Nachdem Callie nun durch das Erbe ihrer Mieterin Helena ein Zuhause für Tyler schaffen konnte, macht sie es sich dennoch zur Aufgabe für die Unabhängigkeit der Starters zu kämpfen und den skrupellosen Machenschaften des Old Man ein Ende zu setzen. Und nicht zuletzt begibt sie sich auf die Suche nach ihrem Vater, von dem sie einfach nicht glauben möchte, dass er gestorben ist. Schließlich meldet er sich ab und an zu Wort...
Verlag: IVIErscheinungstermin: 14.05.2013Bindung: HardcoverSeitenzahl: 352ISBN: 978-3-492-70264-5Preis: 15,99 EuroReihe: Dilogie - Band 2 von 2
Originaltitel: Enders
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Die 16-jährige Callie lebt in einer Welt, in der eine unheimliche Katastrophe alle getötet hat, die nicht schnell genug geimpft werden konnten – nur sehr junge und sehr alte Menschen haben überlebt. Während die Alten ihren Reichtum seitdem stetig mehren, verfallen die Jungen einer anscheinend ausweglosen Armut. Die einzige Möglichkeit für die jugendlichen Starters, an Geld zu kommen, war bislang die Body Bank. Dort konnten sie ihre Körper an alte Menschen vermieten, um so ihr Überleben zu sichern. Callie ist es gelungen, die Machenschaften des skrupellosen Instituts zu stoppen. Doch nun sieht sie sich einer viel größeren Gefahr gegenüber: Der Old Man, der mysteriöse Leiter der Body Bank, ist entkommen und trachtet Callie nach dem Leben. In einer erbarmungslosen Jagd wird ihr klar, dass das Geheimnis des Old Man dunkler ist, als sie es jemals erahnen konnte. Denn der Schlüssel dazu liegt in ihrer eigenen Vergangenheit verborgen.
Den Zugang zu Enders habe ich sehr schnell gefunden. Nicht nur, weil ich "Starters" erst vor Kurzem gelesen habe, sondern weil mit kleinen Rückblenden ins Gedächtnis gerufen wird, wie der Stand der Dinge am Ende des ersten Teils war. Das finde ich persönlich bei Reihen sehr angenehm, denn teilweise liegen zwischen den Erscheinungsdaten viele Monate, wenn nicht Jahre. Der unkomplizierte Anschluss ist also gegeben und der Leser erhält eine kleine Einführung.
Am Anfang der Geschichte war mir persönlich nicht sofort klar, in welche Richtung "Enders" führen wird. Zwar gab es noch einige offene Fragen am Ende von "Starters", aber dennoch hatte ich nicht sofort den roten Faden der neuen Handlung in der Hand. Erst nach einigen Seiten kristallisierte sich für mich heraus, dass Callie sich auf die Suche nach ihrem Vater macht. Dieser gilt zwar eigentlich als tot, jedoch hat sie das Gefühl, dass dem nicht so ist, schließlich meldet sich seine Stimme ab und an in ihrem Kopf zu Wort.Natürlich geht es nicht einzig und allein um die Suche nach ihrem Vater, sondern vielmehr auch um den Kampf gegen den Old Man und sein wissenschaftliches Institut – der Body Bank. Zwar ist diese eigentlich aufgelöst worden, aber schnell stellt Callie fest, dass weiterhin Enders von Starters Besitz ergreifen. Und diesmal hat der geheimnisvolle Old Man nicht nur die Vermietung der jungen Körper im Sinn.
In Sachen Personal bzw. Figuren trifft der Leser auf den jungen Hyden, der Callie aus einer gefährlichen Situation rettet. Hyden stellt sich als der Sohn des Old Man vor und hat ebenfalls den Kampf gegen seinen Vater aufgenommen. Er hat an der Entwicklung des Chips mitgewirkt und einen wichtigen Aspekt zur Konzeptionierung beigetragen. Hyden hat auf mich den Eindruck eines unerschrockenen "Kriegers", der es sich zur Aufgabe gemacht hat, für sein und das Recht aller anderen zu kämpfen. Er teilt den Elan mit Callie den unmenschlichen Machenschaften seines Vaters ein Ende zu setzen.Zwischen Hyden und Callie entwickelt sich eine Beziehung, allerdings bleib diese für mich nur an der Oberfläche, denn wie in "Starters" auch schon, fehlt einfach die Emotionalität zwischen den Zeilen. Das Zueinanderfinden passt meiner Meinung nach auch zu schnell und unerwartet; dem Leser wird keine Zeit gelassen, die junge Liebe nachzuvollziehen. Stellenweise empfand ich das Miteinander der beiden als nahezu emotionslos und kalt.Eine schon im ersten Teil angedeutete Anziehung zwischen Callie und Michael spielt auch diesmal eine Rolle, die mehr Aufmerksamkeit verdient hätte.
Lissa Price versteht es auch in "Enders" wieder gezielt Cliffhanger einzubauen und die Spannung so zu halten. Ihren Stil hat sie beibehalten und so habe ich erneut festgestellt, dass ihre Schilderungen schnörkellos und fast schon kahl sind. Es fehlt mir auch hier die Liebe zum Detail. Auch dieses Mal wird die Geschichte aus Callies Sicht erzählt.Das Ende des Buches hat mich mehr als überrascht. Weniger weil es absehbar, sondern zu abrupt da war. Ich hatte den Eindruck wenig darauf vorbereitet worden zu sein und fand auch die Auflösung des Ganzen nicht ganz passend und fast schon unglaubhaft. Hier hätte ich mir mehr Kreativität gewünscht.
Lissa Price
Quelle: Paul Gregory Photography
Leseprobe zu Enders
Homepage von Lissa Price
Herzlichen Dank an den IVI Verlag für das Rezensionsexemplar!