- Broschiert: 176 Seiten
- Verlag: Oetinger Taschenbuch; Auflage: 1 (1. April 2013)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3841501982
- ISBN-13: 978-3841501981
- Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 - 16 Jahre
Joe verlebt fast unbeschwerte Tage in Griechenland. Sonne, Meer, sternklare Nächte und Nikos. Nikos, der schon weiß, wie er sein Leben nach der Schule gestalten will und von einem eigenen Café träumt. Sie fühlt sich wohl mit ihm. Bis die Vergangenheit und der von ihr verschuldete Unfall in ihr kleines Paradies brechen. Joe wird klar, dass sie sich der Vergangenheit stellen muss ...
"Bleib stehen!"
Von dem Buch hatte ich noch gar nichts gehört bis mich der Oetinger Verlag angeschrieben hat, ob ich es nicht lesen und rezensieren möchte. Ehrlich gesagt, war ich erst ziemlich skeptisch, weil ich von dem Buch und auch von der Autorin noch nichts gehört hatte. Aber als ich mir dann den Klappentext durchgelesen habe, war ich doch irgendwie neugierig, auch wenn ich jetzt im Nachhinein finde, dass der Klappentext irgendwie nicht ganz so passend gewählt wurde, aber irgendwas muss er ja bei mir vorgerufen haben. Denn sonst hätte ich das Angebot des Verlags ja gar nicht angenommen. Trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass ich das Buch so schnell lesen werden, da es jetzt nicht unbedingt mein Must-Read war, aber ich habe es angefangen, weil es richtig schön dünn ist und ich ein Buch für gestern Abend gesucht habe, dass mich nicht allzu lange aufhält. Und da war das Buch mit 176 Seiten perfekt. Ob das Buch selbst perfekt ist, müsst ihr herausfinden, in dem ihr meine Rezension weiter lest.
Die Geschichte hat mich anfangs irgendwie ein bisschen verwirrt, aber das lag vor allem an der Erzählweise, da das Buch irgendwie manchmal in Hamburg gespielt hat und dann wieder in Griechenland, aber das war schon nach Hamburg. Ich weiß nicht, ob ihr das versteht, aber jetzt seid ihr wenigstens so verwirrt wie ich war :D Aber dann war ich nur noch von der Geschichte gefesselt, da sie wirklich direkt im Geschehen begonnen hat. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast sagen, dass die ein Kriterium einer Kurzgeschichte ist. Man war wie gesagt direkt dabei und hatte nicht diese lange und meist langweilige Einleitung. Ich war sofort gefesselt und wollte wissen wie es weitergeht. Aber wahrscheinlich wollt ihr erst mal wissen worum es denn genauer geht. Es geht um Joe (Johanna), die mit ihren Eltern in Hamburg wohnt und mit Björn glücklich zusammen ist, aber dann trennt er sich von einen auf den anderen Tag und das weil er eine neue Freundin hat. Als Joe erfährt wer diese Freundin ist, dreht sie durch und beginnt einen großen Fehler, der sie immer wieder verfolgt. Und dabei hat sie doch so schon genug Probleme, denn ihr Vater zieht von zu Hause aus. Deswegen fliegen ihre Mutter und Joe alleine in den gebuchten Griechenlandurlaub, wo sie den süßen und charmanten Nikos kennenlernt. Doch die Schuldgefühle lassen sie auch nicht am Strand und bei strahlendem Sonnenschein los. Die Geschichte hat mich wie gesagt gefesselt und das lag einfach daran, dass ich überhaupt nicht einschätzen konnte wie die Geschichte ausgehen wird und ich es unbedingt wissen wollte. Trotzdem hat es mich manchmal ein bisschen aufgeregt, dass Joe sich so von ihren Schuldgefühlen leiten lassen hat und trotzdem jeder Konfrontation aus dem Weg gegangen ist. Sie hat alles immer verschoben. Sie sollte echt nach "Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen" leben. Ich hatte ehrlich gesagt bei dem Titel und auch dem Klappentext ein lockeres und leichtes Sommerbuch im Kopf gehabt, in dem es hauptsächlich um Liebe geht. Aber genau das ist es nicht. Denn es ist definitiv nicht locker und leicht, sondern eher berührend, bedrückend und es stimmt einen definitiv nachdenklich. Aber die Geschichte beinhaltet natürlich auch Liebe. Die Liebe zwischen einer Familie, die Liebe zwischen Eltern, die sich auseinander gelebt haben und auch die Liebe zu etwas was schon längst verloren ist. Von der Geschichte war ich echt ziemlich begeistert, auch wenn ich ja erst ein bisschen verwirrt war. Die Geschichte war wirklich außergewöhnlich und hat meiner Meinung nach zwei Themen behandelt, die ich als ziemlich wichtig empfinde nämlich das Problem wenn sie Eltern auseinander leben und der Verlust von Vertrauen gegenüber eines Menschen, der sonst immer für einen da war. Außerdem muss ich noch erwähnen, dass das Ende ziemlich offen gelassen wird, was mir nicht so gut gefallen hat, aber das ist ja auch Geschmackssache.
Die Charaktere fand ich eigentlich ziemlich gut, aber irgendwie bin ich nicht richtig warm mit manchen geworden. Deswegen haben mich Szenen, nicht berührt, die es wahrscheinlich tun sollten, da ich einfach nicht mit denen mitfühlen konnte. Joe (Johanna) ist die Protagonistin der Geschichte. Sie lebt mit ihren Eltern in Hamburg. Sie ist 17 Jahre alt und hat sich irgendwie schon damit abgefunden, dass ihre Eltern sich andauernd zoffen. Sie hat ja ihren Freund Björn. Als der sich dann von ihr trennt, bricht für sie praktisch eine Welt zusammen und als sie dann auch noch erfährt, dass er sie für eine andere verlassen hat, ist sie natürlich total sauer und enttäuscht. Bei ihr brennen aber erst richtig die Sicherungen durch, als sie erfährt wer denn seine neue Flamme ist. Und aus ihrer Wut und Enttäuschung heraus begeht sie einen riesen großen Fehler. Und dann zieht ihr Vater auch noch von zu Hause aus. Deswegen fliegt ihre Mutter mit ihr alleine nach Griechenland. Dort lernt sie den charmanten Nikos kennen. Es könnte alles so perfekt sein, wenn da nicht die Schuldgefühle wären, die sie einfach nicht loslassen. Ich habe oben schon erwähnt, dass es mir ganz schön auf die Nerven gegangen ist, dass Joe nie für ihre Fehler gerade steht oder überhaupt in Konfrontationen geht. Sie verschiebt alles was für sie schwer ist auf morgen und würde es am liebsten ganz lassen. Das hat mich echt genervt, weil sie sich viel Ärger und vielleicht auch Schuldgefühle ersparen würde wenn sie mal einen Arsch in der Hose hätte und zu ihren Fehlern stehen würde. Deswegen war sie mir wahrscheinlich auch relativ unsympathisch. Denn sie kam mir einfach irgendwie total verlogen und unaufrichtig vor. Mich hat einfach nicht das Gefühl losgelassen, dass sie irgendwie falsch ist oder zumindest oft falsch handelt. Ich wollte sie manchmal wirklich in die richtige Richtung schubsen. Trotzdem wär die Geschichte nicht so verlaufen wie sie es ist, wenn Joe nicht Joe wär. Nikos führt eine Pension in Griechenland. Er ist 20 Jahre alt und übernimmt er sehr viel Verantwortung. Als er Joe das erste Mal am Flughafen sieht, ist es Liebe auf den ersten Blick. Er nimmt sie so wie sie ist und, dass finde ich echt toll, denn er ist wirklich die ganze Zeit über aufrichtig und bringt auch Joe dazu für ihr Leben und vor allem für ihre Fehler Verantwortung zu übernehmen. Das war echt mal eine sehr schöne Abwechslung. Deswegen ist er auch mein Lieblingscharakter, aber das war auch echt nicht schwer, weil ich die meisten Charaktere ja irgendwie ein bisschen unsympathisch finde. Nikos meint es immer nur gut mit Joe und ist immer total liebevoll und aufrichtig zu ihr. Vor allem steht er immer hinter ihr. Vergessen darf ich natürlich auch nicht, dass er aussehen muss wie ein juger Adonis.
Der Schreibstil hat mich anfangs ja wirklich sehr verwirrt, da das eine Kapitel in Hamburg gespielt hat und das andere dann in Griechenland, die aber zu ganz unterschiedlichen Zeit gespielt haben. Trotzdem fand ich sehr interessant und gut gemacht, dass über jedem Kapitel steht wo es spielt und wie das Wetter dort gerade ist. So hat man wenigstens nicht komplett den Überblick verloren wo man sich denn gerade befindet. Das Buch ist in der Er-/Sie Schreibweise aus Joes Sicht. Das fand ich hier ehrlich gesagt irgendwie sehr angenehm. Ich habe das irgendwann auch gar nicht mehr so wahrgenommen. Und vor allem hat dieses verwirrende mit den Orten auch irgendwann aufgehört. Der Schreibstil hat wirklich sehr gut zu Joe und zu der Geschichte gepasst und das ist ja wohl die Hauptsache. Und ich muss sagen, dass er wirklich sehr angenehm zu lesen war, nachdem das Verwirrende aufgehört hat.
Der Titel gefällt mir wirklich sehr gut, da Nikos Joe ein Gedicht schreibt, dass "Frühlingstraum" heißt. Aber der Titel hätte definitiv nicht gepasst, da Joes Leben nun wirklich nicht einem Traum gleicht sondern eher einem Gewitter, dass jeden Moment alles zerstören könnte. Ich finde, dass der Titel einfach super passt und, dass er nichts von der Geschichte preisgibt, aber trotzdem neugierig macht und genau das ist was ich bei einem Titel wichtig finde.
Das Cover finde ich zwar schön, aber nicht so passend für die Geschichte, denn ich habe noch keine Szene mitbekommen, in der Joe so glücklich ist wie auf dem Cover... Und deswegen finde ich echt nicht, dass das passt, da das Buch einfach wirklich ernste Themen behandelt. Trotzdem finde ich das Zusammenspiel zwischen dem schwarz/weißen und diesen sanften Farben echt schön. Die Farben stehen für mich definitiv für den Frühling und, dass harmoniert dann auch wieder super mit dem Titel.
"Frühlingsgewitter" von Angela Gerrits konnte mich leider nicht komplett überzeugen, auch wenn die Geschichte mich fesseln konnte durch die ernsten Themen, die in ihr aufgeworfen wurden, aber leider wurde ich mit den meisten Charakteren nicht richtig warm, weil sie mir einfach irgendwie unsympathisch waren. Der Schreibstil hingegen hat mir eigentlich ziemlich gut gefallen, auch wenn er mich anfangs ziemlich verwirrt hat. Beim Titel kann ich überhaupt nicht meckern, aber dafür finde ich das Cover nicht so passend. Alles in einem finde ich die Idee hinter der Geschichte echt interessant, aber bei der Umsetzung hapert es dann.
Vielen herzlichen Dank an den Oetinger Verlag für die Bereitstellung von diesem Buch :)