¡Rezension!: Frostblüte

¡Rezension!: Frostblüte 
Klappentext:
Frost lässt keinen an sich heran – aus gutem Grund: Sie trägt einen Wolfsdämon in sich, der immer dann hervorbricht und sie wahllos töten lässt, wenn sie verletzt oder von Gefühlen überwältigt wird. Als sie sich notgedrungen einer Schar Krieger anschließt, die das Königreich vor Aufständischen schützen, weckt sie schnell das Interesse von Luca, dem Anführer, und das Misstrauen von Arian, seinem besten Freund. Beide Männer spüren, dass sie etwas verbirgt. Und Frost ahnt bald, dass einer von ihnen das Feuer ihrer Gefühle entfachen wird. Doch zu welchem Preis?
¡Rezension!: Frostblüte
Es war eher ein Zufall, dass Frostblüte und ich zueinander fanden. Ein Zufall, den ich nach dem Lesen des Klappentextes, begrüßte. Aber irgendwie hatte ich da etwas missverstanden.
¡Rezension!: Frostblüte
Ich muss zugeben, dass die negative Bewertung des Buches auch ein wenig meine Schuld ist, denn als ich den Klappentext las, hatte ich nicht einmal in Betracht gezogen, dass es sich hierbei um einen High-Fantasy-Roman handeln könnte. So begann ich also zu lesen und musste bald feststellen, dass die junge Heldin weder in unserer noch in einer zukünftigen Welt lebte, sondern in einem frei erfundenen, sehr typischen Fantasy-Universum. Ich bin leider kein Fan des Genres und musste dann im weiteren Verlauf der Geschichte feststellen, dass auch eine Frau Marriott meine Liebe zu diesem nicht entfachen würde.  
Mit Frost hatte ich eigentlich kaum Probleme. Anfangs war sie zwar noch eine introvertierte Außenseiterin, die überall Gefahren sah, doch spätestens als sie dann in die Fänge des gut aussehenden Anführers Luca gerät, mutiert sie zur unerbittlichen Kriegerin, die den Wolf in sich zu bändigen lernt. Aber genau da lag auch eine Tatsache, die ich nicht gutheißen konnte. Der Kampf zwischen Frost und dem inneren Wolfsdämon kam mir viel zu kurz. Sie hatte zwar hin und wieder einen kleinen Aussetzer, verhielt sich sonst aber total normal. Auch der Auflösung ihres Problems wurde lediglich ein einziges Kapitel gespendet und hatte sich damit erledigt. 
Man spürte beim Lesen, dass sich die Autorin eher auf andere Dinge fixierte, wie zum Beispiel eine durchschaubare Dreiecksbeziehung, wie ich sie so oberflächlich schon lange nicht mehr gesehen habe. Auch hier wurde das Problem sehr schnell wieder im Keim erstickt und ließ nur Friede, Freude, Eierkuchen zurück. Hätte man sich mehr mit der Entwicklung ausgereifter Figuren befasst - nicht nur mit ihrer schrecklichen Vergangenheit, die ausschließlich Mord und Totschlag beinhaltete - so wäre ich Luca und Arian vielleicht auch etwas näher gekommen. So wirkten sie allerdings nur wie zwei Schachfiguren, die dorthin geschubst wurden, wo man sie gerade brauchte.
Im Nachhinein lässt mich der Roman so zurück, wie viele andere High-Fantasy-Bücher zuvor. Ich las Beschreibung um Beschreibung, Kampf um Kampf und musste dabei feststellen, dass die Handlung keinen Schritt weiterging. Müsste ich das Buch also jetzt zusammenfassen, würde dies ziemlich schnell geschehen und ohne große Gefühle. Deshalb kann ich Frostblüte leider nur mittelmäßig bewerten.   
¡Rezension!: Frostblüte
Wenn man schon nicht die überzeugendste Handlung im Ärmel hat, so sollte man doch jedenfalls dafür sorgen, dass dem Leser reife Charaktere entgegentreten, mit denen man gerne gemeinsam lacht und weint. Für solch eine Beziehung waren mir die Figuren der Autorin leider viel zu oberflächlich ausgearbeitet. Vielleicht hätte Frau Marriott ihnen mehr Zeit widmen und dafür einige der unnötigen Beschreibungen weglassen sollen.
Für Nicht-High-Fantasy-Leser ist dieses Buch jedenfalls nicht das Richtige, für High-Fantasy-Leser allerdings auch nicht, denn wenn ich jetzt darüber nachdenke gab es zwar viele Beschreibungen, aber keine, die einem eine erfundene, neue Welt vors Auge führten.
¡Rezension!: Frostblüte
¡Rezension!: FrostblüteIrgendwie erinnern mich beide Cover nicht an einen High-Fantasy-Roman und sind im Nachhinein somit ziemlich enttäuschend.
Das Carlsen-Cover mochte ich vorher eigentlich recht gern, da man eindeutig eine Anspielung auf den Wolf sieht (sehr hübsch übrigens), und dennoch wirkt es irgendwie schlicht.
Das Original ist dagegen das Musterbeispiel des Jugendbuchdurchschnittcovers und lässt mich, wie der Titel schon sagt, ziemlich kalt. 
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