[Rezension] Frei wie verkrüppelte Tauben von Alexandra Dichtler

[Rezension] Frei wie verkrüppelte Tauben von Alexandra DichtlerAutorin: Alexandra DichtlerVerlag: Ka & JottTaschenbuchSeitenzahl: 237 SeitenTeil einer Reihe? Ein Einzelband.Genre: Junge Erwachsene/ Liebe
Themen: Alltag, Drogen, Schuld, Freundschaft, Liebe, Transsexualität, Familie, Vertrauen, Zuhause

Preis: 10,90€ (D)/ eBook 7
,99€ (D)                                    
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[Rezension] Frei wie verkrüppelte Tauben von Alexandra Dichtler
An seinem achtzehnten Geburtstag will Tick alles Schlechte hinter sich lassen: seine Kindheit im Heim, seine heroinsüchtige Exfreundin und seine eigenen Drogenerfahrungen. Aber neue Probleme bahnen sich bereits an, allen voran, dass sein bester Freund Roman plötzlich als Frau lebt – mit allem, was dazugehört. Viel Zeit bleibt ihm nicht, sich daran zu gewöhnen, und es kommt der Tag, an dem er sich entscheiden muss. Ist er wirklich bereit, mit der Vergangenheit abzuschließen und Romy zu akzeptieren?
"Wir können uns entscheiden, Flügel im Kopf zu haben. Wir sind frei."
(Quelle: Amazon.de)[Rezension] Frei wie verkrüppelte Tauben von Alexandra Dichtler

Ich finde das Cover sehr schön gestaltet, aber für mich passt es absolut nicht in die Geschichte hinein. Vielleicht ist dieser Kontrast bewusst getroffen, zumeist fand ich Ticks und Romys Alltag gar nicht so bunt, hell und fröhlich, wie das Cover scheint. Dennoch halte ich die Aufmachung für sehr gelungen, da ich großer Fan von solch starken Kontrasten bin und um nicht in die Irre geführt zu werden, kann man ja schließlich die Inhaltsangabe lesen.[Rezension] Frei wie verkrüppelte Tauben von Alexandra DichtlerIch bin ohne große Startschwierigkeiten in die Geschichte hineingekommen. Von Anfang an ist es spannend, doch bis ich so richtig warm wurde mit der Umgebung, in der wir uns mit Protagonist Tick befinden, dauerte es ein Weilchen. Das Buch lässt sich locker und flüssig lesen. Die Kapitel haben meist genau die richtige Länge und mit der etwas prolligen Ausdrucksweise und dem Verhalten von Tick kommt man nach kurzer Zeit gut zurecht. Es mag nicht jedermanns Sache sein, wenn auch mal Schimpfwörter und Beleidigungen fallen, doch hier passt es ausgezeichnet zur Geschichte und dem Umfeld, in dem wir uns bewegen. Deshalb war ich sehr positiv überrascht, wie flott ich in die Story eintauchen konnte und habe mich die meiste Zeit recht gut unterhalten gefühlt.[Rezension] Frei wie verkrüppelte Tauben von Alexandra DichtlerTick ist gerade 18 Jahre alt geworden und hat sich ein halbwegs geregeltes Leben aufgebaut. Er hatte es nie leicht im Leben und hat einen steinigen Weg erfolgreich gemeistert. Mit einem festen Job, einer eigenen Wohnung und seinen zwei besten Freuden könnte alles so schön sein. Doch seine Ex- Freundin Neele schwirrt Tick immer noch im Kopf herum, vor allem, als sie wieder, vollgepumpt mit Drogen, Kontakt aufnimmt und ihn um Hilfe bittet. Als wäre das nicht schon schwer genug, nicht auch wieder der Versuchung zu erliegen, hat sein bester Freund Roman beschlossen, endlich seine Transsexualität voll auszuleben, womit Tick erst einmal nur schwer klar kommt. Und zu allem Überfluss haben sie auch noch den 12- Jährigen Silas an der Backe, der nicht nur vollkommen aufgedreht ist, sondern Tick auch noch zutiefst bewundert. Wie soll Tick in diesem Chaos nur den Überblick behalten?[Rezension] Frei wie verkrüppelte Tauben von Alexandra DichtlerIch muss sagen, dass ich mit einem solchen sozialen Umfeld noch nicht in Berührung gekommen bin. Seien es Drogen, Transsexualität oder Alkoholismus- mir waren diese Themen fremd. Deshalb muss ich zugeben, dass ich mit Skepsis an diese Geschichte heranging und dachte, dass mir die Story eher nicht sehr gut gefallen wird. Zu Anfang war es tatsächlich sehr schwierig und ich musste mich mit der Fäkalsprache und den Menschen in dieser Geschichte arrangieren. Die Idee hat mich allerdings angefixt, weil gerade das Thema Transsexualität auf dem Buchmarkt meiner Meinung nach sehr rar ist und ich es spannend fand, einen Einblick in diese Richtung zu bekommen. Was ich verstörend fand, waren die Passagen über Drogen und die Folgen. Man weiß natürlich, welche schlimmen Auswirkungen gerade starke Drogen, wie Heroin, haben, doch hier wird das an sehr real dargestellten Menschen gezeigt, die mir ans Herz gewachsen sind und denen man dabei zusah, wie die Drogen sie verändert haben. Ich wurde geschockt in einer positiven Art und Weise, da ich in der Realität damit nicht konfrontiert wurde und jetzt noch einen viel größere Bogen um diese Szene machen werde. Somit hat dieses Buch auf jeden Fall schon einmal einen großen Effekt auf mich gehabt.Zu dieser Geschichte kann man sehr viel schreiben, weil es auch sehr viel tiefgründiger war, als ich vorher annahm. Es gibt ganz viel zwischen den Zeilen zu entdecken, Metaphern und interessante Wandel in Persönlichkeiten, Einstellungen, Gefühlen und Gedanken. Gerade Tick ist ein spannender Charakter, mit dem ich auch erst warm werden musste, ihn am Ende aber wirklich sehr gern hatte. Wer natürlich auch sehr besonders ist, ist unsere Romy, die ich auch unendlich lieb gewonnen habe. Aber allen voran habe ich mich in Silas verliebt. Der kleine quirlige Kerl hat sich mit seinem Rumgehopse und seiner neunmalklugen Art in mein Herz geschlichen. Somit kann ich nur sagen, dass alle Figuren eine erstaunliche Tiefe aufweisen, selbst die Nebencharaktere wie Neele oder Silas' Familie haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen.Die Autorin schafft es, dass man sich, obwohl es ganz und gar keine heile Welt ist, in dieser Geschichte wohl zu fühlen. Ohne es zu bemerken, macht ich mich auch während den Lesepausen Gedanken um Ticks Schicksal, fieberte mit den Charakteren und versuchte darüber nachzudenken, wie man sich entwickelt, wenn man zum Beispiel im Heim groß wurde, körperliche Misshandlung erfuhr oder auch, wenn man sich im falschen Körper fühlt. Obwohl man es nicht denken mag, steckt in diesen gut 200 Seiten sehr viel Leben, knallharte Realität und viel mehr Stoff zum Grübeln, als ich gedacht hätte.[Rezension] Frei wie verkrüppelte Tauben von Alexandra Dichtler Wer einmal Lust auf was ganz neues, anderes und ein wenig verrücktes hat, der sollte sich dieses Buch mal genau anschauen. Nicht nur der Titel ist ungewöhnlich und tiefgründig, auch der Inhalt hat es in sich. Mit speziellen Figuren, sehr spannenden Schicksalen und am Ende auch viel Hoffnung und Denkanstößen hat dieses Buch für junge Erwachsene potenzial, einmal die Kehrseite von den ganzen 0815 Liebesgeschichten und heile Welt- Stories zu zeigen. Auf eine sehr gelungene Weise hat mich die Autorin in eine andere Welt entführt und einen bleibenden Eindruck mit ihrer Geschichte hinterlassen.

[Rezension] Frei wie verkrüppelte Tauben von Alexandra Dichtler
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Autorin Alexandra Dichtler für dieses Buch!

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