Emily Bold | Thienemann Essinger | Hardcover | 16,00€ | 384 Seiten | 17.07.2018 | ISBN: 978-3-522-50578-9
- "Das Schlimmste, das ich je getan habe..." Er strich mir mit den Fingerspitzen über den Hals und flüsterte nahe an meinem Ohr. "Das Schlimmste, das ich tun musste, war zuzusehen, wie das Mädchen, das ... das mir so ... wichtig war, von meinem Balkon in den sicheren Tod stürzte." Er neigte sich zu mir und küsste die empfindliche Stelle hinter meinem Ohr. "Das tat mehr weh, als ... als alles, was danach kam." - S. 165
Thorn ist nicht länger ein normales Mädchen, sie ist ein mächtiges Halbwesen – zugleich Mensch und Silberschwinge. Ihre flammendroten Schwingen zeugen vom Verrat, den ihr Vater in den Augen des Clans einst begangen hatte. Deshalb wird Thorn nicht nur von deren Oberhaupt gejagt, sondern auch von dessen Sohn Lucien, dem sie ihr Herz geschenkt hat. Seines hat sie zugleich zerbrochen. Thorn flüchtet ins sagenumwobene Glastonbury, um ihre Kräfte zu bündeln. Und als ihre Familie bedroht wird, muss sie das Erbe des Lichts in ihr zum Leuchten bringen, um eine jahrtausendealte Rebellion ein für allemal zu gewinnen! (©Thienemann Essinger)
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Lucien, Nyx, Thorn und Thorns Bruder. Die Charaktere konnten mich wieder ganz und gar überzeugen und begeistern. Lucien ist wie im ersten Band immer noch mein Lieblingscharakter und jede Szene mit ihm, hat einfach unfassbar Spaß gemacht. Seit dem Verrat von Thorn trägt er einen Zorn in sich, bei dem sich jeder in Acht nehmen muss. Auf der anderen Seite muss er sich seinen Gefühlen stellen und ich sage wie es ist: Er ist zuckersüß! Mein Herz geht auf! Mit Thorn war ich nicht ganz 100%ig zufrieden. Sie ist sich ihrer wichtigen Stellung nicht bewusst und kann auch aufgrund ihres Alters keine große Verantwortung übernehmen. Sie ist 16 Jahre alt, handelt übereifrig, wurde plötzlich mit einer "fremde" Welt konfrontiert und darf deshalb ab und zu naiv und zickig reagieren. Ein Augenrollen und ich habe ihr schnell verziehen. Alles in allem entwickelt sich Thorn im zweiten Band großartig und ich habe sie sehr ins Herz geschlossen. Die eifersüchtige Silberschwinge Nyx ist ein besonderer Charakter, der man einerseits Mitgefühl, aber auch Wut entgegenbringt. Auch sie habe ich schrecklich vermisst. Umso schöner, dass sie in "Silberschwingen 2" mehrere Kapitel übernimmt. Riley muss nach den brutalen Ereignissen im letzten Band sein Leben komplett umkrempeln. Sein Handlungsstrang ist äußerst emotional. Die große Frage wurde immer noch nicht beantwortet: Wem vertraut und liebt Thorn mehr? Der rebellische Riley oder ihren Feind Lucien?
In Bezug auf das Leben und die Existenz der Silberschwingen, erfahren wir im zweiten Band viel mehr über den historischen Hintergrund der magischen Wesen und erleben mit Thorn durch die Berührung alter Gesteine, wieso es überhaupt zum Streit der Halbschwingen und Silberschwingen gekommen ist. Emily Bold ist hier äußerst kreativ und hat sehr interessante Aspekte in die Geschichte gebracht und jeder, der sich für die britische Mythologie interessiert, wird hier voll aus seine Kosten kommen.
Der Schreibstil von Emily Bold ist wie immer flüssig, unkompliziert und sehr angenehm zu lesen. Wie auch der erste Band ist der zweite Band emotionsgeladen und spannungsreich und in diesen Gebieten ist Emily eine Meisterin! Sie schafft es, dass die Gedanken und Gefühle der Protagonisten greifbar werden und ich als Leser einen umfassenden Einblick in das Innenleben erfahre. Die Geschichte rund um Riley, Thorn und Lucien hat mich durchgehend gefesselt und in den Bann gezogen. Die Liebesgeschichte ist dramatisch, gefühlvoll, knisternd und einfach wundervoll! Neben ernsten Liebesszenen, gibt es auch viele herrlich kitschige, von denen ich nicht genug kriegen konnte. Das Ende des zweiten Bandes ist ganz und gar abgerundet und für mich ein perfekter Abschluss dieser Dilogie!
Story ♥♥♥♥,♥/5Charaktere ♥♥♥♥,♥/5 Gefühle ♥♥♥♥♥/5Spannung ♥♥♥♥♥/5Schreibstil ♥♥♥♥♥/5 Ende ♥♥♥♥/5
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar Thienemann Essinger.
Rezensionsexemplare beeinflussen nicht meine subjektive Meinung.
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