Rezension: Fast genial

Von Kielfeder

Benedict Wells – Fast genial



“Fast genial” bei amazon.de


Kurzbeschreibung:
Die unglaubliche, aber wahre Geschichte über einen mittellosen Jungen aus dem Trailerpark, der eines Tages erfährt, dass sein ihm unbekannter Vater ein Genie ist, und sich auf die Suche nach ihm macht das Abenteuer seines Lebens.
Emotionale Achterbahnfahrt!
Benedict Wells – von ihm hörte ich bisher nur am Rande.
Doch nun habe ich mein erstes Buch des Autors gelesen und bin stark beeindruckt.
Benedict Wells hat die Gabe, vollkommen andersartige und einzigartige Figuren zu erschaffen. Sie entsprechend keinerlei Mustern und haben alle, wirklich alle, ihren eigenen Kopf. Die Charaktere sind interessant und logisch miteinander verknüpft. Sie interagieren überaus facettenreich – hier gibt es keine stupiden Handlungsverläufe…
Außerdem kann man die Entwicklung genau nachvollziehen und verfolgen. Ohne diese wirklich wichtigen Schritte, wäre die Geschichte ganz anders verlaufen.
Zu Beginn fiel es mir etwas schwer, mich mit der teilweise schnoddrigen und unmotivierten Art des Protagonisten anzufreunden. Doch als ich akzeptiert hatte, dass er einfach nicht anders sein kann, hat es sich gebessert und ich baute sogar so etwas wie eine Beziehung zu Francis auf, sodass mich jeder Schicksalsschlag ebenfalls hart traf.
Die Handlung ist von so vielen unvorhersehbaren Wendungen geprägt, dass man des Lesens nie müde wird.
Es ist erstaunlich, dass eine eigentlich so nichtssagende Handlung so viel Interesse beim Leser wecken kann.
Aber es ist die Suche nach der eigenen Identität, nach der Identität der eigenen Wurzeln, die den Leser bei Laune hält. Natürlich ist diese Suche beschwerlich und von vielen Rückschlägen geprägt, doch gerade Francis beweist hier eine unglaubliche Kämpfernatur.
Mit „Fast genial“ durchlebte ich so unglaublich viele Gefühle. Es reichte von Verlegenheit, über Wut, bis hin zu Fassungslosigkeit. Es war teilweise schon echt heftig, wie ein orientierungsloser Wanderer dahinzulaufen, das Ziel vor Augen, aber dennoch irgendwie abseits des Weges.
Benedict Wells hat ein für mich unglaubliches Buch erschaffen – im positiven Sinne natürlich. Am Ende wusste ich nicht so recht, was ich davon halten sollte – genau wie zu Beginn. Das Buch verfolgte mich in meinem Gedanken sogar noch weit über das Ende hinaus.
Aber ehe ich hier zu viel preisgebe, möchte ich den interessierten Leseratten doch lieber empfehlen, sich das Buch schnellstmöglich zuzulegen.
Bewertung: