Rezension: Girl on the Train von Paula Hawkins

Von Kendra


Buch: Girl on the TrainAutor: Paula HawkinsISBN: 978-3764505226Verlag: Blanvalet Verlag Seiten:448 Link: Amazon Link: Verlag   Klappentext des Inhaltes: Jeden Morgen pendelt Rachel mit dem Zug in die Stadt, und jeden Morgen hält der Zug an der gleichen Stelle auf der Strecke an. Rachel blickt in die Gärten der umliegenden Häuser, beobachtet ihre Bewohner. Oft sieht sie ein junges Paar: Jess und Jason nennt Rachel die beiden. Sie führen – wie es scheint – ein perfektes Leben. Ein Leben, wie Rachel es sich wünscht.
Eines Tages beobachtet sie etwas Schockierendes. Kurz darauf liest sie in der Zeitung vom Verschwinden einer Frau – daneben ein Foto von »Jess«. Rachel meldet ihre Beobachtung der Polizei und verstrickt sich damit unentrinnbar in die folgenden Ereignisse ...

(Quelle: Verlag)


Meine Meinung:

„Girl on the Train“ von Paula Hawkins ist ein geradezu rasanter und hochspannender Thiller, der einem ICE gleicht, denn ich wollte es kaum weglegen, daher wurde das Buch in einem “Zug“ (grins) , bzw an einem Tag von mir fertig gelesen. Das Buch spielt sehr schön mit der Psyche des Menschen und daher ist eine fast ganzzeitliche subtile Spannung vorhanden, die uns bereits ziemlich schnell gefangen nimmt.
Es könnte jeder von uns sein, der in der Haut von Rachel steckt, und während der Zugfahrt etwas beobachtet, dass später noch sehr wichtig werden könnte! Doch unsere Hauptperson entspricht nicht gerade dem Bild von einer glaubhaften Zeugin…..psychisch instabil, aufgrund der Trennung ihres Mannes vor 2 Jahren, hat sie es bislang nicht geschafft auf die Beine zu kommen, im Gegenteil die Sucht ihr Elend, mithilfe von Alkohol zu verdrängen hält sie noch fest in ihren Klauen. Daher schwankt der Leser zwischen Mitleid , aber auch vor Missverständnis gegenüber ihrem Verhalten, da sie anscheinend die neue Situation (die ja schon 2 Jahre andauerte) einfach nicht verkraften kann. Fast schon suhlt sie sich in ihrem Selbstmitleid und beneidet unbewusst das Glück von anderen Menschen , insbesondere von Jess, wie sie Rachel nennt.  Sie kennt sie nicht wirklich, sondern nur vom täglichen Vorbeifahren des Zuges, denn „Jess“ wohnt in der Nähe der Bahngleise und führt  in den Augen von Rachel das perfekte Leben….doch dass dieser Schein trügt erfährt der Leser schon bald. Denn abwechselnd erfahren wir aus der Sichtweise von „Jess“ , die eigentlich Megan heißt, dass auch ihr Leben nicht vollkommen ist , und sie selbst ziellos durchs Leben treibt….Obwohl die beiden sich nicht kennen, ist für den Leser ersichtlich, dass beide doch einiges gemeinsam haben: ihre eigene Unzufriedenheit mit ihrem Leben.
Immer mehr werden wir in die 2 Leben der beiden Frauen mit einbezogen und erhalten außerdem Einblick in die Vergangenheit.
Plötzlich jedoch geschieht etwas , das den gewohnten eintönigen Ablauf  von Rachel auf dem Kopf stellt und schon mischt sich Rachel erst pflichtbewusst, später jedoch leicht penetrant in die Ermittlungen ein…
Die Autorin schafft es geradezu spielend leicht Zweifel zu streuen und uns fast bis zum Schluss im Unklaren darüber zu lassen, wessen Hände denn letztendlich schuldig sind…Hierbei trifft ihr Zitat auf Seite 369 ins Schwarze: „Nichts ist so schmerzhaft, so zersetzend wie Misstrauen!“  Und so fangen wir selbst damit an , den involvierten Personen mit einer gehörigen Portion an Skepsis und Argwohn zu begegnen. Auch gegenüber von Rachel schleichen sich nach und nach Bedenken ein….denn immer wieder hatte  sie aufgrund ihres Alkoholkonsums in der Vergangenheit mit Erinnerungslücken zu kämpfen…
 Zitat Seite 211:
„Es kann wirklich keine schlimmere Qual geben, nichts kann mehr wehtun als die Unwissenheit die niemals endet“

Dies trifft nicht nur auf Rachel zu, die immerzu versucht ihre fehlende Erinnerungen zurückzuholen, sondern auch auf mich, denn ich musste unbedingt wissen wie das Buch letztendlich ausgeht!^^
 Ein absoluter Pageturner!
Also steigt in diesen besonderen Zug ein und lasst euch bei dieser rasanten Fahrt  den Lesewind um die Ohren rauschen, doch passt auf, dass ihr nicht noch selbst während der Reise etwas beobachtet ,das euch schier den Verstand kosten könnte…   Von mir bekommt es 5 von 5 Punkten



Herzlichen Dank für dieses Rezensionsexemplar an den Blanvalet Verlag und an Lovelybooks,außerdem danke für den Lesetag an dem ich teilnehmen durfte