*Rezension* - Fisherman's Friend in meiner Koje von Kerstin Gier

http://www.luebbe.de/Buecher/Frauen/Details/Id/978-3-404-16172-0Im Monat März lautete im Buchclub die Aufgabe, ein Buch von Kerstin Gier zu lesen. Juhu, dachte ich, eine meiner Lieblingsautorinnen. Allerdings hatte ich viele Bücher von ihr schon gelesen, also habe ich mich einfach einmal an ein älteres Werk gewagt und das Buch "Fisherman's Friend in meiner Koje" aus dem Jahr 1998 ausgewählt. Der Klappentext klang süß und ich habe mich auf ein paar entspannte Stunden gefreut.
Judith, ihre Schwester Rebecca und ihre Freundin Bille nehmen an einem Segelkurs teil. Zu gerne möchten sie einfach einmal den Duft der Freiheit genießen. Kann ja keiner ahnen, dass sich Judith dann direkt mal in den Segellehrer verliebt, der scheinbar ein Drogendealer ist, dass ihre Schwester Rebecca versucht, aus der Familie auszubrechen und ein Abenteuer zu suchen und Bille, na eben Bille ist.
Wie immer habe ich mich auf einen lustigen, amüsanten und kurzweiligen Roman mit liebevoll gezeichneten Figuren und einer tollen Story gefreut. Naja, bekommen habe ich ein Buch, bei dem sich eigentlich fast alles um das Segeln dreht, ab der ersten Seite alles vorhersehbar war und dem auch noch der Witz gefehlt hat.
Judith als Hauptprotagonistin war nicht einfach nur naiv sondern fast schon ein bisschen dumm, aber das macht ja nichts, schließlich kommt sie auch so mit viel Glück durch das Leben. Ebenso dumm war Bille, eine Frau, die sich von ihrem Freund nicht nur unterbuttern sondern regelrecht verkohlen lässt. Da scheint Rebecca noch am lautesten *hier* geschrieen zu haben, als es Hirn zu verteilen gab, aber sie bleibt leider etwas farblos und langweilig. Nur mal ein Beispiel für die fehlende Realität in dem Buch:
Die Prüfung für den Segelschein steht kurz bevor und Judith hat noch nicht einmal einen Blick in das Übungsbuch geworfen. Dennoch besteht sie mit 0 Fehlerpunkten, weil sie natürlich ganz lässig vom Nachbarn abschreiben kann.
Ganz nett war der abwechslungsreiche Schreibstil. Immer wieder gab es Einblicke in Billes Tagebuch, ansonsten hat Judith erzählt. Natürlich löst sich am Ende alles in Wohlgefallen auf, aber das habe ich mir so auch gewünscht und erhofft und das war auch das Einzige, was mich an den Buch nicht enttäuscht hat. Das Buch macht auf jeden Fall deutlich, dass sich die Autorin mit jedem weiteren Buch stark verbessert hat und da bin ich wirklich froh drüber. Leider nur zwei von fünf Kleeblättern.

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