Klappentext:Nur weg aus Rawka – das ist Alinas und Maljens einziger Gedanke nach dem furchtbaren Kampf gegen den Dunklen. Doch selbst an ihrem Zufluchtsort jenseits der Wahren See erreichen sie die Gerüchte: Der Dunkle habe das Gefecht auf der Schattenflur überlebt und strebe nach dem Zarenthron. Und er wird nicht ruhen, bis er Alina gefunden hat. Denn um seine Macht ins Unermessliche zu vergrößern, braucht er ihre Hilfe – ob freiwillig oder nicht.
Ein kleines bisschen habe ich dem Erscheinungsdatum des zweiten Bandes der Grischa-Reihe schon entgegen gefiebert. Hatte mich doch Grischa. Goldene Flammen überrascht und mir eine unglaublich tolle und magische Welt geboten, die an die alte russische Zarenzeit erinnerte. Dementsprechend groß war meine Freude auf diesen Teil.
Ein bisschen gebe ich auch dem Sommerloch schuld, dass ich eine gefühlte Ewigkeit für dieses Buch gebraucht habe. Was allerdings nicht zu bedeuten hat, dass das Buch in irgendeiner Weise schlecht war. Im Gegenteil. Es hat mir sogar gefallen. Bevor ihr aber zu Grischa. Eisige Wellen greifen solltet, empfehle ich einen Re-read oder zumindest einen groben Überblick, über dass, was im ersten Teil geschehen ist.
Der zweite Teil steigt inmitten der Handlung ein und ich habe etliche Seiten gebraucht, um mir ins Gedächtnis zu rufen, was im ersten Teil geschehen war. Wohingegen andere Autoren praktisch Seiten voller Rückblenden und Erinnerungen verschwenden, hält sich Bardugo nicht lange an sowas auf. Es ist zwar ganz angenehm, aber hat mir das Verständnis beim Lesen etwas erschwert. (Ich danke dem Glossar am Ende des Buches).
Eine große Enttäuschung war, dass der Dunkle, den ich im ersten Teil so interessant fand, kaum Spielraum hatte. Gerade er war es doch, der das letzte Buch getragen hat und dem ganzen eine böse Note gegeben hatte. Es wird zwar immer noch gegen ihm gekämpft, allerdings eher passiv. Dafür wurden neue Figuren eingeführt. So auch Sturmhond. Er ist ein Charakter, bei dem man weiß, er führt etwas im Schilde. Aber nicht, ob dies gut oder schlecht ist. Er war sehr vielseitig und hatte einige Überraschung parat was seine Person anging. Ich bin gespannt darauf, was man im nächsten Teil über ihn noch erfährt. Denn ich habe das Gefühl, er hat noch so einige Überraschungen für uns. Mit der Protagonistin, Alina, hatte ich allerdings dieses Mal meine kleinen Probleme. Sie ist nicht mehr das kleine, zurückhaltende Mädchen wie zuvor. Ihre größer werdende Macht lässt sie über ihre Position und ihrer Verantwortung klar werden. Dabei geht sie auch manchmal rücksichtslos mit ihren Mitmenschen um. So auch mit ihrem Freund Maljen.
Die Schwäche des Buches besteht darin, dass die Handlung eher passiv war. Alles was sie den größtenteils machen, ist strategische Planung, wie man den Dunklen und seine Armee bekämpfen kann und wie Alina ihre Macht erweitert. Kurz gesagt: Es war viel Gerede um den heißen Brei. Dennoch schafft es Bardugo, eine kalte, alte und magische Atmosphäre zu erschaffen, die an alte russische Märchen oder die Zarenzeit erinnert. Hinzukommt ihr sehr bildlicher und schnörkellosen Schreibstil, der dem Lesevergnügen, trotz einiger Handlungsschwächen, keinen Abbruch getan hat.
Grischa. Eisige Wellen ist ein gutes Buch, für einen Mittelteil. Trotz einiger Schwächen bezüglich der Handlung, liest sich das Buch sehr gut. Vor allem die Atmosphäre ist das, was das Buch ausmacht. Und trotz High Fanatsy Elemente, wirkt es immer recht natürlich. Liebhaber des ersten Bandes werden auch hier auf ihre Kosten kommen. Allerdings kommt dieser nicht an seinen Vorgänger heran.
Einfaches, aber wirkungsvolles Cover, dass sich an dem Vorgänger orientiert. Mir gefällt es sehr.
Die Autorin:
Leigh Bardugo wurde 1975 in Jerusalem geboren und wuchs in Los Angeles auf. Sie studierte an der Yale University. Wenn sie nicht schreibt, arbeitet sie als Make-up-Artist. Ihre Grischa-Trilogie schaffte es sofort auf die Bestsellerlisten und wurde in fünfzehn Länder verkauft.