Rezension: Glück ist eine Gleichung mit 7 von Holly Goldberg Sloan

Von Marciafliegt @Marciafliegt


Preis: 16,90€
Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
Verlag: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG (27. Juli 2015)
Übersetzer: Wieland Freund
ISBN-10: 3446245537
ISBN-13: 978-3446245532 Altersempfehlung: 12 bis 15 Jahre
Originaltitel: Counting by 7s
Meine Wertung: 

Willow ist ein Energiebündel, denkt immer positiv und interessiert sich für alles: Sie studiert das Verhalten von Fledermäusen, züchtet Zitrusfrüchte im Garten und begeistert sich für die Schönheit der Zahl 7. Ihr größter Wunsch ist es, gleichaltrige Freunde zu finden. Dafür lernt sie sogar Vietnamesisch. Doch dann verunglücken ihre Adoptiveltern bei einem Autounfall. Es ist wie ein Wunder, wie Willow mit ihrer Art zu denken – ihrer Hochbegabung – und ihrem ungebrochenen Charme ihre Welt zusammenhält. Dabei verändert sie das Leben aller, die sie trifft, und jeder Einzelne entdeckt, welche Kräfte in ihm stecken.

Ein Genie schießt auf auf etwas, das sonst niemand sehen kann, und trifft.

Die Geschichte Diese Geschichte wurde mir als etwas außergewöhnliches, das man gelesen haben sollte, ans Herz gelegt und dementsprechend war ich natürlich sehr gespannt, wie mir die Geschichte gefallen wird.  Ich kann wirklich sagen, das man es hier mit einer ganz besonderen Geschichte zu tun hat, die einem nicht mehr so schnell aus dem Kopf geht.  Dies ist die Geschichte über ein unglaublich intelligentes Mädchen mit vielen Eigenheiten und Macken, das das Leben der Menschen in ihrer Umgebung verändert und vor allem verschönert. Dies ist Willows Geschichte.  Die Geschichte hat so viel Charme und Sympathie, das man sie einfach mögen muss. Sie ist nicht spannend oder actionbeladen, dafür aber tiefgründig. Diese Geschichte lässt den Leser sein eigenes Leben reflektieren.  Ich kann sie auf jeden Fall jedem empfehlen, der auf berührende und eigensinnige Geschichten steht, die etwas verändern könnten.  Allerdings habe ich trotzdem ein, zwei kleine Kritikpunkte, die ich noch ansprechen möchte. Die Geschichte ist nämlich zwischendurch leider ein bisschen langgezogen und langweilig, was mir leider so ein wenig den Spaß am Leben genommen hat. Außerdem ist das Ende doch sehr vorhersehbar und teilweise schon ein wenig unrealistisch und überzogen, was meiner Meinung nach dann leider im krassen Gegensatz zu der Geschichte im Allgemeinen gestanden hat. 
Die Charaktere Die Charaktere sind genau so besonders wie die Geschichte selbst. Sie sind alle durch die Bank weg liebenswert, auch wenn man das bei manchen erst auf den zweiten oder vielleicht auch zehnten Blick erkennt.  Besonders ans Herz gewachsen, ist mir natürlich die 12-jährige Willow, die mit ihrer außergewöhnlichen Art das Leben und das Denken der Personen in ihrem Umfeld verändert. Willow ist wirklich anders, als alle Kinder, die ich bisher kennengelernt habe. Sie studiert verschiedene Krankheiten bis ins kleinste Detail, hat einen eigenen Garten, in dem sie gefühlt jede freie Minute verbringt und begeistert sich für die Zahl 7. Willow ist ein Genie und hat es damit bei gleichaltrigen Kindern nicht so leicht. Dabei ist doch ihr größter Wunsch von anderen Kindern akzeptiert und gemocht zu werden. Doch dann ändert sich alles von einen auf den anderen Tag, denn ihre Adoptiveltern kommen bei einem Autounfall ums Leben und Willow muss lernen damit umzugehen. Ich fand es wirklich unglaublich spannend zu sehen welche Entwicklung sie im Laufe der Geschichte durchgemacht hat und wie sehr sie die Menschen in ihrer Umgebung mit ihrer besonderen Art beeinflusst. Sie ist eine wundervolle Protagonistin, die man wirklich kennen und lieben muss.  Aber auch die anderen Charaktere sind mir unglaublich ans Herz gewachsen. Besonders interessant fand ich, dass ich Willows Sozialarbeiter anfangs überhaupt nicht ausstehen konnte, ihn aber zum Ende wirklich in mein Herz geschlossen habe.  Jeder einzelne Charakter ist auf seine ganz eigene Art und Weise liebenswert und ich habe mich sehr gefreut Zeit mit ihnen verbracht zu haben.
Der Schreibstil Der Schreibstil der Autorin, wie ich gemerkt habe, sehr polarisierend. Die einen lieben ihn und die anderen können gar nichts damit anfangen.  Ich gehöre zu den Lesern, die den Schreibstil vergöttern und gerne mehr von der Autorin lesen möchten. Die Geschichte ist aus der Sicht aller Charaktere geschrieben und die Sicht wechselt innerhalb der einzelnen Kapitel häufiger.  Ich mochte es sehr gerne, dass man als Leser dadurch Einblick in die verschiedenen Gedanken der Charaktere bekommen hat und sich nicht nur mit der Gedanken- und Gefühlswelt einer Person auseinandergesetzt hat.  Den größten Redeanteil hat defintiv Willow. Sie erzählt die Geschichte aus der personalen Ich-Perspektive wo hingegen die anderen Charaktere nur in Form der personalen Er/Sie Perspektive zu Wort kommen.  Der Schreibstil selbst ist bildlich und genau so außergewöhnlich wie die ganze Geschichte. Wie gesagt, entweder man hasst ihn oder man liebt ihn.
Die Gestaltung Ich bin grundsätzlich ein großer Fan der Cover aus dem Hanser Verlag. Und auch dieses Cover hat mich nicht enttäuscht. Ich finde die Symbolik sowie die allgemeine Gestaltung einfach gelungen.  Das Cover sagt aus, dass man auch mal gegen den Strom schwimmen sollte und, dass es nicht schlimm ist anders zu sein. Ganz im Gegenteil, es ist besser man selbst und damit anders zu sein als einfach nur eine unechte Kopie.  Ich finde das Cover einfach besonders und gucke es mir immer wieder gerne an. 

"Glück ist eine Gleichung mit 7" von Holly Goldberg Sloan ist ein außergewöhnlicher Jugendroman, der dem Leser noch lange in Erinnerung bleibt. Dieser Roman hat die Kraft die Denkweise und vielleicht sogar das Leben der Leser zu verändern.  Trotz kleiner Schwächen konnte mich das Buch unterhalten und berühren. Ich bin gespannt, was die Autorin noch so alles für uns Leser bereithält. 


...dem Hanser Verlag und Lovelybooks für die wundervolle Leserunde :)