[Rezension] Hanna und Sebastian von Thomas Klugkist

Von Glamourgirl80 @_GlamourGirl80


Inhalt
 

Hanna und Sebastian haben regen Briefkontakt, seitdem sie ein paar wunderbare Tage gemeinsam in Rom hatten. 
Sie erzählen einander in ihren Briefen alles, erschaffen sich so einen ganz einzigartigen und geschützten Rahmen um miteinander zu kommunizieren.
Ihre Liebe zueinander hält die Kommunikation mit einigen Unterbrechungen aufrecht und ihre tiefe Sehnsucht nacheinander wächst stetig. Doch das Leben geht ausserhalb ihres geschützten Rahmens weiter und jeder muss den Alltag für sich bewältigen...

 
Meine Meinung

"Hanna und Sebastian" wurde mir vom C.H. Beck Verlag als Rezenionsexemplar zugesandt. Vielen Dank dafür!

Bei diesem Roman hat mich der Klappentext ganz besonders angesprochen und ich konnte es nicht erwarten mit dem Lesen zu beginnen und mich in die Story zu vertiefen.

Es fiel mir zunächst so gar nicht leicht mich auf die Story und den Schreibstil des Autors einzulassen. Die Ausdrucksweise ist sehr ausgewählt und, ich möchte fast sagen, gehoben, was es mir anfänglich nicht ganz einfach machte.

Aber nach wenigen Seiten hatte ich mich an seinen Stil gewöhnt und fing an mich auf Hanna's und Sebastian's Story einzulassen und wurde schnell in eine tiefe und philosopische Bindung gesogen, die voller Sehnsucht, voller Freundschaft, tiefer Liebe und absoluter Offenheit ist.

Die Kommunikation zwischen den beiden findet anfänglich ausschliesslich per Brief statt, später auch per SMS und Email. Zwischen Hanna und Sebastian besteht ein unsichtbares Band, das stärker ist als man zunächst ahnt. Sie teilen ihr Leben so intensiv miteinander, während Ihr reales Leben in ganz anderen Bahnen verläuft. Beide erleben viel Kummer und Leid, den sie miteinander teilen und verarbeiten und der ihre Liebe zueinander zu vertiefen scheint.

Einige Male wird über Treffen gesprochen, statt finden diese jedoch nie und so vergeht die Zeit wie im Flug und das Leben geht seinen Gang.

Die Geschichte von Hanna und Sebastian geht tief, sie berührt, ergreift den Leser und sie macht traurig. Zwei Menschen die sich so sehr lieben und es scheinbar nur per Schriftverkehr vermögen "zusammen zu sein". Schicksalsschläge die den Leser sehr betroffen machen und ein Ende, das einen dicken Kloß im Hals und einige Tränen mit sich bringt.

Erwartet hatte ich eine Story wie "Gut gegen Nordwind" von Daniel Glattauer. Vorgefunden habe ich einen Roman der so anders ist, so philosophisch und emotional tiefgründig, dass ich auch jetzt noch immer wieder darüber nachdenken und der Kloß im Hals wiederkommt.

Der Roman ist nicht einfach zu lesen, nicht wegen des Schreibstils, sondern wegen der vollkommen Ehrlichkeit die die Protagonisten einander gegenüber zeigen und ihrem tiefen Sehnen und Lieben, das man als Leser beinahe körperlich spüren kann.

Eine Story die mich nachdenklich gemacht hat, an die ich Erwartungen hatten die auf ganz andere Weise erfüllt wurden als ich dachte und die mich zutiefst berührt hat.

Ich bin sprachlos und so wirklich vermag ich es nicht in Worte zu fassen, was dieser Roman in mir auslöst.

Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.

Mein Bewertungssystem kann in der rechten Sidebar nachgelesen werden.
Thomas Klugkist wurde 1965 in Lübeck geboren. In Berlin studierte er Germanistik, Philosophie und Geschichte. Nach seiner Promotion arbeitete er zunächst im Bildungsbereich,  dann als Wirtschaftsredakteur beim Rundfunk, Kommunikationsleiter der Klett Gruppe und Geschäftsführer des Friedrich Berlin Verlags. Heute ist er freier Autor und Unternehmer im Kulturbereich und lebt mit seiner Familie in Berlin.
Erscheinungsdatum: 21. Januar 2014
Verlag: C.H.Beck Verlag
Ausgabe: Hardcover
Seitenanzahl: ca. 432 Seiten
Preis: ca. 19,95€
ISBN:
978-3406659607