[Rezension] Godspeed – Die Reise beginnt

Von Martinabookaholic @M_Bookaholic

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‘Godspeed – Die Reise beginnt’
by Beth Revis

(Across the Universe) # 1

Inhaltsangabe:
Die 17-jährige Amy ist einer der eingefrorenen Passagiere an Bord der “Godspeed”. Sie und ihre Eltern sollen am Ende der Reise zu einem neuen Planeten wieder erweckt werden 300 Jahre in der Zukunft. Doch Amys Kühlkasten wird zu früh abgeschaltet. Wollte jemand sie ermorden? Gewaltsam ins Leben zurückgerissen, findet sie sich in einer fremden Welt wieder, in der alle Menschen einem tyrannischen Anführer folgen. Nur einer widersteht: der rebellische Junior, der sich fast magisch angezogen fühlt von Amy. Gemeinsam versuchen die beiden, den schrecklichen Geheimnissen der “Godspeed” auf die Spur zu kommen. Doch kann Amy Junior trauen? Eine packende Gesellschaftsvision und ein fesselnder Pageturner um eine große Liebe, der Traum von Freiheit und tödliche Gefahren.
(Source: Goodreads.com)

Meine Gedanken zum Buch:
Der Beginn von ‚Godspeed – Die Reise beginnt‘ war für mich sehr bewegend und hat mich sofort in den Bann gezogen. Man wurde direkt in die Geschichte von Amy hinein geschubst und hat nicht erfahren warum es passiert, sondern nur, dass sie und ihre Eltern für die nächsten 300 Jahre eingefroren werden, sie der Erde den Rücken kehren und auf einem neuen Planeten wieder aufwachen sollen. Dabei wird genau geschildert wie Amy dieses ‚Einfrieren‘ erlebt bzw. was ich am schlimmsten, genauso aber am spannendsten fand, wie sie das ‚Eingefroren sein‘ empfand und auch miterlebt hat. Ähnlich wie Komapatienten, die doch vieles von der Umwelt mitbekommen, oder deren Gedanken rasen, während sie für die Außenwelt nur als leere Hüllen wahrgenommen werden.

Aber besonders zum Anfang wird immer wieder zwischen Amy und Elder gewechselt, wobei die Kapitel von Elder natürlich länger sind, da er die neue Welt auf dem Raumschiff – der Godspeed – schildert und von der Vergangenheit berichtet; eine nette kleine Einführung, um die derzeitige Situation der Geschichte zu erklären. Natürlich war diese Part wichtig, um die Leser wissen zu lassen, um was es eigentlich geht, aber mir war es viel zu lange, zu detailiert und einfach zu trocken. Es war für mich sehr zäh und das Lesen ging nur schleppend voran, wobei ich gestehen muss, das dies vielleicht zum Teil auch daran lag, dass ich es auf Englisch gelesen habe und es doch ein paar schwierigere, technische Begriffe gab. Das hemmt doch etwas den Lesefluss.
Was ich besonders suspekt fand, war diese Beziehung zwischen Elder und Eldest und ich finde ihre Namen einfach furchtbar. Okay, ja – es gehört zur Geschichte und hat einen Grund, aber trotzdem, diese Namen gehen doch überhaupt nicht. Wie empfindet ihr das?

Zur Geschichte zurück: die meiner Meinung nach ja als Sci Fiction eingestuft ist, aber einen sehr hohen Dystopie-Anteil hat. Die Monoethnologie, das nichts anders sein darf, alle nach gleichen Regeln/ Aussehen leben und es nur einen Anführer gibt, der über alle und jeder Entscheidung steht.
Ich find die Ansichten schon sehr extrem, die dieser Eldest bzw. dieses System hier präsentiert. Aber so ist eigentlich immer in einer Dystopie, das eine Gesellschaft zwar zu Beginn friedlich und gut erscheint, in der aber bei genauerem Hinsehen, doch einige gravierende Dinge extrem falsch laufen.

Das Zusammenspiel der Charaktere war für mich dieses Mal anders als sonst. Da nämlich der weibliche Hauptcharakter für mich viel besser und sympathischer war als der männliche. Ja, ehrlich! Amy war stark und hat Willenskraft, Durchsetzungsvermögen gezeigt und genau die richtige Portion Widerwillen, Frustration und Gefühle gezeigt, wenn es zu den traurigen, verzweifelten Stellen gekommen ist, aber sie hat nie unnötig gejammert, wie andere weibliche Hauptcharaktere. Das hat mir wirklich gut gefallen und ich mochte sie sehr. ABER dafür war Elder für mich als Junge und als männlicher Hauptdarsteller ganz nett, mehr aber auch nicht. Ich finde er war viel zu unsicher, oft zu jammernd und überlegt und sein fast einziger männlicher Attribut, war sein Aussehen, vom Verhalten wohl eher nicht, beziehungsweise erst ziemlich spät.

Wer mich neben Amy noch begeistern konnte, war Harley, aber das spielt wohl keine große Rolle mehr, oder? :/
Ich würde sagen, die Bewertung kommt auf 3,5 Punkte. Das Buch hat gute Idee und Passagen enthalten, war aber trotzdem stellenweise etwas träge und zäh präsentiert. Auch das Ende war mir zu einfach bzw. hat mich gestört, wie das mit Eldest/ Elder ausgegangen ist – ihre Konfrontation. Was ich gut fand, war aber, dass Elder am Ende ehrlich war zu Amy, egal ob sie dann kein Wort mehr mit ihm reden würde oder doch. Und sehr schade fand ich auch, was mit Harley passiert ist – ich meine, es war doch total absehbar, oder? Und dann lässt ihn Elder einfach dort und wundert sich, dass es dazu gekommen ist. *Überraschung*
Sehr schade und in meinen Augen auch komplett unnötig.

Cover:
Das englische Cover ist wunderschön und gibt auch sehr eindrucksvoll die Sterne wieder, die eine wichtige Rolle spielen – genauso wie die Einfrierung. *grandios*

All in all:
Eine gute Idee zu einer interessanten Geschichte, die etwas mehr hätte bieten können, was Lesefluss und Action betrifft. Daher hoffe ich, dass der Folgeband mehr Spannung und weniger Erklärungen enthält.

Rating:
3,5 of 5 points – (I really liked it)

Quotes:

Elder: “I bet when Eldest posed for this portrait, he was reveling in the one thing I can’t stand about life aboard the ship: the perfect evenness of everything. Because I like a little chaos.”