Wenn man Mutter wird, ist das eine ganz besondere Situation: Man möchte sein Baby beschützen, hegen und pflegen und ihm natürlich auch leckere Dinge zu essen geben. Wie groß muss also der Schock sein, wenn man merkt, dass das Baby viele ganz „normale“ Lebensmittel nicht verträgt und zeitweise kaum etwas essen möchte? Mit dieser Situation sah sich Veronika Pachala konfrontiert, als bei ihrer Tochter Claire bereits im ersten Lebensjahr zahlreiche Unverträglichkeiten diagnostiziert wurden. Über ihre Reise durch die Welt einer ganz neuen Ernährung schreibt sie den bekannten Blog Carrots for Claire, den bestimmt einige von euch bereits kennen, und nun erschien das passende Buch dazu.
In der Einleitung des Buches steht noch einmal genau beschrieben, wie Veronika dazu kam, bestimmte Lebensmittel aus ihrer Ernährung zu verbannen (Kuhmilchprodukte, Geschmacks-, Farb-, Konservierungsstoffe, raffinierten Zucker und Weizen). Darauf folgt dann ein ausführlicher Blick in die Vorratskammer, es werden einige (Pseudo-)Getreidesorten, Süßmittelalternativen und ähnliches vorgestellt und auch an ihren Gedanken über andere tierische Produkte lässt uns die Autorin teilhaben.
Die meisten Rezepte sind bebildert, die Bilder sind hell-freundlich, die Speisen hergerichtet, aber nicht so, dass man das Gefühl bekommt, dass bei einem selbst das Alles deutlich anders aussähe. So etwas mag ich persönlich sehr gern. Gelungen finde ich auch, dass es ein ausführliches Register gibt, in dem man auch nach Zutaten suchen kann und. Zusätzlich gibt es noch eine Übersicht über alle veganen Rezepte – für viele Rezepte im Buch gibt es übrigens auch Vorschläge, wie man sie leicht vegetarisch / vegan abwandeln kann.
Was aus Vegetariersicht noch gesagt werden sollte: Das Buch ist zwar nicht rein-vegetarisch, aber die allermeisten Rezepte sind es. Zusätzlich gibt es zu vielen Rezepten vegetarische Variationsvorschläge.
Rezepte, die ich bereits ausprobiert habe:
Hirsotto mit Pilzen: Nicht hübsch, aber saulecker! So würde ich dieses Gericht kurz zusammenfassen wollen. Das Prinzip ist leicht erklärt: Hirse wird wie Risotto gekocht, mit Pilzen und Petersilie angereichert und erinnerte mich sehr an ein peruanisches Gericht, was es vor einem Weilchen bei uns gab, dort wurde allerdings statt der Hirse Quinoa verwendet (Rezept gibt es HIER).
Blaubeer-Hirse-Auflauf mit karamellisierten Walnüssen: Und noch einmal Hirse… Hier wird die Hirse ebenfalls gekocht und dann mit Beeren (bei mir eine Mischung aus verschiedenen Beeren) und einigen weiteren Zutaten vermischt gebacken. Als Clou kommen noch Walnüssen oben drauf, die zuvor in Kokosöl und Ahornsirup gewendet wurden. Ein sehr sättigendes, leckeres und glücklich machendes warmes Frühstück.
Knuspergranola mit Sesam: Dieses Knuspermüsli ist vollgepackt mit guten Dingen: Sesam, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Haferflocken, Apfelmus und Trockenfrüchte. Es wird klassisch gebacken und ist ein tolles, selbstgemachtes Frühstück.
Mein Fazit: Auf mich wirkt das Buch authentisch und nicht gewollt gesund, weil es eben modern ist. Die Rezepte sind vielfältig und ich hatte beim Durchblättern direkt viele, die ich gern ausprobieren würde. Auf meiner Nachmachliste stehen noch so leckere Dinge wie ein Mandel-Honig-Eis, Rote Linsen One Pot mit Spinat oder ein gebackener Salat mit Datteln, Quinoa und Tahini-Dressing. Die Rezepte sind gut beschrieben, funktionieren und das Ergebnis war in den ausprobierten Fällen lecker. Ein schönes Buch, um sich dem Thema unverkrampft und lecker zu nähern.
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Das Buch „Gesund kochen ist Liebe“ von Veronika Pachala umfasst knapp 140 Seiten, kostet 18,99 Euro und ist im ZS-Verlag erschienen.
Vielen Dank für die Bereitstellung als Rezensionsexemplar.