protagonisten zu Wort kommen. Der Erzählstil wechselt zwischen den einzelnen Charakteren, sodass der Leser den Handlungen gut folgen kann und auch Dinge erfährt, die für andere Figuren der Geschichte nicht gleich klar sind.
Mit vielen Charaktereigenschaften stattet Sharon Ashwood ihre Darsteller aus. Facettenreich gezeichnet und lebendig und glaubwürdig konzipiert, lassen diese kaum Wünsche offen.
Talia wurde gegen ihren Willen zu einer Vampirin gewandelt, als Rache an ihrer Familie. Mit der Wandlung verstieß ihr Vater sie aus seiner Familie und sollte er sie sehen, würde er sie jagen. Die Vergangenheit Talias ist zudem ihr bestgehütetes Geheimnis, sollten die Paranormalen dieses Erfahren, wäre Talia wohl nirgends mehr sicher.
Höllenhund Lor trägt schwer an seiner Verantwortung. Nicht nur dass er die Sheriffdienste in Fairview übernommen hat, er ist auch der Rudelführer seines Stammes. Lor wird gedrängt, endlich eine Familie zu gründen, schließlich sagt die Legende, dass erst dann die Weibchen wieder trächtig werden können. Der Haken an der Sache, Lor fühlt sich zu keiner der Wölfinnen hingezogen und die Person, mit der er gerne zusammen wäre, gehört nicht seiner Rasse an.
Einige schon bekannte Figuren kommen als Nebenfiguren wieder zum Vorschein und auch ein grauenvoller Gegenspieler tritt wieder auf.
Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet und passt zu seinen Vorgängern und zum Inhalt. Leider verzichtet der Verlag seit dem dritten Band auf den metallischen Effekt, was schade ist.
Autorin
Sharon Ashwood lebt in der kanadischen Provinz British Columbia und arbeitet seit ihrem Universitätsabschluss in englischer Literatur als freie Schriftstellerin und Journalistin. Schon als Kind war sie an Mythen und Märchen interessiert. Heute setzt die Autorin ihre Faszination für alles Seltsame, Unheimliche und Phantastische in erfolgreichen Romantic-Fantasy-Romanen um. Mehr Informationen im Internet unter: www.sharonashwood.com (Verlagsinfo)
Fazit
Mit "Höllenherz" hat Sharon Ashwood wieder bewiesen, dass sie ihre Leser spannend zu unterhalten weiß. Leider nimmt mit "Höllenherz" eine wunderbare Reihe ihr Ende. Die Abenteuer in Fairview und der "Burg" überzeugten durch lebendige Figuren, authentische sowie mystische Schauplätze und einen mitreißender Handlungsablauf. Ich bin wirklich etwas traurig, dass mit Lor und Talia das Ganze beendet sein soll.
Besonders weiblichen Lesern der Genres Romantik- und Urban-Fantasy kann ich die "Dark Magic"-Reihe bedenkenlos ans Herz legen, unterhaltsame Lesestunden sind garantiert.
Dark Magic:
Band 1: "Hexenlicht"
Band 2: "Vampirdämmerung"
Band 3: "Seelenkuss"
Band 4: "Höllenherz"
Taschenbuch: 448 Seiten
ISBN-13: 978-3426508855
Originaltitel: Frostbite
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