Rezension - "Gefangen in der Wildnis"

Von Buechersuechtig

Cover

Die Autorin
Sandra Brown arbeitete mit großem Erfolg als Schauspielerin und TV-Journalistin, bevor sie mit ihrem ersten Romanauf Anhieb einen großen Erfolg landete. Sandra Brown lebt mit ihrer Familie abwechselnd in Texas und South Carolina.
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Taschenbuch
Verlag: Mira Taschenbuch im Cora Verlag; Auflage: 1 (2004)
Sprache: Deutsch ISBN-10: 3899411536
ISBN-13: 978-899411539
Größe und/oder Gewicht: 18,2 x 12,6 x 2,8 cm
Die Geschichte...
Mitten in der kanadischen Wildnis stürzt ein kleines Flugzeug ab und die einzigen Überlebenden sind die attraktive Maklerin Rusty Carlson und der smarte Rancher Cooper Landry. Das ungleiche Paar kämpft sich trotz Rustys Beinverletzung durch das unwegsame Gebiet und nach 2 Tagen treffen sie auf 2 verwilderte Männer, die ihnen helfen wollen und sie in ihre primitive Hütte mitten in der Wildnis mitnehmen. Doch als Cooper sieht, wie die Männer  (Vater und Sohn) die bildschöne Rusty ansehen, schwant ihm nichts Gutes...**Achtung SPOILER** Zum Lesen bitte Text markierenUnd es stellt sich heraus, dass Cooper recht hat. Während ihn der Sohn ausschalten will, macht sich der Vater an Rusty heran  - gottseidank kommt der ehemalige Vietnamsoldat noch rechtzeitig zurück, um sie zu retten, wofür ihm Rusty dankbar ist. Und von da an entwickelt sich ihre "Liebesbeziehung " rasant...
Meine Meinung:

Inhaltlich erinnert mich das Buch stark an "Danger-Gefahr" von Linda Howard, obwohl Sandra Brown ihre Geschichte zuerst geschrieben hat. Als Kulisse für diesen abenteurlichen Liebesroman dienen die Wälder Kanadas, wobei die Handlungdauer ca. 1 Woche umfasst.
Die 27-jährige Rusty Carlson stammt aus einer wohlhabenden Familie und ist eine erfolgreiche Immobilienmaklerin. Die wunderschöne rothaarige Singlefrau wohnt in Beverly Hills und wirkt sehr oberflächlich und egoistisch. Dagegen ist der gutaussehende Cooper Landry, ein Vietnamveteran, das komplette Gegenteil. Der Ranchbesitzer benimmt sich in Rustys Augen allerdings ungehobelt und rüpelhaft. Gemeinsam teilen sie ihr Schicksal und müssen miteinander auskommen, um in der Wildnis zu überleben. Die Protagonisten wurden sehr klischeehaft und eindimensional dargestellt.
Nach dem Motto "Naturbursche trifft auf Karrierefrau" prallen hier zwei Welten aufeinander... Warum müssen die Romanhelden immer so wunderschön und supertoll sein? Mir sind Charaktere mit Fehlern, Ecken & Kanten viel lieber, aber das bekommen wir hier leider nicht vorgesetzt. :( Die Idee zu diesem Roman ist nicht neu und wurde auch nicht besonders gut bzw. unglaubwürdig umgesetzt. Die ganze Geschichte wirkt vorhersehbar und oftmals sehr schnulzig, was mir überhaupt nicht liegt.
Die Geschehnisse werden hauptsächlich aus Rustys Sicht geschildert, aber auch Cooper teilt uns seine Gedanken und Gefühle mit. Sandra Browns flüssiger Schreibstil mutet in diesem Roman sehr schmalzig an und die Dialoge triefen vor Kitsch wie Honig auf ein Brot. *würg*

Zum Beispiel: "Sie (Rusty) sehnte sich danach, sie (ihre Finger) einfach fallen zu lassen und die Finger in sein Haar zu schieben." ODER "Cooper zog seine Hand zurück, so schuldig wie Adam, der von der verbotenen Frucht gekostet hatte".

FAZIT:
"Gefangen in der Wildnis" ist eins von Sandra Browns früheren Werken, in der sie den schnulzigen Schreibstil bis zum Anschlag ausgereizt hat. Die Handlung strotzt vor lauter Klischees und Vorhersehbarkeit, was diesen Liebesroman mit abenteuerlichen Elementen zu keinem Leseerlebnis macht. Dafür kann ich nur 1 (von 5) Punkt vergeben.