[Rezension] Ein Jahr ohne Juli

[Rezension] Ein Jahr ohne Juli

Ein Jahr ohne Juli

Erscheinungstermin: 19. Juli 2012

Autorin: Liz Kessler

Verlag: Fischer Schatzinsel

Preis: 12,99 € (gebundene Ausgabe), 10,99 € (eBook), 14,99 € (Audio CD)

Seiten: 336

ISBN: 978-3-596-85479-0

Originaltitel: A Year without Autumn (Hardcover #1, Hardcover #2, Paperback #1, Paperback #2, eBook)

Leseprobe

Inhalt: Jenny und Juli sind seit Jahren unzertrennlich, sie sind die besten Freundinnen, die man sich nur vorstellen kann. Gerade stehen die Sommerferien bevor und damit auch der Familienurlaub. Ein Horror für die beiden Freundinnen, so lange voneinander getrennt zu sein. Doch Gott sei Dank ist es schon lange Tradition, dass die beiden Familien von Jenny und Juli ihren Urlaub gemeinsam in einer Ferienanlage verbringen.
Als Jenny ihre beste Freundin eines Tages in ihrem Hotelappartment besuchen will entdeckt sie, dass der alte, sonst defekte Fahrstuhl plötzlich wieder in Betrieb ist. So beschließt sie, ausnahmsweise nicht die Treppe zu nehmen. Angekommen vor Julis Tür muss Jenny allerdings feststellen, dass sie sich in der Tür geirrt hat. Denn vor ihr steht eine alte Dame, die so gar nicht nach ihrer besten Freundin aussieht. Doch wie kann das sein? Jenny ist sich hundertprozentig sicher, dass sie vor der richtigen Tür steht.
Ist Jenny anfangs noch verwirrt, so glaubt sie schon bald immer mehr daran, in der Zeit gereist zu sein.

Meine Meinung: ‘Ein Jahr ohne Juli’ ist mir zum ersten Mal aufgefallen, als ich im letzten Jahr im Internet nach Büchern gestöbert habe. Das Cover der englischen Ausgabe hat mich sofort neugierig gemacht und der Inhalt klang ebenfalls sehr interessant. Als ich dann entdeckt habe, dass das Buch ins Deutsche übersetzt wurde und das ohnehin schon wunderschöne Cover auch noch auf so fabelhafte Weise verändert wurde, war mir klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte. Hinter dieser wunderbaren Aufmachung entpuppte sich dann tatsächlich eine Geschichte, die mich umgehauen hat.

Die Autorin Liz Kessler schreibt Romane, die sich hauptsächlich an Kinder und junge Jugendliche richtet. Auch ‘Ein Jahr ohne Juli’ ist da keine Ausnahme. Sowohl die innere Aufmachung des Buchs, die sehr große Schrift und der angenehm leichte und flüssige Schreibstil ermöglicht ein schnelles Leseerlebnis. Für mich war das ein klarer Pluspunkt, weil ich aufgrund der spannenden, emotionalen und wendungsreichen Geschichte gar nicht schnell genug lesen konnte. Die Seiten flogen nur so dahin, das Buch war innerhalb weniger Stunden ausgelesen.

Doch was hat mich an ‘Ein Jahr ohne Juli’ so fasziniert? Auf mich haben Zeitreisegeschichten ohnehin eine sehr anziehende Wirkung. Nicht anders war es beim neusten Buch von Liz Kessler. Durch das Einbringen des Fahrstuhls, der in dieser Geschichte als Zeitreisemöglichkeit diente, erhielt die Handlung für mich das gewisse Etwas. Ein so unscheinbares Fortbewegungsmittel in ein so unheimlich spannendes Element zu verhandeln, hat mich wirklich überrascht. In ‘Ein Jahr ohne Juli’ ist die Möglichkeit des Zeitreisens allerdings begrenzt und nimmt vom Zeitunterschied her nicht die Ausmaße an, wie beispielsweise Kerstin Gier sie in der Edelsteintrilogie genutzt hat. Nicht ohne Grund trägt das Buch den Ausspruch ‘ein Jahr’ in seinem Titel. Doch obwohl Jenny nur zeitlich begrenzt in die Zukunft oder Vergangenheit reisen kann, verliert die Handlung an sich an keiner Stelle an Spannung. Jenny erlebt auf ihren Reisen genug Dinge, die sowohl für Spaß als auch nachdenkliche Momente sorgen.
Die Protagonistin Jenny wird in der Geschichte mit einem traumatischen Erlebnis konfrontiert. Innerhalb von knapp 340 Seiten können wir Leser das junge Mädchen auf ihrer anschließenden Abenteuerreise begleiten und hautnah miterleben, wie sie verzweifelt versucht, ihr eigenes Schicksal zu verändern und die Zukunft zu beeinflussen.

Neben der fantastischen Zeitreisegeschichte sind es aber weiterhin die Figuren des Buchs, die mich atemlos die Geschichte haben verfolgen lassen. Klar im Mittelpunkt steht in ‘Ein Jahr ohne Juli’ die Freundschaft zwischen den beiden jungen Mädchen. Jenny und Juli, die unterschiedlicher nicht sein könnten und beide auf ihre eigene Art und Weise das Herz des Lesers berühren. Durch das Zeitreiseelement kann der Leser außerdem miterleben, wie besondere Geschehnisse im Leben der Figuren für unterschiedlichste Charakterentwicklungen verantwortlich sein können. Auch, wenn die Seitenzahl überschaubar bleibt und die Geschichte so viele verschiedene Elemente miteinander vereint, kann man gerade die Protagonistin Jenny bis ins kleinste Detail kennenlernen.

Fazit: ‘Ein Jahr ohne Juli’ ist eine zauberhafte Geschichte voller Freundschaft, Liebe, Familie und Emotionen, die ohne Zweifel alle Altersgruppen begeistern kann.


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