[Rezension] Hide*Out

[Rezension] Hide*OutHide*Out

Erscheinungstermin: 15. November 2011

Autor: Andreas Eschbach

Verlag: Arena

Preis: 17,99  € (gebundene Ausgabe)

Seiten: 450

ISBN-10: 3401065874

Leseprobe

 

Meine Bewertung

[Rezension] Hide*Out

 

Inhalt: Nachdem Christopher mit Hilfe seiner neuen Weggefährten seinen Vater aus den Händen der Kohärenz befreien konnte, lebt die Gruppe weiterhin auf der Flucht. Die Kohärenz gewinnt weiterhin an Macht, bringt immer mehr Menschen in ihre Gewalt. Jeremiah Jones und Christopher überlegen sich einen Plan, um die Machenschaften der Kohärenz öffentlich zu machen und die Menschheit vor der unmittelbaren Gefahr zu warnen. Doch sie haben nicht damit gerechnet, dass die Kohärenz ihnen ständig auf den Fersen und ihnen stets einen Schritt voraus ist.

Meine Meinung: Sehr lange musste ich auf die heißersehnte Fortsetzung der Trilogie warten. Zwar konnte ‘Hide*Out’ mich unterhalten und letzten Endes auch überzeugen, aber klar ist auch, dass der zweite Teil im Gegensatz zu seinem Vorgänger an einigen Stellen schwächelt.

Bereits auf den ersten Seiten musste ich feststellen, dass der Schreibstil das ein oder andere Mal holprig war. Vielleicht bin ich aber auch zu pingelig. Die Geschichte wird anscheinend von einem allwissenden Erzähler geschildert. Manchmal hatte ich aber das Gefühl, dass der Autor an manchen Stellen etwas unaufmerksam war und vergessen hat, dass er nicht aus der Ich-Perspektive schreibt. Ein Beispiel dafür findet sich auf Seite 30; “Es war kein normaler Schlaf, den Dad schlief.”. Dieser Satz wäre völlig in Ordnung, wenn auch der Rest der Geschichte von Christopher erzählt worden wäre. Dem war wie bereits erwähnt aber nicht so. Eine kleine Ergänzung oder eine kleine Erweiterung zu ‘sein Dad’ hätte schon einen großen Unterschied gemacht. Außerdem benutzt Andreas Eschbach ab und zu englische Wörter, die überhaupt nicht zum restlichen Schreibstil passen und einfach ins Deutsche hätten übersetzt werden können. “Entschieden nicht das Material, aus dem man Boyfriends machte, jedenfalls.” (Seite 29). Natürlich ist mir klar, dass die gesamte Geschichte in den USA spielt, nur hätte es in meinen Augen einfach besser geklungen, wenn man den deutschen Schreibstil konsequent durchzieht. Auch Sätze wie beispielsweise “Das war sehr die Frage.” (Seite 443) haben meinen Lesefluss gestört, weil sie sprachlich nicht stimmig sind. Damit will ich keinesfalls sagen, dass mich der Sprachstil von Andreas Eschbach durchgehend gestört habe, denn das ist keinesfalls so. Überwiegend war ich nämlich wieder einmal sehr angetan davon, wie locker leicht der Autor eigentlich schreibt, sodass mir diese kleinen Unstimmigkeiten, wenn sie denn auftauchten, sofort ins Auge gesprungen sind.

Die Geschichte an sich ist völlig anders als im ersten Teil. Während in ‘Black*Out’ alles sehr rasant und fesselnd abläuft, so habe ich gerade die Spannung in ‘Hide*Out’ des Öfteren vermisst. Im Grunde passiert in den ersten 350 Seiten nur sehr wenig. Wir erfahren viel darüber, wie die Gruppe rund um Jeremiah Jones versucht einen Angriff gegen die Kohärenz zu starten. Andreas Eschbach geht in seinem neuen Buch viel darauf ein, was die Machtübernahme der Kohärenz wirklich für die Menschheit bedeutet. Wir erhalten einen Eindruck, wie sich das ‘Leben’ als Mitglied der Kohärenz anfühlt, können Upgrader bei ihrer Arbeit zusehen und müssen miterleben, wie sich Menschen verändern, nachdem ihnen ein Chip eingesetzt wurde. Neben den Einblick in die Kohärenz liegt der Hauptschwerpunkt meiner Meinung nach auf der Gefühlswelt der Figuren, die versuchen, der Kohärenz entgegen zu treten. Allen voran dem Protagonisten Christopher, der neben seiner Angst vor der Kohärenz auch noch mit Gefühlen gegenüber eines Mädchens zu kämpfen hat. Der Leser kann hautnah miterleben, wie die Menschheit kurz vor ihrem Untergang steht. Serenity, ihr Bruder Kyle und ihre Freundin Madonna sind neben Christopher dafür verantwortlich,  dass ‘Hide*Out’ an vielen Stellen sehr emotional ist. Sie alle haben aufgrund der Kohärenz ihr Leben aufgeben müssen und erzählen uns von ihren Sehnsüchten und ihren Ängsten.

In ‘Hide*Out’ gibt es darüber hinaus einige Momente, die für eine Gänsehaut sorgen. Nach wie vor stellt die Kohärenz in meinen Augen eine sehr angsteinflößende Zukunftsvision dar, die Andreas Eschbach oft für mich sehr gruselig dargestellt hat. Menschen mit einem Chip im Kopf sind nicht mehr Herr ihrer Selbst, agieren wie Roboter. Ihr Auftreten sorgt jedes Mal für die spannendsten Szenen im gesamten Buch. Mein klares Buchhighlight kommt leider erst am Ende des Buches auf. Und zwar handelt es sich dabei um die Auflösung des Buchtitels. Ich hätte mir gewünscht, dass Andreas Eschbach einige Stellen auf den ersten 350 Seiten gekürzt und sich die Überzeugendsten Elemente seiner Geschichte nicht bis zum Ende aufgespart hätte. Denn auf den letzten 100 Seiten kam genau die Spannung auf, die mich bereits im ersten Band überzeugen konnte.

Der dritte Teil der Trilogie wird den Namen ‘Time*Out’ tragen. Ein Erscheinungstermin ist noch nicht bekannt. Ich bin gerade wegen des Endes des zweiten Bandes davon überzeugt, dass Andreas Eschbach im letzten Teil der Trilogie für viele, spannende Überraschungen sorgt.

Fazit: ‘Hide*Out’ ist völlig anders als der erste Teil. Während ‘Black*Out’ überwiegend von rasanten Szenen lebt, so schlägt ‘Hide*Out’ viel mehr leisere und nachdenklichere Töne an. Aber natürlich bleibt Andreas Eschbach seiner spannenden Idee treu und wartet an manchen Stellen mit großen und überzeugenden Überraschungen auf.

Vielen Dank an den Arena Verlag für das Rezensionsexemplar.

[Rezension] Hide*Out

 


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