Rezension: Gottesopfer


Tanja Pleva – Gottesopfer


Gottesopfer


Kurzbeschreibung:
Auf dem Campo die Fiori in Rom wird eine junge Frau verbrannt wie eine Hexe. Die Tat eines Besessenen? Er schlägt wieder zu, und auch dieser Mord trägt dieselbe Handschrift. Der Täter scheint im Bann eines religiösen Wahns zu stehen – so lange, bis es für sein nächstes Opfer fast zu spät ist…

Ein bisschen mystisch, esoterisch angehaucht und spannend bis zur letzten Seite.
In einer eisigen Nacht wird eine nackte, vollkommen abgemagerte und verwirrte Frau aufgegriffen. Um den Hals trägt sie eine dicke Kette, an welche ein Stein gebunden ist. Sie rezitiert pausenlos Bibelpassagen und ist nicht ansprechbar. Sie wird in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen.
Ein Jahr später wird Profiler-Experte Sam O´Conner um Mithilfe in einem brisanten Fall gebeten. An den verschiedensten Orten Europas weibliche Leichen aufgefunden. Die Frauen hatte man nach mittelalterlichen Riten zu Tode gefoltert. Undurchschaubar scheint die Wahl des Täters auf seine Opfer zu fallen. Die Spuren an den Tatorten geben nicht viel her. Doch immer wird eine Bibel gefunden, eine Bibel aus einer bestimmten Kirche. Der dort tätige Pfarrer gerät unter Verdacht…
Spannend und mitreißend erzählt ist dies ein gelungener Auftakt einer neuen Serie. Sam hat auch eigene Probleme, die geschickt in den fall eingebunden werden. Er muss viel über sich selbst nachdenken, auch über den Glauben an Gott. Das bringt auch den Leser dazu, seine grauen Zellen anzustrengen.
Gut proportioniert wurden verschiedene Rückblenden in das Buch eingebunden. Der kleine Junge wurde von seiner Mutter terrorisiert, bis er von seinem Vater schließlich im Kloster abgegeben wird. Hier wird er nicht glücklicher, er wird sogar noch auf die Spur der Ursache gebracht: Das Weib ist die Mutter aller Sünde…
Die kurzen Kapitel sind abwechslungsreich, durch die ständigen Orts- und Zeitwechsel. Die verschiedenen Handlungsstränge werden geschickt miteinander verwoben und erst zum Schluss lässt sie den Leser Blicke auf das Ergebnis werfen. Geschickt wird der Leser verwirrt, bekommt neue Informationen und fingierte Tatsachen.
Geschrieben ist das Buch nicht nur mit fast durchgängiger Spannung, es ist auch immer vom Wortwitz der Autorin durchwoben. Die grundsätzlichen Fragen nach dem Glauben, geben dem Buch aber auch eine etwas ernste Note.
Ich empfehle das Buch weiter und bin schon auf den zweiten Teil gespannt.


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