Direkt im Vorwort betont Claudia Schilling, die Autorin des heutigen Buches, wie wichtig es ihr ist, ein Buch geschrieben zu haben, das inspirieren soll. Es geht nicht um starre Rezepte, an die man sich sklavisch halten müsse. Vielmehr ist es eine Art Reise durch ihre Küche und Art des Kochens: Einfach mal bei Grundrezepten anfangen und schauen, wohin uns die Reise treibt. Das gefiel mir direkt ausgesprochen gut, denn so könnte ich meine Art des Kochens ebenfalls beschreiben: Oft gucke ich einfach, was wir da haben, worauf wir Lust haben oder was mal verbraucht werden sollte. Aus diesen Dingen kann man dann je nach Laune und Zeit wunderbare Dinge kreieren.
So startet das Buch auch immer wieder mit Grundrezepten, wie Tomatensauce, Kürbispüree, einem Keksrezept oder Risotto. Ausgehend davon finden wir im Buch jede Menge feine Rezepte, die immer ein bisschen eine Variation darstellen. Durch verschiedene Toppings oder Zubereitungsarten kommen noch einmal mehr neue Gerichte zustande. Was man allerdings individuell schauen muss, ist, ob einen die besuchten Stops auf der kulinarischen Reise zusagen. Grundsätzlich sollte hier zwar für jeden etwas dabei sein, allerdings wird zu den einzelnen Themen so viel variiert, dass trotz der Dicke des Buches nur relativ wenig Themen abgedeckt werden. Mich persönlich hat das nicht gestört, weil mir die behandelten Zutaten und Grundideen gut gefielen, aber ich wollte es gern erwähnen.
Das Buch ist kein rein vegetarisches, es gibt aber erfreulich viele vegetarische Rezepte und einiges andere kann auch leicht vegetarisiert werden. Auch ansonsten sind die Rezepte absolut alltagstauglich, die verwendeten Zutaten lassen sich problemlos beschaffen und auch die Zubereitungszeiten und der Aufwand ist vollkommen in Ordnung. Das ganze Buch wirkt sehr freundlich, es gibt helle Bilder, auch immer wieder von der Familie der Autorin. Manchmal kann so etwas sehr aufgesetzt wirken, aber hier ist es gut gelungen, eine angenehme Balance zu finden. Zusätzlich zu all den Rezepten gibt es dann auch noch viele Tipps zu Resteverwertung, aber auch zu Basteleien oder DIYs wie beispielsweise Wachstüchern. Das fügt sich sehr gut ein und macht das Buch noch etwas spannender.
Wenn schon so viele Kürbisrezepte in einem Buch sind, musste ich natürlich direkt zwei davon ausprobieren:
Panierte Kürbisschnitze: Das erste waren die panierten Kürbisschnitze. Ich mag grundsätzlich gern paniertes Gemüse, hasse allerdings braten und so war ich sehr froh, dass auch in diesem Buch gebacken, statt gebraten wurde.
Kürbis-Zopf-Balls: Ein Kürbisbrot wurde explizit gewünscht und so kamen mir diese kleinen Brötchen gerade recht. Die Flüssigkeitsmenge passte allerdings für mich hinten und vorne nicht. Sie kam mir eh hoch vor, also nahm ich nur 2/3, was immernoch einen extrem weichen Teig ergab und nicht ansatzweise für Brötchen geeignet war. Das Brot, was aus dem Teig bei uns wurde, war allerdings sehr lecker und saftig!
Mein Fazit: Ein tolles Buch, in dem man immer wieder gern blättert. Die Rezepte sind wunderbar alltagstauglich, aber nicht langweilig, gerade auch durch die vielen Variationsvorschläge und verschiedenen Toppings. Dazu kommen noch viele Ideen für Resteverwertung, kleine Basteleien und Verpackungsinspirationen.
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Das Buch „Follow me" von Claudia Schilling umfasst 334 Seiten, kostet 34 Euro und erschien im at Verlag. Das Buch könnt ihr beispielsweise direkt beim Verlag, beim örtlichen Buchhändler oder bei Amazon bestellen.
Vielen Dank für die Bereitstellung als Rezensionsexemplar.