Kurzbeschreibung:
Tella findet eines Tages einen geheimnisvollen Kopfhörer, der ihr sagt, dass sie herzlich eingeladen sei, am Brimstone Bleed teilzunehmen. Ein Wettkampf oder überhaupt eine Aufgabe, ist für die junge Frau mehr als willkommen, nachdem ihre Eltern in die abgelegendste Stadt der Welt gezogen sind - ohne Freunde oder Internet. Doch all dies ist für ihren kranken Bruder Cody passiert. Als die Stimme aus dem Gerät, bei Tellas Teilnahme, ein Heilmittel für ihren Bruder verspricht, muss sie einfach mitmachen. Doch was anfangs ein tolles Abenteuer zu sein scheint, entpuppt sich schnell zu einem sehr realen Albtraum.
Meine Meinung:
Diese Rezension musste ich direkt schreiben, nachdem ich "Feuer & Flut" beendet habe. Meine Eindrücke möchte ich euch nicht nur direkt schildern, sondern auch schreiben, wie begeistert ich bin.
Als ich mir den Klappentext durchlas, erinnerte mich der geschichtliche Grundgedanke sehr an die Hunger Games von Suzanne Collins. Teilnehmer treten gegeneinander an, um selbst zu überleben und eine Belohnung zu erhalten. Gekämpft mit harten und unfairen Mitteln - zumeist bis zum Tod. Und auch, wenn ich anfangs an das Werk von Collins erinnert wurde, so kann ich im Nachhinein sagen, dass Victoria Scott ihre eigene Geschichte so etabliert hat, dass es dem Prinzip der Hunger Games ähnlich und doch ganz anders ist.
Zunächst möchte ich mich der Proatgonistin - Tella - widmen. Schon lange habe ich nich mehr so viel Sympathie für einen Hauptcharakter empfunden. Tella ist aufgeweckt, dem Alter entsprechend leicht naiv, mutig - ohne es wirklich zu wissen und all das macht sie sehr authentisch. Sie ist jedoch nicht nur glaubwürdig, ich habe mich auch mit ihr identifiziert. Alle Strapazen hat sie für ihre Familie auf sich genommen, die bei mir ebenso an erster Stelle steht. Und doch war sie nicht perfekt. Handelt impulsiv, manchmal nicht bedacht, hat mehr Glück als Verstand.
Die Autorin hat es nicht nur geschafft, dass ich Tella mag, sondern alle Charaktere. Mir sind alle wichtig geworden, um so weiter die Geschichte voran gegangen ist. Jeder hat auf seine Weise die Gruppe und den gesamten Verlauf bereichert. Sei es der leicht grimmige Guy, der nicht nur ein Auge auf Tella, sondern auf die gesamte Gruppe geworfen hat. Er ist der Aufpasser, der stets einen kühlen Kopf behält. Oder sogar die Pandoras. Tiere, mit besonderen Fähigkeiten. Sei es ein Löwe, der Feuer spucken kann oder ein kleiner Babyfuchs, der alle Pandoras abscannt und ihre Form und Begabung imitiert.
Der Schreibstil hat mir ebenso sehr gefallen. In 39 Kapiteln gibt es Freude, Liebe, Hass, immens viel Spannung, Trauer und wieder Freude. Victoria Scott hat mich unheimlich gut unterhalten. An den jeweiligen Stellen ist die Spannungskurve genau richtig und wenn es einen trauriger Moment gibt, hat der Leser auch seine Zeit für Abschied, bevor sich in ein weiteres Abenteuer gestürzt wird. Der Schreibstil ist dynamisch und gleichzeitig ausgeglichen. Nicht leicht zu beschreiben, wie man vielleicht merkt.
Zusammengefasst hat mich das Buch wahnsinnig überrascht und noch mehr begeistert! Hinter dem recht einfach gehaltenem Cover, befindet sich eine spannende, emotionsvolle (ja, ich habe auch ein Tränchen verdrückt) und abwechslungsreiche und sehr unterhaltende Geschichte. Das Buch wartet mit authentischen Charakteren auf, mit denen ich mich identifizieren kann. Eine Art Hunger Games und doch ganz anders.
Fazit:
Ich muss wissen, wie es weitergeht. Der kommende Teil wird "Salz & Stein" heißen und erscheint im kommenden Frühjahr. Die Richtungen, in die sich der kommende Band zu entwickeln scheint, sind so spannend und vielversprechend, dass ich 2016 kaum abwarten kann. Wer also Lust hat, sich auf eine facettenreiche Geschichte einzulassen, ist bei "Feuer & Flut" genau richtig!