[Rezension] Ferne Tochter von Renate Ahrens

Von Dinamueller

Judith ist mit 16 Jahren von daheim weg gegangen. Ihre Eltern waren gefühllos und nie für sie da.
Ihnen ging es immer nur um ihren guten Ruf. In einer Situation in der Judith ihre Eltern mehr als alles andere gebraucht hätte haben sie sie im Stich gelassen. Sie packt einige wenige Sachen zusammen und trampt nach Italien. Dort lebt sie nun schon seit 20 Jahren.

Aber ihr Leben soll erneut eine tragische Wendung nehmen, als ihre ehemalige beste Freundin und Klassenkameradin eines Tages bei ihr anruft. Sie wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, ihre Ehe gerät ins Wanken und doch kann Judith nicht anders und reist zurück nach Hamburg.


Renate Ahrens erstes Buch “Fremde Schwestern” hat mich auch schon wahnsinnig gefesselt. “Ferne Tochter” hat noch einen drauf gesetzt. Die Autorin versteht es ihre Leser zu fesseln und weis genau, welche Worte sie nutzen muss um sie mitten ins Herz zu treffen.  Vollkommen faszinierend war hier auch die Erzählweise der Autorin. Zwischen den Erzählungen der Gegenwart schmeißt sie immer wieder Dinge aus der Vergangenheit dazwischen. Sei es aus Judith´s Vergangenheit bei Ihren Eltern, oder wie sie ihren Mann kennen gelernt hat. So fügt sich die Geschichte immer mehr zusammen und bald erkennt man, was passiert ist, bevor Judith von zu Hause weg gegangen ist.

Die Charaktere sind gut gelungen, verständlich und man kann sich unglaublich schnell in sie hineinversetzen. Judiths Seelenqualen werden unglaublich deutlich und man kann ihr Handeln gut verstehen, auch wenn man es selber vielleicht anders gemacht hätte. Zusammenfassend kann ich sagen, wieder ein sehr gutes Buch der Autorin. Ich werde sie auf jeden Fall im Auge behalten und hoffentlich noch einiges von ihr zu lesen bekommen. Das Cover ist genauso schlicht wie sein Vorgänger, dennoch sehr ausdrucksstark und vielsagend.

Eckdaten zum Buch:

  • 288 Seiten
  • TB Klappenbroschur
  • Erschienen: 01.10.2012
  • Verlag: Knaur TB