Ismae entkommt nur mit knapper Mühe ihrem brutalen Ehemann. Mit Hilfe zweier Personen findet sie Unterkunft im Kloster von St. Mortain, einer alten Gottheit. Die Schwestern dort werden in einer speziellen Art unterrichtet. Sie erlernen hier das Handwerk von Auftragsmörderinnen….
Die Geschichte spielt in Frankreich, Ende des 15. Jahrhunderts. Ränke und Morde sind bei den hiesigen Adeligen an der Tagesordnung. Diesen glatten Boden betritt nun Ismae, bewandert in den geheimen Künsten des Mordens. Aber auf das was die junge Frau dort trifft, wurde sie nicht vom Kloster ausgebildet.
Robin LaFevers hat mit ihrem Debütroman eine farbige Szenerie erschaffen, die mich entzückt, nein gar verzaubert hat. Genußvoll verfolgte ich im Hintergrund Ismaes Schlichen, um den heimlichen Strippenzieher zu ertarnen. All das wurde von der Autorin nicht mit trockenem Worten verfasst. Sondern in spannenden und schillernden Tönen, die mich nur so beflügelt haben. Mein Lesefluss kam bei diesem Roman nie ins Stocken. Im Gegenteil, am Ende der Seiten stieg Wehmut in mir auf, liebgewonnene Charaktere zu verlassen.
Die Protagonistin eroberte mit ihrer Natürlichkeit mein Herz. Trotz der erlittenen Schmerzen in der Vergangenheit ist Ismae symphatisch geblieben. Aber sie ist nicht eine der typischen Heldinnen, die auf einen Prinzen warten. Das Mädchen weiß sich zu behaupten, und in der rohen Männerwelt sich durchzusetzen. Gerade wegen dieser Eigenschaften ist sie mein Lieblingscharakter geworden. In Duval findet sich der Gegenpart wieder, auch dieser hat mich überzeugt. Man muss diesen Mann einfach lieben. Mut, Loyalität, Freundschaft, Familiensinn stehen bei Duval hoch im Kurs. Diese Romanfigur ist einfach bewunderswert.
Der Schreibstil ist spannend, es wechseln sich rasante und tiefgründige Passagen ab. Der Leser wird mit leichter Hand an die historischen Tatsachen herangeführt. Mir jedenfalls hat der Roman von Robin LaFevers enormes Vergnügen bereitet.
Es gibt nun noch zwei Figuren, über deren Schicksal ich mehr erfahren möchte. Das sind Sybella und die “Bestie”, diese beiden verdienen es wahrlich, nicht im Dunkel zu verschwinden.
Fazit: Phantasievolle und liebevolle Reise in historische Gefilde. So mitreißend sollte Historie verpackt sein.
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