|Rezension| Flammenwüste von Akram El-Bahay

Hallo Leute,heute gibt es, nach einer gefühlten Ewigkeit, endlich mal wieder eine Buchrezension von mir. Ich habe vor einiger Zeit von BLOGG DEIN BUCH ein Rezensionsexemplar zugeschickt bekommen. Leider habe ich etwas länger gebraucht, das Buch zu lesen, aber dazu gleich mehr. 
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Inhalt

In der Wüstenstadt Nabija geht ein Gerücht um: Ein Drache soll sein Unwesen treiben und im Umland Karawansereien niederbrennen. So richtig glaubt niemand daran, schließlich wurden seit tausend Jahren keine Drachen mehr gesehen. Auch Anûr hält die Berichte für unwahr, obwohl er als Enkel eines berühmten Geschichtenerzählers gerade über Drachen die spannendsten Erzählungen kennt. Doch der Sultan der Stadt hat anderes vor. Er möchte den Drachen jagen und schickt seinen Sohn Masul aus, um das Untier zu finden und zu töten. Durch die Verstrickung von merkwürdigen Zufällen soll auch Anûr den Prinzen begleiten und findet sich plötzlich auf einer gefährlichen Mission wieder, die sein Leben für immer verändern soll. 

Meine Meinung

Spätestens seit The Girl of Fire and Thorns (REZENSION) weiß ich, dass ich arabisches/orientalisches Setting in Büchern sehr gerne mag. Es grenzt sich einfach von der breiten Masse ab und ist für mich ebenso Fantasy tauglich wie Mittelerde, da der Orient für mich persönlich eine unbekannte Welt ist, die es noch zu entdecken gilt. Daher hoffte ich, dass Flammenwüste von Akram El-Bahay mich, neben einer guten Story (Hallo? Ich sage nur: Drachen!), ebenfalls mit dem Setting begeistern könnte.
Der Beginn des Buches war sehr vielversprechend. Man lernt Anûr kennen, der mit seinem Großvater Nûr in einem Kaffeehaus sitzt und eine Geschichte erzählt. Sofort fiel mir auf, wie detailliert und anschaulich der Autor die Szenerie beschrieben hat, sodass ich mir alles bildlich vorstellen konnte. Ich fühlte mich selber in das Kaffeehaus hineinversetzt und konnte beinahe schon den Mokka riechen und die Dunstschwaden der Wasserpfeifen sehen. Das hat mir wirklich gut gefallen und regte mein Interesse an. Genau so schnell merkte ich aber auch, dass das Buch sich eher an jüngere Leser richtet. Ich weiß nicht, wie alt Anûr ist, ich meine auch, dass das im Buch nicht genau erwähnt wird, aber er ist definitiv nicht älter als sechzehn, so wie er sich gibt. Durch ein sehr naives, unüberlegtes Verhalten seinerseits, bei dem man schon sofort spürt, dass das irgendwie schief gehen wird und sehr konstruiert wirkt, kommt Anûr in den Palast des Sultans und wird vor eine seltsame Aufgabe gestellt.
Die Naivität Anûrs war in meinen Augen eins der drei großen Hauptprobleme des Buches. Oftmals schlittert er durch kindliche Fehler oder sehenden Auges in irgendwelche Gefahren oder missliche Lagen, reagiert wie ein dummes Kind auf manche neuen Erkenntnisse und reagiert allgemein häufig sehr kindisch und übertrieben. Das führte dazu, dass ich Anûr zwar schon recht mochte, ihn aber auch nervig fand und mich gar nicht mit ihm identifizieren konnte. Außerdem wurde er mir im Verlauf der Handlung viel zu special, besonders im Anbetracht der Tatsache, dass er mehr schlecht als recht in das Abenteuer mit reingerutscht ist. Das zweite Hauptproblem war meiner Meinung nach die sehr konstruierte Handlung. Geschehnisse wirkten in meinen Augen nicht zufällig, sondern eben sehr gewollt und konstruiert, um die Handlung in Richtungen zu zwängen, die manchmal einfach nicht gepasst haben und dadurch überhaupt nicht authentisch wirkten. Man merkte einfach, dass X nur passiert ist, um Y zu rechtfertigen. Ich ertappte mich mehrmals beim Lesen dabei, wie ich die Augen bei solchen offensichtlichen Lenkungen verdrehte. Erstaunt war ich über die Tatsache, dass das Buch mit 526 Seiten ein regelrechter Schinken ist, auch wenn es gar nicht danach aussieht, da recht dünnes Papier für den Druck genommen wurde. So saß ich eindeutig länger an dem Buch, als ursprünglich gedacht, was aber auch daran liegt, dass es meiner Meinung nach zu viel Handlung gibt und ich oft keinen roten Faden erkennen konnte. Was das dritte Hauptproblem des Buches ist. Natürlich hing schon alles irgendwie zusammen, aber der Autor kam von Höckschen auf Stöckchen und verlor sich in andere Handlungsstränge, sodass man die eigentliche Geschichte schnell aus den Augen verlor. Eigentlich geht es um eine Drachenjagd, dann um einen Gegner Nabijas und um einen schwarzen Magier, der einen Zauber sucht, und schließlich geht es um die Zerstörung der Welt. Ich glaube einfach, dass der Autor sich etwas zu viel vorgenommen hat. Außerdem fühlte ich mich mehr als einmal an Der Herr der Ringe erinnert. Manche Beschreibungen und sogar einige Sätze klangen so, als seien sie fast wortwörtlich aus Der Herr der Ringe übernommen worden. Allein die Beschreibung von dem Zauber erinnerte mich sehr an den Einen Ring. 
Anûr erlebt auf seiner Reise einige aufregende Abenteuer und lernt neue Freunde kennen, wie den Magier Fis, der der letzte Magier überhaupt ist, oder Shalia, ein geheimnisvolles Mädchen, das in der Wüste zu Hause ist, oder Hadukaba, ein Sammler. Die Gefühle, die Anûr für Shalia entwickelte, kamen mir einfach zu schnell. Er sieht sie zwei Sekunden und schon ist er bereit, sein Leben für sie aufs Spiel zu setzen? Das konnte mich nicht überzeugen. Fis mochte ich irgendwie nicht so gerne, da er sehr anstrengend war und sich bockig wie ein kleines Kind verhalten hat. Er und Anûr gerieten manchmal aneinander, und fingen dann an, sich anzuschreien. Selbst in Situationen, in denen äußerste Verschwiegenheit geboten war. Dafür mochte ich Masul sehr gerne. Ab dem letzten Drittel des Buches erlebt der Leser einige Kapitel auch aus der Sicht des Prinzen von Nabija und diese Kapitel haben mir besonders gut gefallen. Sie waren spannend und man erhielt einige sehr interessante Einblicke in die Absichten der Bösen.  
Das Ende ist ein Showdown mit einigen spannenden Elementen und Wendungen. Ein paar der losen Handlungsstränge verknüpfen sich und es gibt eine alles entscheidende Schlacht. Sie hat mir eigentlich ganz gut gefallen, auch die Schilderungen waren authentisch. Ein bisschen überrascht war ich, dass das Ende nicht abgeschlossen ist und alles auf eine Fortsetzung hindeutet. Und auch hier wieder spürte man einfach, dass durch "Zufälle", die mehr als unlogisch waren, Stoff für eine Fortsetzung geschaffen wurde. Ich meine, welcher Held zögert so ewig lange, wenn er die Chance hat, dem Bösen den letzten Schlag zu verpassen, sodass der Böse irgendwie doch noch entkommen kann? Irgendwie hat mich das unbefriedigt zurückgelassen, da es einfach unnötig war.
Nebenbei möchte ich noch anmerken, dass mir einige Rechtschreib-, Zeichensetzungs- und Tippfehler aufgefallen sind, die man eigentlich durchaus hätte korrigieren können.

Fazit

Mit Flammenwüste beweist der Autor Akram El-Bahay, dass er sehr gute Ideen besitzt und vor allem sehr atmosphärisch beschreiben kann. Leider nehme ich ihm die ganzen Handlungen und Wendungen nicht ab, da sie konstruiert und gewollt wirken. Auch Anûr benahm sich häufig sehr naiv und stellenweise ließ sich der rote Faden nur noch schwer erkennen. Ob ich eine mögliche Fortsetzung lesen werde, weiß ich noch nicht. Ich vergebe abschließend
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InfosAutor: AKRAM EL-BAHAY
Titel: FlammenwüsteReihe: 01 von ?Verlag: BASTEI LÜBBE, KlappbroschurSeiten: 526Preis: 9,99€
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Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an|Rezension| Flammenwüste von Akram El-Bahayund|Rezension| Flammenwüste von Akram El-Bahay
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