Eigentlich hat mit Hibi vom Blog intheprimetimeoflife ja schon gewarnt, dass ich vermutlich das Weihnachtsfeeling in den Buch umsonst suchen werde. Ganz wollte ich es aber nicht glauben und habe mich guter Hoffnungen an entspannte Lesestunden gewagt.
Clementine arbeitet in der Firma ihres Bruders und ist in ihrem Leben eigentlich ganz erfolgreich. Zumindest oberflächlich, bis zu dem Abend, wo sie ihrem Bruder Tom ein sehr großes Geschäft vermasselt und damit die Firma in den Ruin zu reißen droht. Auch wenn Clementine alles tut, um die Firma noch zu retten, sieht es eher schlecht aus. Bis Tom das Angebot enthält, Clementine als Inneneinrichterin für einen Auftrag ins italienische Portofino zu schicken und damit einen großen Gewinn zu machen. Sauer wie er ist, fordert Tom seine Schwester auf, das Angebot anzunehmen. Mit gemischten Gefühlen macht sich Clem auf in den verträumten Ort (das ist er wirklich, ich war da schon), denn sie war schon einmal hier und hat dieses Kapitel ihrer Vergangenheit eigentlich für beendet erklärt.
Vorweg - es geht wirklich nur minimal um Weihnachten, denn der Roman selbst spielt über einen längeren Zeitraum von einem Jahr. Ich als Leserin hatte ab und an Vermutungen und konnte mir auch ab einem gewissen Punkt denken, worauf es hinausläuft, was vor allem dem Prolog geschuldet ist. Dennoch wurde das Buch für mich nicht langweilig.
Clementine als Hauptperson des Buches hat in mir zwiespältige Gefühle hervorgerufen. Gerade im ersten Drittel des Buches war sie mir regelrecht unsympathisch. Nach und nach hat sie jedoch eine schöne Entwicklung durchgemacht, die ich mir ihr erleben durfte. Natürlich kommt in dem Buch auch die Liebe nicht zu kurz und dabei sprechen wir nicht nur von der Liebe zwischen einem Mann und einer Frau sondern auch von der Liebe zu einem Kind und wie diese das Leben beeinflussen kann.
Weihnachtskuss für Clementine ist sicher nicht der allerbeste Roman aus der Feder der Autorin. Dennoch schafft es Karen Swan auch hier wieder, mit ihren liebevollen Details und gar nicht abgedroschenen Ideen ein besonderes Ambiente zu erschaffen und dem Leser das Gefühl zu geben, mittendrin statt nur dabei zu sein. Wer sich am Anfang ein wenig schwer tut mit dem Buch, der sollte ruhig dran bleiben, denn mit jeder Seite wird es besser und das Ende ist einfach schön. Ich vergebe vier von fünf Kleeblättern und weise noch einmal darauf hin, dass es sich hier nicht um eine typische Weihnachtsgeschichte handelt.