Wir erwarten von Büchern immer, dass sie uns überraschen und uns für sich einnehmen, dass sie uns verzaubern und uns gut unterhalten. Dabei muss ein Buch gar nicht immer von besonders aufregenden Szenen durchzogen sein oder mit Wesen aus anderen Welten unsere Fantasie beflügeln. Manchmal reicht es, wenn Geschichten aus dem Leben genommen werden.
Luise hat keinen Mann, mag ihren Job in einer Textagentur nicht und nutzt als einzige Konstante in ihrem Leben eigentlich die Möglichkeit, ihre Freunde um einen Tisch zu versammeln und für sie zu kochen. Als sie sich dann aus einer Laune heraus entscheidet, ihren Job hinzuwerfen, entwickelt sie die Idee für das Catering-Unternehmen "Essen mit Freunden". Sie möchte für andere Menschen kochen und ihnen ermöglichen, genauso tolle Abende mit ihren Freunden zu erleben, wie Luise es tut.
Luise ist ein wenig naiv, das nette Mädchen von nebenan und wird vor allem von ihren Freunden eigentlich daran gehindert, in Selbstmitleid zu versinken. Da sind Anne und Natascha, Thorben und Sybille und natürlich die Mutter von Luise, die sich einfach und ohne ihre Tochter zu fragen dafür entscheidet, ihren Lebensabend noch einmal so richtig zu genießen, anstatt ins Altersheim zu gehen.
Die Kapitel in dem Buch sind mit Gerichten überschrieben, die im Leben von Luises Leben alle irgendwie eine wichtige Bedeutung haben und so wird der Leser mitgenommen in eine Welt, wie sie vielleicht jeder kennt. In einen Tag, den jeder schon mal irgendwie erlebt hat und damit in das Leben eines Menschen, der man auch selbst sein könnte. Gerade diese Beschreibungen sorgen dafür, dass man sich fühlt, als würde man mit am Tisch von Luise sitzen, sich von ihr bekochen lassen und mit ihr leiden und hoffen. Ob am Ende noch alles gut wird? Mit einem guten Essen lässt sich schließlich einiges erreichen, oder? Vier von fünf Kleeblättern...