Rezension: Girl Online von Zoe Sugg

Von Marciafliegt @Marciafliegt


Preis: 14,99€
Broschiert: 416 Seiten
Verlag: cbj (23. Februar 2015
ISBN-10: 3570171310
ISBN-13: 978-3570171318 Altersempfehlung: Ab 12 Jahren
Originaltitel: Girl Online
Meine Wertung: 3/5 Cupcakes

Unter dem Namen Girl Online schreibt die 15-jährige Penny einen Blog über die täglichen Dramen in der Schule. Über Jungs, über ihre verrückte Familie – und über die Panikattacken, die sie seit einiger Zeit immer wieder bekommt. Außer ihrem besten Freund Elliot weiß niemand, wer die Autorin dieses Blogs ist, dessen Fangemeinde immer größer wird. Im wirklichen Leben sinkt Pennys Fangemeinde dagegen nach einem megapeinlichen Auftritt in der Schule weit unter Null. Da kommt ein Auftrag der Eltern in New York gerade recht. Penny darf mitkommen und trifft den hinreißenden Noah, der Gitarre spielt und in den sie sich sofort verliebt. Die beiden verbringen Weihnachten und ein unvergessliches Silvester zusammen. Doch erst als sie wieder nach Hause kommt, erfährt Penny, dass Noah ihr nicht alles erzählt hat …

Ich habe beschlossen, einen Blog anzufangen.

Die Geschichte Ich hatte durch die vielen positiven Meinungen und den rekordverdächtigen Verkauf des Buches ziemlich hohe Erwartungen an die Geschichte. Ich meine man kann ja wohl erwarten, dass es eine grandiose Geschichte ist, wenn das Buch gefühlt alle Verkaufsrekorde gebrochen hat, oder?! Anscheinend kann man das nicht. Ich möchte nicht sagen, dass ich die Geschichte nicht mochte, aber ich fand sie keinesfalls herausragend.  Ich wusste praktisch von der ersten Minute an, wie sich die Geschichte entwickeln wird und war auch vom Ende keineswegs überrascht.  Die Thematik mit den Panikattacken und dem geringen Selbstwertgefühl hat mir persönlich aber sehr gut gefallen, da dieses Buch den Lesern, die das gleiche Problem haben, gezeigt hat, dass sie damit auf der Welt nicht alleine dastehen. Es hat mir auch gut gefallen, dass das Internet bzw. Blogs thematisiert wurden und dabei auch auf die negativen Aspekte eingegangen wurde.  Allerdings war die Geschichte wirklich nicht mehr als eine sanfte Gute-Laune-Geschichte, die von der ersten bis zur letzten Seite vorhersehbar war. Ich würde sie auf jeden Fall keinem über 16 Jahren empfehlen.
Die Charaktere Mir waren fast alle Charaktere von Anfang an sehr sympathisch. Allerdings hatte ich nie das Gefühl, dass sie besonders vielschichtig bzw. tiefgründig sind. Teilweise sind sie nämlich sehr einseitig, was ich echt schade finde.  Einer der wenigen Charaktere, die ich vielschichtiger fand, ist Penny. Ich bin wirklich froh, dass sie die Protagonistin der Geschichte ist und ich somit am meisten Zeit mit ihr verbracht habe. Penny ist nicht perfekt, aber sie ist perfekt unperfekt. Sie ist tollpatschig, schüchtern und sehr unsicher, aber sie hat ein riesen großes Herz und weiß selbst nicht wie toll sie eigentlich ist. Sie kann unglaublich gut fotografieren und ist eine wundervolle Freundin. Dennoch hat Penny Probleme, denn sie leidet seit einem Vorfall unter Panikattacken und weiß nicht, wie sie damit umgehen soll. Sie fühlt sich unwohl in ihrer Haut und denkt sie steht mit diesem Problem ganz alleine da. In der realen Welt ist sie das schüchterne Mädchen, aber auf ihrem Blog "Girl Online" kann sie die wahre Penny sein.  Ich konnte mich vom ersten Moment an mit Penny identifizieren, weil ich auch mal sehr schüchtern war und erst im Laufe meiner Jugend gelernt habe, dass es okay ist einfach ich selbst zu sein. Ich musste lernen mich und mein Aussehen zu respektieren und genau das muss Penny eben auch.  Penny ist wirklich eine ganz tolle Protagonistin. Sie ist mir im Laufe der Geschichte wirklich immer mehr ans Herz gewachsen. 
Der Schreibstil
Die Geschichte ist aus der personalen Ich-Perspektive von Penny erzählt. Penny ist nun mal 15 Jahre alt und dementsprechend ist der Schreibstil auch eher jugendlich und locker gehalten. Er ist sehr angenehm und vor allem schnell zu lesen. Allerdings hatte ich nicht das Gefühl, dass er sonderlich gefühlvoll ist. Die Autorin hat es leider nicht wirklich geschafft mich mit ihren Worten zu berühren. Obwohl sich ja wirklich darüber streiten lässt, wer die Autorin dieses Buches ist. Denn nur die Idee hinter der Geschichte und die Charaktere sind von Zoe Sugg. Sie selbst soll allerdings keinen einzigen Satz dieser Geschichte geschrieben haben. Das hat nämlich alles Siobhan Curham als Ghostwriterin für sie übernommen.
Wie dem auch sei, ich finde es wirklich schön, dass die Blogeinträge mitabgedruckt wurden, da man sich so viel besser vorstellen konnte, was Penny da genau für einen Blog führt. Außerdem haben sie Abwechslung in die doch sehr vorhersehbare Geschichte gebracht.
Die Gestaltung
Ich muss sagen, dass ich mich gar nicht entscheiden kann, ob ich das britische Cover oder dieses Cover schöner finde. Ich finde nämlich, dass dieses Cover einfach wunderschön mädchenhaft und bezaubernd ist. Besonders schön finde ich die collagenartig abgedruckten Fotos und die Punkte auf dem Hintergrund.
Der Titel passt natürlich perfekt zu der Geschichte, da Penny ihren Blog bzw. sich selbst im Internet "Girl Online" nennt und ihr Blog hat wirklich große Auswirkungen auf ihr Leben und auf sie selbst.

"Girl Online" von Zoe Sugg ist ein sanftes Gute-Laune-Buch, das leider sehr vorhersehbar und kein Stück tiefgründig oder richtig berührend ist. Es ist schön für zwischendurch, aber ich würde es wirklich nicht jedem empfehlen. Die Thematik passt wirklich besser zu 14 - 16-jährigen Mädchen als zu Mädels in meinem Alter (fast 19). 



...dem cbj Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares :)