[Rezension] Hell's Abyss 1 - 666

Von Tiana

Eine blutige und brutale Geschichte, die anders kommt, als erwartet. Starker Beginn! Nicht für jeden Geschmack geeignet!


Lucy ist der neue Star der New Yorker Undergroundszene. Sie ist jung, schön und verdammt tough. Nach einem Auftritt ihrer Band »Hell's Abyss« ändert sich jedoch alles. Rätselhafte Blackouts stoßen sie in einen Strudel voller Wahnsinn, Blut und Gewalt, aus dem es kein Entrinnen gibt. Aber was augenscheinlich nur als Mordserie beginnt, bedeutet vielleicht mehr als nur das Töten von Menschen.

Blutgrünstig, brutal und doch konnte es mich nicht vollständig überzeugen.
Warum?
Ich wurde mit dem ganzen „schwarze“ Szene Flair nicht warm. Viel zu viel Gothik-Klischees, SM und Sex. Das blutrünstige passte zum Genre „Horror“, aber der Rest (für mich) nicht.
Lucy ist eine zwiespältige Persönlichkeit, da sie einerseits die Anti-Protagonistin darstellte mit ihrer negativen Ausstrahlung, aber eindeutig auch eine gute Seite hat. Sie ist nicht unsympathisch, aber als „Gute“ kann man sie so gar nicht bezeichnen. Sie hatte eine schwere (und merkwürdige) Kindheit und hat in ihren 23 Jahren schon viel Schlimmes erlebt. Bei ihr wechselten meine Gefühle von Mitleid zu Schock, denn sie als Person schockte mich mehr als nur einmal!
Das Lesetempo ist flüssig, die Erzählweise schnell und die beschriebenen Worte bildhaft. Meisterhaft beschreibt M.H. Steinmetz die Toten im Buch bzw. wie diese ihr Leben aushauchen. Blutrünstig und bildgewaltig, für jeden Horrorfan mit Kopfkino ein Traum!
Beim Lesen merkt man deutlich, dass der Autor sich sehr gut über die Thematik informiert hat.
Die schwarze Szene. Gothik. SM.
Für mich war es ein interessanter Einblick in eine Welt, die meiner so fremd ist, aber meinen Geschmack traf es nicht. Ich bin nicht sicher ob es in dieser Szene tatsächlich so extrem zugeht oder der Autor es nur so überspitzt dargestellt hat, aber für mich war es einfach too much.
Die Handlung selbst war spannend und auch für jemanden, der sich in der Szene so gar nicht auskennt, gut beschrieben. Doch der Handlungsstrang wirkte viel zu übertrieben und aufgesetzt.
Ich habe mir einfach etwas anderes von dem Buch erwartet. Enttäuscht bin ich nicht, auch wenn meine Begeisterung ab der Hälfte immer weiter sank. Das Buch ist definitiv für Horrorliebhaber lesenswert, aber ich werde mich wohl in Zukunft von Büchern fernhalten, wo "Gothik" oder "die schwarze Szene" thematisiert wird.
Ich gebe dem Buch 3 von 5 Federn! Es war brutal, blutrünstig und schenkte mir trotz persönlicher Komplikationen spannende Lesestunden! Nicht für jeden Leser geeignet!

Ich möchte mich beim Papierverzierer Verlag und M.H. Steinmetz für das Rezensionsexemplar bedanken!