Für dieses Rezensionsexemplar bedanke ich mich sehr herzlich beim IVI Verlag.
Schönes, aber unpassendes Cover
Jennifer Estep ist immer auf der Suche nach der nächsten Idee für einen Fantasy-Roman. Neben der »Mythos Academy« für Young Adults schreibt sie auch Paranormal Romance und Urban Fantasy für erwachsene Leser. Ihre Bücher wurden bereits in den USA zu Bestsellern.
ProduktinformationLink zu Amazon
Taschenbuch: 464 Seiten
Verlag: IVI (März 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 349270249X
ISBN-13: 978-3492702492
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
Originaltitel: Touch of Frost
Größe und/oder Gewicht: 21,4 x 13,6 x 4,4 cm
Leseprobe
Quelle: bic.media.com *unbedingt lesen*
Die Geschichte...
Gwen Frost wird nur "das Gypsy-Mädchen" genannt, denn die 17jährige besitzt eine ausgewöhnliche Gabe: Durch Berührung einer Person oder eines Gegenstands erfährt Gwen alles, was es darüber zu wissen gibt. Damit Gwen lernt, ihre Gabe sinnvoll einzusetzen, besucht sie seit kurzem nicht mehr die öffentliche Highschool, sondern die elitäre Mythos Academy, wo Krieger im Kampf gegen den Chaosgott Loki ausgebildet werden und neben Mathe, Englische Literatur auch in Mythengeschichte und außergewöhnliche Sportarten unterrichtet werden. Doch Gwen fühlt sich unter all den Walküren, Amazonen und anderen Elite-Kriegern nicht wohl, denn sie hat keine Freunde, ist im Zweikampf eine Niete und kann nicht mal ordentlich mit einem Schwert umgehen. Und dann findet sie eines Tages eine tote Mitschülerin in der Bibliothek, wo sie jobbt und niemanden außer Gwen scheint es zu interessieren, was mit Jasmine geschehen ist....
Meine Meinung:
"Frostkuss: Mythos Academy 1" ist, wie der Titel schon sagt, der 1. Band der Mythos Academy-Buchreihe. Nachdem ich spätestens seit Harry Potter und House of Night gerne Jugendbücher über Internate lese, musste ich natürlich auch dieses Werk lesen. Die Story beginnt Ende Oktober und dauert ein paar Wochen, als Handlungsschauplatz hat die Autorin Cypress Mountain in North Carolina gewählt.
Die 17-jährige Gwen Frost wird von allen nur Gypsymädchen genannt, da sie die Gabe hat, die Gefühle derer zu sehen, die einen bestimmten Gegenstand berührt haben - diese Fähigkeit nennt sich Psychometrie. Das mutige und intelligente Mädchen mit den braunen Locken und den purpurfarbenen Augen hat 6 Monate zuvor ihre Mutter bei einem Autounfall verloren und leidet noch immer darunter. Gwen liebt Comics und die Kekse ihrer Oma, die im Ort lebt und die die Schülerin immer heimlich besucht. Allmählich freundet sich Gwen, die eher zu den Einzelgängern in der Mythos Academy zählt, mit der attraktiven Walküre Daphne Cruz an - und dann gibt es noch den wahnsinnig gutaussehenden Spartaner Logan Quinn, dem Gwen immer wieder begegnet. Gwen Frost ist eine überaus reizvoll gestaltete Protagonistin mit einigen Ecken und Kanten, die eine ansprechende Weiterentwicklung durchmacht. Auch die mitwirkenden Nebenfiguren sind interessante Charaktere mit vielen Facetten.
Kaum schlägt man "Frostkuss: Mythos Academy 1" auf, nimmt einen die Geschichte rund um Gwen und die Mythos Academy gefangen und lässt einen bis zum fulminanten Ende nicht mehr los. Der Handlungsverlauf wurde mit so vielen unerwarteten Wendungen und Überraschungen gespickt, dass man nicht erahnen kann, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt. In dem Serien-Beginn gibt es keinerlei Längen oder unnötige Passagen, wodurch man mit Vergnügen durch die Seiten fliegt und die Buchstaben fast inhaliert. ;-) Das Ende ist zwar abgeschlossen, lässt aber doch noch Raum für eine Fortsetzung bzw. die Leser mit einigen Fragen zurück.
Klasse finde ich die Romanidee, eine Hauptperson, die nicht an Götter glaubt, in eine Schule voller Mythen, Gottheiten, Krieger und Magie zu verpflanzen. Die Mythos Academy ist eine Eliteschule für Krieger bzw. deren Nachfahren, wobei das Schulgebäude von hohen Mauern und allerlei Zaubersprüchen geschützt wird. Dort werden Walküren, Amazonen, Römer, Wikinger, Spartaner, Samurai, Kelten und Ninja in "normalen" Fächern, aber auch in Mythologie und verschiedenen Kampfsportarten untererrichtet. Da Gwen allerdings keine Kriegerin ist, fühlt sie sich in der Mythos Academy fehl am Platz. Außerdem möchte sie den mysteriösen Tod an ihrer Mitschülerin aufklären...
Ich-Erzählerin Gwen Frost schildert die rasanten Geschehnisse mit ihrer liebenswerten Art und trockenen Humor, so dass man sie schnell ins Herz schließt und mit ihr mitfühlt und mitfiebert. Die sympathische Hauptperson zweifelt oft an ihren Fähigkeiten und fragt sich immer wieder, was sie in der Mythos Academy verloren hat. Gwen leidet noch immer unter dem Tod ihrer Mutter und gibt sich die Schuld daran. Man muss das Gypsymädchen einfach mögen! Dank des ausdrucksvollen, mitreißenden Schreibstils mit viel trockenem Humor und der angenehmen Sprache lässt sich "Frostkuss" wunderbar flüssig und zügig lesen. Die Beschreibungen sind so bildhaft, dass man fast meint, mitten in einem Film gelandet zu sein und natürlich das Kopfkino ankurbeln. :)
FAZIT:Wie ihr ja mitbekommen habt, hat mich "Frostkuss: Mythos Academy 1" vollkommen begeistert. Dieser Serien-Auftakt wartet neben einer liebenswerten Hauptperson sowie einem reizvollen Plot mit einer interessanten Welt voller Götter, Krieger, mystische Wesen & einer ansprechenden Mischung aus Spannung, Magie, ein wenig Romantik und viel Wortwitz auf. "Frostkuss ist eins meiner Highlights im Jahr 2012 und bekommt deshalb von mir wundervolle 5 (von 5) Punkte.
ZITAT Seite 20:
"Es gibt sogar einen Namen, für das, was ich kann - Psychometrie. Eine schicke, pseudowissenschaftliche Bezeichnung dafür, dass in meinem Kopf Bilder und die Gefühle anderer Leute aufblitzten - ob ich es nun wollte oder nicht."
ZITAT Seite 24:
"Vor sechs Monaten war ich ein normaler Teenager gewesen. Na ja, so normal, wie ein Mädchen mit einer seltsamen Gabe eben sein konnte. Aber die Gypsygabe lag nun einmal in der Familie Frost."
ZITAT Seite 260/261:
"Langsam verblassten die Gefühle und Bilder, wie sie es bei einem solchen Objekt manchmal taten. Wenn Dinge nicht benutzt wurden oder in diesem Fall getragen wurden, sickerten die Gefühle und Schwingungen mit der Zeit aus ihnen heraus wie Wasser aus einer undichten Tasse, bis nichts mehr übrig war. Manchmal wurden alte Bilder mit neuen Gedanken oder Gefühlen verbunden, wenn man neue Erfahrungen machte oder der fragliche Gegenstand einen neuen Besitzer fand. Manchmal verblassten sie aber auch einfach und hinterließen nichts als vage Erinnerungen daran, wer und was vorher gewesen war.