....Keep it simple......
Klappentext des Inhaltes:
Warum solche Eins-zu-eins-Übersetzungen nur dazu führen, dass man sich den Magen an der Speisekarte verdirbt, erklärt der Hawaiianer und Sprachwissenschaftler Eric. T Hansen. In seinen unterhaltsamen und witzigen Essays beschreibt er die typischen Fehler der Deutschen beim Englischsprechen.
Und weshalb eine englische Unterhaltung manchmal wesentlich verständlicher wäre, wenn man von seinem Gegenüber ein Hä? ernten würde.
Meine Meinung:
Das Buch „Forbetter your English“ von Eric T. Hansen ist ein sehr interessant geschriebener Sprachexkurs , der den Leser typische Fehler aufzeigt und die mit Fallbeispielen näher erläutert werden.
Dazu gibt es noch gratis ein paar lustige und sehr kuriose Geschichten aus dem Leben, bzw aus dem deutschen Umfeld des Autors und dessen mehr oder minder peinlichen „Sprachfehlern“. Dazu kommt , dass das Buch genau die richtige Größe und auch Seitenanzahl hat, ohne langweilig zu werden. Auch die ausgesuchte Schrift finde ich für das Auge sehr angenehm. Aber auch die kurzen Kapitel über jeweils ein „Wort“ oder „Begriff“ finde ich passend gewählt, und so kann man sich gezielt immer nur ein Thema herauspicken. Entweder weil man einige Wörter und ihre Bedeutungen bereits kennt, oder weil man nur einige Dinge nachschlagen möchte.
Sehr interessant fand ich auch die kleine Einleitung des Autors, indem er dem Leser sozusagen erklärt, warum er genau auf die Idee gekommen ist , dieses Werk zu schreiben.
Als Sprachlehrer bietet es sich jedoch an ein Buch über die eigenen Erfahrungen zu schreiben, wie ich finde. Dem Autor sind nämlich immer ganz spezielle Fehler bei seinen deutschen Schülern aufgefallen, die er nun auszumerzen versucht.^^ Nun ja, ich konnte sogar bei mir selber einige Dinge feststellen, die ich nun vermeiden kann, dank der Erklärung.
Was ich noch übrigens aus diesem Ratschlagsbuch gelernt habe ist, dass sich die Deutschen immer für ihr schlechtes Englisch entschuldigen.....und sich somit als Deutsche outen^^ Deswegen liebe Leser lasst es bleiben, und redet lieber drauf los ohne euch pausenlos Gedanken zu machen, wie das Englisch herüberkommt.
Was ich sehr schön und vor allem hilfreich fand, sind seine Fallbeispiele, die sich auf sein Umfeld beziehen. Hierbei erzählt er von Erlebnissen , sprich sprachlichen Ereignissen, die er bei seinen Freunden festgestellt hat und sie uns natürlich fürsorglich mitteilt, um sie selber zu vermeiden. Hierbei kann es schon vorkommen, dass man den kleinen , aber feinen Unterschied zwischen invite (einladen) und my treat (auf meine Rechnung) kennenlernt.
Aber auch die Unterschiede zwischen:
ready- finished
listen - hear
see – look- watch
difficult- heavy
u.v.m. werden aufgezeigt, bzw. näher erläutert.
Wann wird welches Wort verwendet und warum sind manche Begriffe nicht falsch, aber dennoch unpassend englisch!
Auch die typische Autorenschreibweise wird unter die Lupe genommen, dabei kommt er auf eine ganz besondere Erkenntnis: Deutsche Schriftsteller analysieren viel mehr, Englisch sprachliche Autoren neigen dazu einfach zu erzählen.
Eine ganz witzige Episoden im Buch finde ich das Kapitel über die Frage nach der Toilette.
Bitte niemals nach der toilett fragen, sondern immer nach dem Ort, sprich bathroom oder restroom.
Denn einige werden sie wahrscheinlich sonst genauso verwirrt und dumm anschauen, wie seine Freundin, die in dieses Fettnäpfchen getreten ist.
Während er mit den Fehlern seiner Freunde auf eine sehr witzige Art (die manchmal etwas zu ironisch /sarkastisch herüberkommt) hausiert, finde ich abseits des wirklich sehr guten praktischen Stils , seine Art manchmal etwas unpassend und vielleicht auch etwas zu direkt.
Man könnte auch sagen, er kommt so sensibel herüber wie eine Bratpfanne wenn sie einem über den Schädel geschlagen wird^^ Doch da dies eigentlich nicht wirklich etwas mit dem sehr guten Inhalt und der wirklich guten Idee zu tun hat, werde ich dem Buch 4 von 5 möglichen Sternen geben. Den einen MinusPunkt kann ich mir nicht verkneifen, da ich mich manchmal als „Deutscher“ für zu „belustigend“ fand und er mir als Erzählmensch nicht gerade als Freund und Helfer , sondern als Besserwisser herüberkam.
Nun ja ,aber man kann sich ja auch auf dem ersten Blick täuschen^^
Aber auch auf dem Cover sieht der abgebildete Mann, den ich als Autor vermute?!, etwas zu lustig aus :-) Hierbei sei erwähnt, dass das Cover im Allgemeinen zwar ganz passend ist, aber mich nicht direkt ansprechen und zum Kaufen anregen würde. Zumindest nicht wenn ich es im Buchhandel sehen würde, doch der Inhalt kann sicherlich den Käufer in Spè auf den 2. Blick überzeugen.
Ansonsten ein gelungenes Sprachhilfebuch, dass die Botschaft vermittelt: (ich zitiere)
„Ein Deutscher der Englisch beherrschen will, braucht sich erst mal nur eins zu merken:
„Keep ist simple
“
Für all jene geeignet, die kleine Fehler aufdecken und vermeiden und/oder ihr Englisch verbessern wollen , um nicht gleich als Deutsche enttarnt zu werden^^
Und hier könnt ihr schauen, wenn ihr es bestellen wollt -
http://www.langenscheidt.de/produkt/5683/Forbetter_your_English-Buch/978-3-468-73821-0
Autoreninformationen:
Eric T. Hansen, Jahrgang 1960, wuchs in Hawaii auf, wo er Linguistik studierte und seine Leidenschaft für europäische Kultur entdeckte. Er kam dem Ziel seiner Träume näher, als er nach Deutschland geschickt wurde – als Mormonenmissionar. Er entschloss sich zu bleiben, unterrichtete viele Jahre Englisch, um sein Studium der Literatur des deutschen Mittelalters in München zu fi nanzieren, trat aus der Kirche aus und zog nach Berlin, wo er bis heute als Satiriker, Buchautor und Journalist arbeitet. Zusammen mit seiner Co-Autorin Astrid Ule schreibt er humoristische Sachbücher, angefangen mit seiner Erkundung des Mittelalters, „Planet Mittelalter“, bis hin zu den Bestsellern „Planet Germany“, „Deutschland-Quiz“ und „Nörgeln – des Deutschen größte Lust.“ Seine journalistischen Arbeiten sind in Publikationen wie die Washington Post, The Hollywood Reporter, die Süddeutsche Zeitung, GEO Special, FHM und Cicero erschienen. Zum Thema seiner Sachbücher präsentiert er auch Vorträge und Bühnenshows und tritt damit ab und zu in Fernsehshows auf.
Vielen Dank an den - Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!!