From Notting Hill with Love…Actually
Ali McNamara
Verlag: Sphere (2010)
448 Seiten
Genre: Chicklit
Sprache: englisch
Scarlett ist verrückt, Film-verrückt um genau zu sein. Wann immer es passt, oder eben auch nicht, träumt sie sich nach Hollywood zu Johnny Depp, Will Smith und Hugh Grant. Ihr Umfeld, allen voran ihr Freund David ist ziemlich genervt von Scarletts Tagträumen und ihrer Filmbessesenheit. Um Abstand zu gewinnen und sich ihrer Gefühle bewusst zu werden nimmt Scarlett einen Job als Housesitter in Notting Hill an. Wo auch sonst, schließlich ist Notting Hill Schauplatz und Titel einer ihrer Lieblingsfilme und vielleicht findet sie ja da ihre Lovestory.
Scarlett findet direkt neue Freunde und natürlich auch einen potentiellen Traummann, der sich erst mal allerdings nicht als solcher zeigt.
Wer hat sich nicht nach einem Film schon einmal an den Schauplatz gewünscht. Dorthin wo die Schauspieler sich verliebten oder wo es besonders emotional zuging. Und wer hat nicht schon einmal Dinge getan, die die Protagonisten getan haben, wie z.B. tanzen, singen oder schreiben? Gerade in meiner Jugend ging es mir auch oft so, dass ich genauso sein wollte, wie die Person im Film (zum Glück hat sich das mit der Zeit gelegt:)).
Aber Scarlett ist kaum zu toppen. Trotz ihres doch schon nicht mehr jugendlichen Alters, kauft sie Bilder, die Julia Roberts in einem Film kaufte. Sie macht Dirty Dancing Tanzkurse, hört nachts Radio wie in Schlaflos in Seattle und führt Tagebuch nur weil Bridget Jones dies auch getan hat. Sie übertreibt maßlos und mich würde dieses Verhalten genauso nerven wie ihre Freunde.
Im Buch wird von allen Blödsinnigen Dingen die Scarlett getan hat, dann die Housesittinggeschichte vertieft („Liebe braucht keine Ferien“ ihr erinnert Euch?).
Mir kamen manche Dialoge und Szenen sehr erzwungen und an den Haaren herbei gezogen vor. Denn so viele Zufälle wie sie Scarlett erlebt, passieren dann wohl doch eher in einem Film. Es werden Gespräche genauso geführt wie in „Harry und Sally“ und Scarlett wird mit Sean, den sie in Notting Hill kennengelernt hat zu einer Hochzeit von wildfremden Leuten eingeladen (wegen „4 Hochzeiten und ein Todesfall“). Alles etwas naja, zu gewollt.
Ich habe das Buch gekauft, weil ich die Idee nett fand. Ich mag Liebes-Kitsch-Schnulzen Filme, wie „Tatsächlich…Liebe“, „Notting Hill“ und „Bridget Jones“. Ich muss aber sagen, dass mir nach gefühlten 500 „nachgestellten“ und „erzwungenen“ Filmszenen das ganze doch etwas auf die Nerven ging.
Nach der Hälfte wurde es dann aber zum Glück besser, das echte Leben von Scarlett tritt mehr in den Vordergrund und ihr eigener Film kann beginnen. Wird sie sich für Sean (Typ Brad Pitt/ Hugh Grant – Daniel Cleaver) entscheiden oder für David (Typ Colin Firth- Mark Darcy) und wird sie ihre Mutter finden?
Gegen Ende wird es noch mal richtig romantisch und süß und auch ein bisschen kitschig. Wer Kitsch nicht mag der sollte besser die Finger von dem Buch lassen
Fazit: Für Happy-End Typen, die Liebesfilme mögen genau das Richtige, wenn man den holprigen Beginn erst einmal überstanden hat.
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